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Mein wildes rotes Herz

Mein wildes rotes Herz

Titel: Mein wildes rotes Herz Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Christine Dorsey
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zurück und zog den Schal enger um sich. Sie trug nur das leichte Leinenhemd, das ihr als Nachthemd diente, und das Fehlen anständiger Kleidung ließ sie sich noch verletzlicher fühlen.
    Es war schon spät, lange nach Mitternacht, schätzte sie, und sie hätte nie die Tür geöffnet, wenn sie gewusst hätte, wer davor stand. Als es klopfte, war ihr erster Gedanke gewesen, dass es Mary vielleicht schlechter ging. Dass sie sich dann Wolf gegenübersah, hätte sie nicht allzu sehr überraschen dürfen, da sie seit seiner Ankunft an nichts anderes mehr denken konnte, aber sie hatte nicht geglaubt, dass er die Dreistigkeit besitzen könnte, in der Nacht zu ihrem Zimmer zu kommen.
    Doch ihre anfängliche Empörung verblasste rasch gegenüber der Entrüstung, die seine Frage hervorgerufen hatte.
    »Ich glaube, du hast mich sehr gut verstanden. Die Frage ist einfach: Bist du schwanger, Caroline ?« Wolf griff hinter sich und schloss die Tür. Mit sanftem Klicken drehte sich der Schlüssel im Schloss.
    Das ließ Caroline lebendig werden, und ärgerlich trat sie vor. »Wenn du nicht sofort mein Zimmer verlässt, schreie ich!«
    Das Licht war schwach - nur ein Schimmer des Mondes und orangefarbene Glut aus dem Kamin - aber sie sah dennoch sein amüsiertes Gesicht. Er hob eine Braue.
    »Und was soll das nutzen, Euer Ladyschaft? Wer würde zu deiner Rettung herbeieilen? Dein Mann?« Seine Stimme troff vor Hohn. »Ich bezweifle, dass er die Treppen hochkäme, selbst wenn sein Leben davon abhinge. Nein, Lady Caroline, wenn du heute Nacht keine Besucher hättest haben wollen, hättest du zu ihm gehen sollen. Aber keine Sorge, ich bleibe nicht lange. Und«, setzte er sanft hinzu, »ich werde dir nicht wehtun.«
    Sie glaubte ihm.
    Doch ihre Sorge war damit nicht kleiner geworden. Er brachte ihre Sinne in Aufruhr, und alle Vernunft verließ sie in seiner Gegenwart. Sie konnte nicht mehr denken, und doch sah sie jetzt plötzlich einiges mit überraschender Klarheit.
    »Bitte geh.« Sie wandte sich ab und trat ans Fenster, damit er nicht sah, wie ihre Hände zitterten, als sie sie in den Stoff ihres Nachtgewandes krallte.
    »Caroline, ich -« Wolf folgte ihr, berührte sie aber nicht, obwohl der Drang dazu überwältigend war. »Ich muss wissen, ob du mein Kind trägst.« Vieles, was er ihr angetan hatte, bedauerte er, aber nichts mehr als den Gedanken, dass sie schwanger sein könnte. Von ihm. Obwohl das die perfekte Rache an seinem Vater wäre, würde es dem Kind - und Caroline - das Leben zur Hölle machen.
    Fast hätte sie sich bei seinem bittenden Ton zu ihm umgedreht. Hatte er ein Recht darauf, es zu wissen? Sie umfasste das Fensterbrett und zwang sich, rational zu denken.
    Zuerst einmal machte seine Frage ihr viele Dinge klar: die Übelkeit, die Müdigkeit, die Weinanfälle ... Aber noch war sie sich nicht ganz sicher, ob sie schwanger war. Es konnte für all das auch andere Gründe geben. Die Vorstellung, sich Robert hingeben zu müssen, ließ ihr übel werden. Sie arbeitete lange und viel, seit Mary so schwach war. Die Tränen versuchte sie zu kontrollieren.
    Doch selbst wenn sie sein Kind trüge - gerade dann - durfte sie es Wolf nie wissen lassen. Sie war mit seinem Vater verheiratet. Jedes Kind, das sie bekam, musste dieser Verbindung entstammen, und wenn es nur scheinbar war.
    Bastard war ein hässliches Wort, das würde Wolf sicher verstehen.
    Caroline riss sich zusammen und drehte sich langsam um. Er war viel näher, als sie gedacht hatte, was sie fast aus der Fassung brachte. Oh, Wolf, wollte sie weinen und sich in seine Arme werfen, warum hast du mir das angetan? Warum hast du mich verlassen? Sie wäre überall mit ihm hingegangen. Selbst jetzt noch, wo sie vor Gott und der Welt mit einem anderen verheiratet war, wollte sie ihn bitten, sie mitzunehmen.
    Aber es ging nicht nur um sie.
    »Es gibt kein Kind«, hörte sie sich sagen und konnte kaum glauben, dass sie so ruhig klang.
    »Bist du sicher?«
    »Ja.« Sie vermochte nicht zu sagen, ob er erleichtert war. »Gehst du jetzt bitte ?«
    Er sollte froh sein. Wolf fragte sich, warum er es nicht war. Mit geballten Fäusten drehte er sich um und ging zur Tür. Dort drehte er sich noch einmal um. Sie stand in einer Insel aus Mondlicht und war so schön - und so verletzlich. Er versuchte, sein Verlangen nach ihr zu verdrängen.
    »Eines noch.«
    Caroline hob ihr Kinn und hoffte, die ruhige Fassade noch aufrechterhalten zu können, bis er weg war. »Ja?«
    »Die Kriegsgefahr

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