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Mein wildes rotes Herz

Mein wildes rotes Herz

Titel: Mein wildes rotes Herz Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Christine Dorsey
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mögen.«
    Wolf stimmte mit einem Nicken zu, ehe er fortfuhr. »Als Logan ging, wusste er nicht, dass Mary schwanger war ... zumindest hat er es mir gegenüber nicht erwähnt.«
    »Hätte er das denn?«
    »Wenn du wissen willst, ob wir einander private Dinge anvertraut haben, dann ja, zuweilen schon. Aber es gab auch viel, das uns trennte.«
    »Dein Indianerblut?« Caroline fragte sich mittlerweile, ob Wolf dem Umstand, dass er ein Halbblut war, nicht mehr Bedeutung beimaß, als er sollte. Mary hatte ihr gesagt, dass Logan seinen Bruder sehr gerne hatte.
    »Einmal das, dann die Umstände der Geburt. Logan und sein Bruder sind ehelich geboren, im Unterschied zu mir. Das vergisst man nicht so leicht.«
    Caroline wandte sich zur Tür. »Ich muss jetzt rein.« Sie hatte schon viel zu lange gezögert. Aber ehe sie nach der
    Klinke greifen konnte, schloss Wolf die Hand um ihren Arm. Sie sah ihn an und hoffte, dass er nicht merkte, welches Begehren seine Berührung in ihr weckte.
    »Bist du in Ordnung, Caroline?«
    »Ja. Warum fragst du?«
    »Ich bin mir nicht sicher.« Seine dunklen Augen wurden schmal. »Du wirkst...« Er schüttelte den Kopf. » Halt dich von den Soldaten fern. Am besten bleibt Mary und du unter euch. Die Masern sind ausgebrochen, und Lyttleton hat Angst, dass die Pocken von Keowee rüberkommen.«
    »Ich habe ihre Häuser brennen sehen.«
    »Das ist Lyttletons Idee. Er denkt, dass das die Epidemie eingrenzen könnte.«
    »Und was denkst du?«
    Er sah sie an. »Ich denke vor allem, dass ich ein Dummkopf bin, weil ich dich überhaupt ins Grenzland gebracht habe.«
    Caroline hob das Kinn. »Aber das war ja nicht deine Entscheidung, nicht wahr?« Er hielt sie immer noch am Arm fest und zog sie langsam näher, und sie merkte, dass sie willig nachgab.
    »Seit ich dich kenne, Lady Caroline, scheine ich nur noch sehr wenige Dinge kontrollieren zu können. Und die, die ich kontrollieren kann ...«
    Caroline erfuhr nie, was er hatte sagen wollen, denn er senkte den Kopf und küsste sie auf den Mund. Es war ein kurzer Kuss, nur ein rasches Vordringen der Zunge, aber er verschlug Caroline den Atem. Sie schaffte es, sich loszureißen und ins Haus zu gehen, ehe ihre Knie nachgaben, aber noch lange lag sie wach und überlegte, was er wohl hatte sagen wollen.
    Der Dezember schien kein Ende zu nehmen.
    Eine Frostperiode ließ den Boden gefrieren und brachte die ersten wirbelnden Schneestürme. Im Fort kochte die Gerüchteküche, wann immer eine neue Abordnung Cherokesen sich mit Lyttleton traf. Und es kamen immer wieder welche, wie bei einer Prozession.
    Am zehnten Dezember kam die Nachricht, dass Little Carpenter bald kommen würde, mit ihm die Häuptlinge der Overhill Towns. Es hieß, dass er Frieden mit den Engländern wolle, und alles seufzte erleichtert auf.
    Alle, außer Wolf, der so skeptisch blieb wie stets. Er saß vor dem Kamin und hielt Colleen auf dem Arm, während Mary einen Riss in seinem Hemd nähte. Er hatte Caroline nicht darum gebeten, und sie versuchte sich davon zu überzeugen, dass sie froh darüber war. Warum sollte sie sich wünschen, hausfrauliche Pflichten für ihn zu übernehmen?
    Aber sie konnte nicht anders, als ihn aus den Augenwinkeln zu beobachten, als er das Brot für das Abendessen schnitt. Sie stellte sich vor, wie er das Baby halten würde, das sie unter dem Herzen trug.
    »Die Engländer haben ihn Kaiser der Cherokesen getauft«, erklärte Wolf zu Little Carpenter. »Auch wenn er ein mächtiger Mann ist, bedeutet der Titel nichts.«
    »Meinst du, dass er nicht für die Cherokesen spricht?« Die Aussicht auf Frieden war allen so wichtig, dass Caroline Angst vor einer Enttäuschung hatte.
    »Für einige schon.« Wolf sah sie an, und rasch wandte sie den Blick ab. »Er genießt in den mittleren Städten großes Ansehen. Aber er ist kein Repräsentant aller Stämme.«
    Doch das schien für den Gouverneur keinen Unterschied zu machen, denn er begrüßte Little Carpenter am neunzehnten Dezember mit allem Pomp, den er aufbringen konnte. Eine milde Brise dämpfte den Frost, so dass Mary beschloss, nach draußen zu gehen und der Kapelle zuzuhören. Mrs. Quinn, die erklärte, dass sie in ihrem Leben schon genug Indianer gesehen habe, erklärte sich bereit, solange auf Colleen aufzupassen, die in ihrem Körbchen schlief.
    Das gute Wetter und die Aussicht auf eine Unterbrechung des eintönigen Fortlebens brachten viele Einwohner auf die Beine. Es war schwer, einen guten Platz zu finden, von dem

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