Mein Wille geschehe
Deshalb ist mir das Auto überhaupt im Ge-
dächtnis geblieben.«
»Und wie kommt das?«
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»Weil der Sohn meiner Schwester bei der Marine
ist, und der hat auch so einen Sticker in seiner
Windschutzscheibe, genau wie in diesem Wagen.
Der ist mir aufgefallen, als ich vorbeiging.«
»Können Sie diesen Sticker beschreiben?«
»Er war etwa acht bis zehn Zentimeter breit und
vielleicht drei Zentimeter hoch, weiß, und es
standen Zahlen und Buchstaben drauf. Und ich
habe noch das runde Zeichen vom Verteidi-
gungsministerium erkannt«, erklärte Auerbach.
»Und dann war unten noch ein kleinerer Aufkle-
ber dran.«
»Können Sie dessen Farbe beschreiben?« Der
Zeuge schüttelte den Kopf. »Nein. W’egen dieser
Straßenleuchten. In diesem Licht sieht rot wie
blau aus und blau wie grün. Ich kann es Ihnen
nicht sagen, wie auch bei dem Auto.«
»Stand auf diesem zusätzlichen Aufkleber etwas
geschrieben?«
»Ja, ziemlich sicher«, sagte Auerbach. »Diese
unteren Aufkleber geben den Stützpunkt an. Aber
ich habe nicht genau hingeschaut, ich wusste ja
nicht, dass das einmal von Bedeutung sein wür-
de. Ich habe nur gedacht, dass es derselbe Auf-
kleber war, wie ihn mein Neffe hat.«
»Und wo im Staat Washington war Ihr Neffe sta-
tioniert, Sir?«
»Er war bei den U-Booten eingesetzt«, antworte-
te der kleine Mann stolz. »Und stationiert war er in Bangor.« Daraufhin reichte Mark Hoffman Bri-378
an ein etwa neunzig Zentimeter breites und sech-
zig Zentimeter hohes Schild. Der Staatsanwalt
hielt es hoch, damit der Zeuge und die Geschwo-
renen es gut sehen konnten. »Der Aufkleber, den
Sie gesehen haben und der Ihnen identisch zu
sein schien mit dem Ihres Neffen – sah er so
aus?«
Auf dem Schild war vor weißem Hintergrund eine
vergrößerte Version des Aufklebers zu sehen, den
man als Angehöriger eines Militärstützpunkts er-
hielt. Er war rund, und darunter befand sich ein
leuchtend blauer Balken, auf dem in schwarzen
Großbuchstaben »BANGOR« stand. Dana sprang
auf. »Einspruch, Euer Ehren«, rief sie. »Beide
Anwälte zu mir«, ordnete Bendali an und schob
sein Mikrofon beiseite. »Ja, Mrs McAuliffe?«, sag-te er, als die beiden Hauptvertreter der Verteidigung und der Anklage vor ihm standen.
»Euer Ehren«, erklärte die Verteidigerin, »der
Zeuge war außer Stande, die Farbe des Aufkle-
bers und die Schrift darauf zu erkennen. Ich er-
hebe Einspruch gegen den Versuch der Anklage,
meinen Mandanten unzulässig zu belasten, indem
er den Geschworenen eine vergrößerte Version
des Aufklebers zeigt, der auf dem Fahrzeug mei-
nes Mandanten klebt.« Der Richter blickte streng
auf Brian hinunter. »Was tun Sie da, Mr Ayres?«
»Das ist ein Beweisstück, das ich erst später einsetzen wollte, Euer Ehren«, erklärte Brian un-
schuldig. »Um es sinnvoll zu nutzen, habe ich es
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hier schon eingesetzt, um etwas zu verdeutli-
chen, nicht, um etwas zu unterstellen.«
»Nicht in meinem Gerichtssaal«, schnarrte Ben-
dali und funkelte ihn erbost an. »Und ich möchte
mich nicht wiederholen müssen. Nehmen Sie
wieder Ihre Plätze ein.«
»Hübscher Versuch«, murmelte Dana, als sie sich
abwandten. »Man tut, was man kann«, murmelte
Brian seinerseits. »Der Zeuge ist angehalten, die letzte Frage nicht zu beantworten«, erklärte der
Richter durch sein Mikrofon. »Und die Geschwo-
renen sind angehalten, das letzte Beweisstück
nicht zu berücksichtigen.« Er blickte den Staats-
anwalt noch einmal streng an und nickte ihm
dann zu.
»Ich möchte mich beim Hohen Gericht entschul-
digen, wenn ich jemanden irregeführt habe, und
auch bei Ihnen, Mr Auerbach«, sagte Brian reu-
mütig. »Wenden wir uns nun wieder dem dunklen
Geländewagen mit dem Militäraufkleber in der
Windschutzscheibe zu. Können Sie sich erinnern,
Mr Auerbach, ob Sie diesen Wagen zuvor schon
einmal gesellen haben?«
»Nein, ich hatte ihn noch nie zuvor gesehen.«
»Sind Sie sicher?«
Der kleine Mann zuckte die Achseln. »So sicher
wie möglich.«
»Und haben Sie dieses Fahrzeug nach diesem
Abend noch einmal gesehen?«
»Nein.«
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»Sind Sie tagsüber immer noch häufig zu Fuß
unterwegs in dieser Gegend?«
»Ja.«
»Gehen Sie immer noch abends vom Harborview
Medical Genter nach Hause?«
»Nein«, antwortete Auerbach. »Warum nicht,
Sir?«, fragte Brian behutsam. Der kleine Mann
blinzelte mehrmals, bevor er antwortete. »Meine
Emma ist gestorben«, sagte er dann.
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