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Mein Wille geschehe

Mein Wille geschehe

Titel: Mein Wille geschehe Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Susan Sloan
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der Kirche organisiert, sondern ist ihr nur
    lose angegliedert. Dort treffen sich Menschen, die den Verlust eines Kindes verarbeiten müssen.
    Mehrere Mitglieder meiner Gemeinde sind daran
    beteiligt, und da ich finde, dass sie gute Arbeit leisten, empfehle ich sie auch gern.«
    »Und Corey Latham haben Sie diese Gruppe auch
    empfohlen?«
    »ja«, bestätigte der Pfarrer. »Ich dachte, dass es ihm gut tun würde, mit Menschen über seine Ge-fühle zu sprechen, die seine Erfahrung kennen
    und ihm bei der Verarbeitung helfen können.«
    »Und hat er Ihres Wissens nach an den Treffen
    der Gruppe teilgenommen?«
    »Meines Wissens nach ging er mindestens einmal
    wöchentlich zu den Treffen, bis zu dem Zeit-
    punkt, als er verhaftet wurde.«
    »Ich danke Ihnen«, sagte Dana. »Keine weiteren
    Fragen.«
    »Reverend Sheridan«, meldete sich Brian zu
    Wort, »kann man Ihre Einschätzung, dass Sie bei
    dem Angeklagten keinerlei Hinweise auf Gewalt-
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    tätigkeit entdecken konnten, als Garantie dafür
    sehen, dass er den Anschlag auf Hill House nicht
    begangen hat?«
    »Nein, eine Garantie dafür ist das nicht. Eher ein Eindruck.«
    »Und, Sir, haben Sie den Angeklagten an die
    Selbsthilfegruppe verwiesen, weil Sie in den Be-
    ratungsgesprächen seiner Wut nicht Herr wur-
    den?«
    »Nein«, antwortete Sheridan. »Er machte große
    Fortschritte in der Beratung. Ich habe ihm die
    Selbsthilfegruppe empfohlen, weil er bereit war
    für den nächsten Schritt.«
    »Nicht, weil er mit seiner Wut so schlecht zu-
    rechtkam, dass er sie an seiner Frau ausließ?«
    »Nein«, erwiderte der Pfarrer. »Dafür gab es kei-
    nerlei Anzeichen. Wie gesagt, ich habe den Ein-
    druck gewonnen, dass Corey sich in schwierigen
    Situationen eher nach innen wendet, nicht nach
    außen.«
    »Und Sie sind ein Experte in der Einschätzung
    von menschlichem Verhalten?«
    »Nein, Mr Ayres«, antwortete Tom Sheridan ge-
    lassen, »nur ein Beobachter.«
    »Wo ist Charles?«, erkundigte sichjoan, als Brian sein Kreuzverhör beendet hatte und der Richter
    die Mittagspause ankündigte.
    »Er wird nicht mehr kommen«, gab Dana leicht-
    hin zur Antwort. »Cotter meinte, er würde bei
    irgendeinem anderen Fall gebraucht.«
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    Kurz vor Beginn der Nachmittagssitzung tauchte
    Craig Jessup im Gerichtssaal auf. »Haben Sie
    kurz Zeit?«, fragte er Dana. »Klar«, antwortete
    sie. »Was gibt’s?«
    »Kommt Ihnen der Name Tom Kirby bekannt
    vor?« Aus unerklärlichen Gründen lief es Dana
    eiskalt den Rücken hinunter. »Warum wollen Sie
    das wissen?«, fragte sie, obwohl sie die Antwort
    bereits ahnte.
    »Meinen Informationen zufolge ist er Reporter bei Boulevardblättern, und er hat sich mehrere Monate hier aufgehalten und mit dem Fall befasst«,
    berichtete Jessup. »Meiner Quelle zufolge ist er der Verfasser des Artikels, der in Probe erschienen ist. Weiter bin ich noch nicht.« Dana ließ sich auf ihren Stuhl zurücksinken. »Danke«, sagte sie
    tonlos. »Sie müssen nicht weiter daran arbeiten.
    Sie können sich wieder mit anderen Dingen be-
    fassen.«
    »Ist alles in Ordnung mit Ihnen?«, fragte er be-
    sorgt, da sie bleich geworden wrar.
    Sie richtete sich auf. »Natürlich, wieso nicht?«, entgegnete sie. »Schicken Sie mir die Rechnung
    für diese Ermittlung, bitte. Sie hatte nichts mit der Kanzlei zu tun.« Dreiunddreißig Jahre
    Freundschaft, dachte Dana, in einem einzigen
    Moment zerstört. Sie wusste nicht, wie es Kirby
    gelungen war, Judith diese Information zu entlo-
    cken. Es war auch nicht wichtig, aber sie hoffte, dass es sich wenigstens gelohnt hatte für sie. Sie 620

    wusste nicht, ob sie ihrer Freundin jemals wieder in die Augen schauen konnte, und sie fragte sich, was Sam und sie nun mit dem Gebäude am Pioneer Square anfangen sollten.
    Zum Glück hatte sie kaum Zeit, sich mit diesen
    Gedanken zu befassen, denn kurz darauftrat Dä-
    mon Feary in den Zeugenstand.
    Der inoffizielle Leiter der Selbsthilfegruppe war ein schlaksiger rothaariger Mann mit pockennar-biger Haut. Er trug Cowboystiefel mit Metallkap-
    pen, ging mit weit ausholenden Schritten zum
    Zeugenstand und schüttelte unterwegs lächelnd
    den anderen Mitgliedern der Selbsthilfegruppe die Hand, die sich zu seiner Aussage eingefunden
    hatten. »Mr Feary, was machen Sie beruflich?«,
    fragte Dana. »Ich bin Tischler«, antwortete er.
    »Aber ich mache nebenbei auch Beratungen.«
    »Welche Art von Beratung?«
    »Ich helfe Leuten, die Trauerarbeit leisten müs-
    sen.«
    »Würden Sie

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