Mein wildes rotes Herz
ein Krieg zwischen den Weißen und den Ani'-Yun'wiya lieber.« Der Ausdruck, den er immer benutzte, war ihr unwillkürlich über die Lippen gekommen.
»Nein, Caroline.« Jetzt merkte er, dass sie vor ihm kniete, die Röcke um sich gebauscht, und seine Stimme wurde sanfter. »Niemand wünscht sich einen fairen Vertrag mehr als ich, aber da liegt der Knackpunkt. Für die Engländer gibt es keine Fairness. Und die Cherokesen können nichts dagegen tun. Ich habe lange genug in England gelebt, um das zu wissen.« Er schüttelte den Kopf.
Caroline konnte nicht anders. Wenn er so arrogant war wie meistens, begehrte sie ihn zwar heftig, konnte aber widerstehen. Aber seiner Verletzlichkeit gegenüber war sie wehrlos. Sie berührte tröstend seine Wange, und er reagierte wie ein Verdurstender in der Wüste.
Wolf zog sie in seine Arme, und sie strich ihm durch das Haar, als er sein Gesicht an ihren Brüsten verbarg.
Trost, mehr wollte sie ihm nicht geben, sagte Caroline sich. Für Mary, Baby Colleen oder Mrs. Quinn würde sie genau das Gleiche tun, wenn sie es nötig hätten. Doch sie spürte durch die Schichten ihrer Kleider seinen Atem warm auf ihrer Haut, und ihre Reaktion bewies ihr, dass sie sich belog.
Als sein warmer Mund sich zu ihrem Hals bewegte, gab Caroline es auf, sich etwas vorzumachen. Leidenschaft flammte zwischen ihnen auf, wie sie es immer tat, wenn sie zusammen waren. Sein Mund wanderte höher, und Caroline lehnte sich in seinen starken Armen zurück und bog ihm ihren Körper entgegen. Als sein Mund sich auf ihren legte, die Zunge heiß und fordernd, verlor Caroline jeden Bezug zur Realität.
16
»Nakwisi' usidi', ich kann nicht aufhören, an dich zu denken und dich zu begehren.«
Wolfs heisere Stimme, die diese Worte an Carolines Hals murmelte, sandte erregte Schauer über ihren Rücken. Konnte es sein, dass er genauso verrückt nach ihr war wie sie nach ihm? Sein stoppeliges Kinn strich über ihre Haut, dann folgte sein Mund nass und warm.
Sie wollte ihn wegstoßen, ihm beweisen ... sich selber beweisen, dass nur er vor Verlangen brannte. Aber sie schaffte es nicht. Ihre Hände konnten sich nur an seine starken Schultern klammern und die Wärme unter dem Stoff in sich aufsaugen.
Wieder lag sein Mund auf ihrem, heiß und hungrig, bis sie sich seiner Zunge öffnete. Caroline klang ihr Stöhnen laut in den Ohren, und plötzlich verlegen wurde sie sich ihrer Umgebung bewusst und riss sich von ihm los. Ihre Freundinnen wären schockiert, wenn sie sie auf Wolfs Schoß fänden, seine heißen Hände auf ihren Brüsten.
»Nein... bitte.« Ihre Worte schafften es nicht, den Nebel der Begierde zu durchdringen, der ihn einhüllte. »Raff!« Ihr erstickter Schrei erst ließ ihn innehalten. Caroline sah ihm in die dunklen Augen. »Wir können das hier nicht machen«, flüsterte sie, und Enttäuschung klang in ihrer Stimme mit. »Mary ... und Mrs. Quinn«, stieß sie hervor und versuchte, ihren Atem wieder zu beruhigen.
Wenn sie gedacht hatte, ihn mit diesen Worten zur Vernunft zu bringen, belehrte seine Hand, die sich um ihre Hüfte legte und sie auf sich zog, sie eines Besseren. Er war hart und heiß, und instinktiv begann sie, sich an ihm zu reiben.
»Wo sollen wir sonst hin?«, seufzte er und küsste sie erneut. Doch dann hob er sie hoch, stand auf und führte sie ein paar Schritte weiter in den Schatten.
Hier war die Vorratskammer der Hütte, und Wolf lehnte Caroline mit dem Rücken an die rau verputzte Wand, während sein starker Körper sich an sie drückte. Es war dumm, ihn hier zu wollen, wo sie von Fleischfässern und Mehlsäcken umgeben waren. Am dümmsten war es, ihn überhaupt zu wollen, aber sie kam nicht dagegen an.
Ihr Körper reagierte von selbst auf seine Berührungen.
Sie waren beide voll bekleidet, und falls sie jemand hier überraschte, was Wolf bezweifelte, würde er nur einen Kuss sehen. Es mochte - außer vielleicht für Mary - überraschend sein, dass gerade dieser Mann und diese Frau so zärtlich miteinander waren. Aber es wäre immer noch nur ein Kuss.
Obwohl Wolf sich fragte, ob er sich damit würde begnügen können. Schon jetzt verlangte es ihn danach, ihren Körper überall da zu berühren, wo er ihn immer schon berührt hatte. Er hatte die Wahrheit gesagt, als er von seinem Unvermögen gesprochen hatte, sie zu vergessen. Was er nicht gesagt hatte, war, wie sehr er versucht hatte, sie zu vergessen.
Aber seine Bemühungen hatten nichts genutzt. Genauso wenig wie sein Besuch
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