Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Mein wildes rotes Herz

Mein wildes rotes Herz

Titel: Mein wildes rotes Herz Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Christine Dorsey
Vom Netzwerk:
gewehrt. Damals nicht und später auch nicht.«
    »Zu meiner Schande ist dein Gedächtnis gut.«
    Wolf senkte den Blick und holte tief Luft. Als er wieder aufsah, hatte sie sich abgewandt. Er griff nach ihrer Schulter und war nicht überrascht, als sie seine Hand abschüttelte. »Ich entschuldige mich für meine Worte. Das war nicht sehr-«
    »Gentlemanlike.« Voller Verachtung sah sie ihn an. »Wolltest du das sagen? Aber du bist ja auch kein Gentleman, nicht wahr? Nicht wirklich. Ich glaube, dass du jeder Zoll der Wilde bist, der zu sein du dich so bemühst, Wolf MacQuaid.«
    Wolf öffnete den Mund, um sich zu verteidigen, aber ehe er dazu kam, sagte sie noch etwas, was ihn sprachlos machte.
    »Du bist ganz schön blind, wenn du deinen Vater dafür verachtest, dir aus seinem persönlichen Leben erzählt zu haben. Schließlich war es doch deine Absicht, ihm zu zeigen, dass du mich zuerst gehabt hast, nicht wahr? Aber was soll's.« Caroline hob die Hände. »Du brauchst jetzt nichts zu sagen, ich kann die Antwort in deinen Augen sehen.«
    »Caroline.« Wolf trat auf sie zu, aber obwohl sie nicht zurückwich, verriet ihr Blick ihm, dass sie sich jetzt nicht berühren lassen würde. Er konnte auch nichts erklären oder sie um Verzeihung bitten. Was er getan hatte, war unverzeihlich, und das wussten sie beide.
    Am Anfang war es ihm als die perfekte Lösung vorgekommen, um mit seinem Vater abzurechnen und seine Mutter zu rächen. Aber er hatte nicht damit gerechnet, dass Caroline die Person war, die sie war, jemand, der ihm mehr bedeutete, als es ihm lieb war.
    Aber falls auch sie etwas für ihn empfunden hatte, war es jetzt verschwunden, erloschen wie das Licht in diesen blauen Augen.
    » Geh bitte .« Caroline schaffte es, ihre Stimme ruhig halten und nicht zu wanken, während sie hoffte, dass er gehorchen würde. Er hob die Hand und ließ sie dann wieder fallen. Wenn er sie berührte, ob sie es dann schaffen würde, sich nicht in seine Arme zu werfen und zu fragen, warum er ihr das angetan hatte? Aber sie wollte sich nicht noch länger vor ihm zum Narren machen. Als er sich schließlich umwandte und das Zimmer verließ, seufzte sie erleichtert auf.
    Caroline ging zum Schaukelstuhl in der Ecke und setzte sich hin. Langsam ließ der Schock nach, und die Taubheit wurde durch Wut abgelöst. Sie hatte nicht sagen wollen, was sie gesagt hatte. Bislang war die Vorstellung, er hätte tatsächlich getan, was sie ihm vorgeworfen hätte, nur ein nagender Zweifel ganz hinten in ihren Gedanken gewesen. Bewusst hatte sie sich gezwungen, nie an so etwas zu denken, weil es zu schlimm für sie war, sich dem zu stellen. Doch jetzt kannte sie die Wahrheit. Und sie brach ihr fast das Herz.
    Wolf würde in drei Tagen abreisen, und Caroline konnte sich nicht vorstellen, wie sie es bis dahin aushalten sollte. Mary und dem Baby ging es besser, und Caroline versuchte, sich auf die beiden zu konzentrieren. Doch jedesmal, wenn sie aufsah und merkte, dass er sie aus seinen dunklen Augen forschend betrachtete, hätte sie am liebsten geweint.
    Sie konnte es kaum erwarten, dass er endlich ging. Aber als er es tat, war sie genauso unglücklich wie vorher. Zum Glück gab es viel zu tun. Einige der Cherokesen waren auf Seven Pines geblieben, um den abgebrannten Stall auf Wolfs Geheiß wieder neu aufzubauen.
    Langsam wurde es kälter, und der Winter stand vor der Tür. Caroline hatte jetzt keinen Zweifel mehr an ihrer Schwangerschaft. Obwohl ihr Bauch sich erst noch runden musste, konnte sie spüren, dass in ihr ein neues Leben heranwuchs.
    Als sie eines Abends am Feuer zusammensaßen, erzählte Caroline es Mary. Diese ließ ihre Nadelarbeit zu Boden fallen und eilte an Carolines Seite, um sie an sich zu drücken, wobei ihr Tränen des Glücks über die Wangen liefen.
    »Ich bin so froh«, sagte sie, als sie sich dann aufrichtete und einen Blick zur Wiege warf, in der Colleen friedlich schlief. »Unsere Kinder werden zusammen au f wachsen und die besten Freunde werden, genau wie wir.«
    Caroline musste dann viele Fragen beantworten. Hatte sie sich schon einen Namen überlegt? Wollte sie lieber einen Jungen oder ein Mädchen wie die kleine Colleen haben? Wann würde das Kind zur Welt kommen? Dann verdüsterte sich ihr freundliches, offenes Gesicht. »Zu Schade, dass Robert nicht mehr erlebt, dass er noch einmal Vater wird.«
    Mary kam also gar nicht auf die Idee, dass das Kind nicht von Robert sein könnte, und dafür war Caroline dankbar.
    Als die Zeit

Weitere Kostenlose Bücher