Mein Wille geschehe
die Straße ü-
berquerten, dass Sie aber manchmal auch bis zur
Madison hochgingen und an der Minor über die
Straße gingen?«
»Naja, manchmal ging ich tatsächlich an der Mi-
nor rüber, wenn die Ampel an der Boren rot
war«, gab Auerbach zu. »Aber meist ging ich an
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der Boren rüber.«
»Aber Sie sind ziemlich sicher, dass Sie an die-
sem Abend an der Boren die Straße überquer-
ten.«
»Ja, ich denke schon. Es ist natürlich ziemlich
lange her.«
»Noch eine Frage, Sir«, fuhr Dana fort. »Wann
gingen Sie zur Polizei, um zu melden, dass Sie
diesen Wagen gesehen hatten? War das direkt
nach dem Anschlag oder erst später?«
»Ich bin nicht zur Polizei gegangen«, stellte Au-
erbach richtig. »Ich wurde von der Polizei ange-
sprochen.«
»Ah ja? Wie kam das?«
Der Zeuge zuckte die Achseln. »Die Polizisten
waren tagelang in der Gegend unterwegs und
befragten die Leute, ob sie vor dem Anschlag ir-
gendetwas Besonderes gehört oder beobachtet
hätten. Ich ging gerade einkaufen, da hielt mich
einer an und fragte mich. Dem habe ich dann von
dem Wagen berichtet.«
»Wissen Sie vielleicht noch so ungefähr, wann
das gewesen ist?«
»Um den ersten März herum muss das gewesen
sein«, antwortete der kleine Mann. »Einen Monat
nach dem Anschlag.«
»Ja, ich denke schon.«
»Sie hielten dieses Auto also nicht für wichtig,
nicht wahr, bis die Polizei an Sie herantrat?«
Der Zeuge blinzelte. »Warum auch?«, gab er zur
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Antwort. »Es war einfach ein Auto, mehr nicht.«
Carl Gentry bei den Überlebenden schüttelte den
Kopf. »Was soll das nützen?«, murmelte er vor
sich hin. Dana lächelte. »Vielen Dank, Mr Auer-
bach. Keine weiteren Fragen.«
Der kleine Mann trat aus dem Zeugenstand und
verließ den Gerichtssaal. Allison beobachtete ihn.
Er war absolut neutral, beschloss sie, er hatte
keinerlei persönliche Interessen an dem Fall.
Nicht einmal die öffentliche Aufmerksamkeit
schien ihm etwas zu bedeuten. Er hatte einfach
etwas gesehen, das war alles.
»Foul«, sagte Dana zu Brian, als Bendali die Ver-
handlung geschlossen hatte.
»Gut pariert«, gab der Staatsanwalt zu.
»Du hast mir ja keine Wahl gelassen.«
»War selbst dran schuld, Punk«, sagte Brian.
»Ich hätte es wissen müssen.«
»Was?«, fragte Dana.
Er grinste. »Dass du so gut bist wie ich.«
Sam empfing Dana an der Tür mit einem liebe-
vollen Kuss. »Ich hoffe, du hattest einen guten
Tag«, sagte er. »Warum?«, fragte sie sofort arg-
wöhnisch. Er nahm eine Boulevardzeitung vom
Küchentisch. »Hab ich heute Nachmittag im Su-
permarkt gesehen.« Auf der Titelseite blickte
man auf ein Foto von Dana, als sie das Gerichts-
gebäude verließ, und eine Aufnahme von ihrem
Exmann.
»MEINE EXFRAU WAR BIGAMISTIN«, lautete die
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reißerische Schlagzeile. Der Artikel erging sich in unseriösen Details einer gescheiterten Ehe, die
der Verfasser entweder Danas Exgatten entlockt
oder frei erfunden hatte. »Meine Exfrau war Bi-
gamistin«, ließ der Scheidungsanwalt aus San
Francisco am Ende des Artikels beleidigt verlau-
ten. »Während sie mit mir verheiratet war, war
sie unentwegt auch mit ihrer Arbeit verheiratet.«
Dana schüttelte den Kopf, als sie das Machwerk
zu Ende gelesen hatte. Sie kochte vor Wut, weil
diese erbärmliche Kreatur seine lächerlichen Ge-
fühle in der Öffentlichkeit ausbreitete. Doch sie sagte lediglich: »Wir sollten aufpassen, dass Molly das nicht zu sehen kriegt.«
»Es gefällt mir nicht sonderlich, wie sich die Lage entwickelt«, gestand Prudence Chaffey einem
Vorstandsmitglied des AIM, nachdem sie sich ei-
nen Abend lang einen Bericht über die Ereignisse
in Abraham Bendalis Gerichtssaal angehört hatte.
»Ich dachte, wir könnten uns darauf verlassen,
dass Mrs McAuliffe versuchen würde, auf vermin-
derte Schuldfähigkeit hinzuarbeiten. Doch bis
jetzt versucht sie lediglich, die Beweislage der
Anklage zu widerlegen.«
»Und das mit einigem Erfolg«, bemerkte das Vor-
standsmitglied.
»Sicher, wir wollen einen Freispruch«, sagte Pru-
dence. »Aber es geht hier um die Wahlen, und
wir brauchen einen Freispruch mit der richtigen
Begründung. Können wir nicht irgendwas tun?«
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»Wir arbeiten bereits daran«, erwiderte das Vor-
standsmitglied.
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6
Punkt sechs Uhr abends am Samstag fuhr eine
elegante silbergraue Limousine vor Rose Grego-
rys bescheidenem Cottage vor, und ein Mann in
grauer Livree stieg aus und schritt
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