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Mein Wille geschehe

Mein Wille geschehe

Titel: Mein Wille geschehe Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Susan Sloan
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etwas Besonderes zum Essen mitgebracht,
    und die Ärzte waren sehr nett und erlaubten ihr
    ein Gläschen Sekt. Und dann habe ich ihr einen
    Diamantring geschenkt. Sie hatte sich immer ei-
    nen gewünscht, und sie war so aufgeregt, dass
    sie erst ganz spät einschlief.«
    »Sie sind also absolut sicher, ohne jeden Zweifel, dass es kurz nach Mitternacht war, als Sie das
    Harborview Medical Center verließen?«
    »Ja, absolut sicher.«
    »Und wo gingen Sie dann hin?«
    »Nach Hause«, gab Auerbach zur Antwort. »Wo
    sollte ich wohl sonst hingehen?«
    »Und wie waren Sie unterwegs?«
    »Zu Fuß, wie immer.«
    »Hatten Sie keine Angst, in dieser Gegend nachts
    unterwegs zu sein?«
    »Wovor sollte ich Angst haben? Ich bin ein alter
    Mann. Will mich jemand ausrauben? Ich habe
    kein Geld. Wenn ich hinfalle und mich verletze,
    sind überall Krankenhäuser. Ich hab den ganzen
    Tag bei meiner Emma gesessen, da will ich a-
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    bends zu Fuß nach Hause gehen.«
    Brian nickte Mark Hoff man zu, der daraufhin eine große Tafel zur Geschworenenbank rollte, an der
    ein vergrößerter Plan des First Hill in Seattle befestigt war. Die Straßennamen wraren gut er-
    kennbar, und das Harborview Medical Center,
    Familienzentrum Seattle und Milton Auerbachs
    Wohnhaus an der Summit Avenue waren deutlich
    hervorgehoben. Brian griff nach einem schwarzen
    Marker. »Bitte sagen Sie uns, Sir, welchen Weg
    Sie an diesem Abend einschlugen.«
    »Denselben wie immer«, erklärte Auerbach. »Als
    ich aus dem Krankenhaus kam, war ich auf der
    Ninth Avenue und bin die entlanggegangen bis
    zur Jefferson Street. Dann ging ich weiter bis zur Boren, die Boren bis zur Madison, und dann habe
    ich an der Stelle, wo Hill House früher stand, die Straße überquert und bin nach rechts abgebo-gen.« Er sprach langsam, und Brian zeichnete
    unterdessen die Route mit dem Stift auf dem Plan
    ein. »Die Madison bin ich entlanggegangen bis
    zur Summit. Dann bin ich links in die Summit
    eingebogen und bin zu meinem Haus gegangen,
    dem dritten Gebäude rechts.«
    »Also die Ninth zur Jefferson zur Boren zur Madi-
    son zur Summit«, wiederholte Brian langsam.
    »Ist das so richtig, Sir?«
    Auerbach nickte. »Ja, genau.«
    »Und diesen Weg nahmen Sie am Abend Ihres
    fünfzigsten Hochzeitstags?«
    375

    »Ja.«
    »Können Sie mir sagen, ob Ihnen auf Ihrem
    Heimweg an diesem Abend etwas Besonderes
    auffiel?«
    »Ja, mir fiel etwas auf.«
    »WTas war das?«
    »Ein Auto, das auf der nördlichen Hälfte der Ma-
    dison geparkt war, etwa auf der Mitte zwischen
    Boren und Minor.«
    »Ein geparktes Auto?«
    »Ja.«
    »Auf der nördlichen Hälfte der Madison?«
    »Ja.«
    »Der Kühler zeigte nach Westen?«
    »Ja. Ich habe die Ecke an der Boren ein bisschen
    abgekürzt, und so kam ich direkt vor dem Auto
    vorbei.« Brian zeichnete auf dem Plan ein kleines Rechteck an der von Auerbach angegebenen Stelle ein. »Würden Sie sagen, dass der Wagen hier
    geparkt war?«
    Der alte Mann betrachtete prüfend den Plan und
    nickte dann. »Ja, das ist die richtige Stelle.«
    Brian schrieb AUTO in das Rechteck. »Gut, Ihnen
    fiel ein geparkter Wagen auf«, sagte er. »Nun
    müssen Sie zugeben, dass ein geparktes Auto in
    der Stadt nicht gerade etwas Ungewöhnliches ist.
    Können Sie uns erklären, warum Ihnen gerade
    dieser Wagen auffiel?«
    »Zum einen war es das einzige Fahrzeug in der
    ganzen Straße. Die Spätschicht im Krankenhaus
    376

    beginnt um elf. Danach ist in der Gegend eigent-
    lich nichts mehr los.«
    »Verstehe«, sagte Brian. »Gut, um was für ein
    Fahrzeug handelte es sich?«
    »Um einen dieser Kästen mit Vierradantrieb, die
    heutzutage in Mode sind.«
    »Ein Geländewagen?«
    »Ja. So einer.«
    »Haben Sie sich zufällig die Marke des Autos ge-
    merkt? Oder das Modell?«
    »Nein, tut mir Leid«, antwortete der Zeuge. »Ich
    bin nicht sehr bewandert mit Automobilen.«
    »Konnten Sie die Farbe erkennen?« Auerbach
    zuckte die Achseln. »In der Straßenbeleuchtung
    verändern sich die Farben, deshalb kann ich es
    nicht sagen, aber es war auf jeden Fall dunkel.
    Vielleicht schwarz oder grau.«
    »Oder auch grün?«
    »Dunkelgrün, ja, oder braun oder dunkelblau. Ich
    weiß nur, dass er dunkel war.«
    »Gut«, fuhr Brian fort, »fiel Ihnen außer der blo-
    ßen Anwesenheit des Fahrzeugs noch etwas dar-
    an auf?«
    »Ja«, antwortete Auerbach. »Auf der Windschutz-
    scheibe war ein Erkennungssticker vom Militär
    angebracht.«
    »Ein Erkennungssticker vom Militär?«
    »Ja.

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