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Mein Wille geschehe

Mein Wille geschehe

Titel: Mein Wille geschehe Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Susan Sloan
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dem Gesprächsraum
    gegenübersaß. »Ich werde mit Dana McAuliffe
    zusammenarbeiten.« Der junge Mann, der sich
    wegen seiner Fesseln den typischen schleppen-
    den Gang von Gefängnisinsassen angewöhnt hat-
    te, sah sie ausdruckslos an.
    »Danke«, erwiderte er höflich.
    »Sie sollten mir erst danken, wenn Sie frei sind«, sagte Joan und lächelte ihn freundlich an.
    »Werden Sie das schaffen?«, fragte er tonlos. Er
    schien keine Antwort zu erwarten. »Sollten wir
    nicht?«, konterte sie.
    Er verengte die Augen, als er sie ansah. »Konn-
    ten Sie frei entscheiden?«, fragte er. »Was?«
    »Ob Sie mich verteidigen wollen. Hätten Sie auch
    ablehnen können?«
    »Natürlich«, antwortete sie leichthin, denn das
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    entsprach der Wahrheit. »In meiner Kanzlei muss
    niemand einen Fall übernehmen, an dem er nicht
    arbeiten möchte.« Sie hielt einen Moment inne.
    »Ehrlich gesagt war ich ganz wild darauf«, fügte
    sie hinzu. »Sehen Sie, ich werde nach diesem
    Prozess vermutlich sogar Sozius werden in der
    Kanzlei, auch wenn wir verlieren. Aber wenn wir
    gewinnen, ist mir das sicher. Fühlen Sie sich nun besser oder schlechter?« Er musste unwillkürlich
    lachen. »Ich glaube, besser«, sagte er. »Sie ha-
    ben viel Ähnlichkeit mit Dana. Sie sind auch so
    geradeheraus.«
    »Keine Sorge, was auch passiert – keine von uns
    wird Sie anlügen«, versicherte ihm Joan, ge-
    schmeichelt über den Vergleich. »Sie kriegen die
    schlechten Nachrichten in einem Aufwasch mit
    den guten.«
    »Wissen Sie, ich würde Ihnen gerne helfen bei
    meiner Verteidigung«, sagte er. »Aber ich weiß
    nicht, was ich noch tun kann, außer zu sagen,
    dass ich es nicht war.«
    »Keine Sorge, Sie können uns helfen«, sagte
    Joan. »Beim Prozess können Sie in den Zeu-
    genstand treten und diese Aussage machen, und
    zwar so überzeugend wie möglich.«
    »Das Komische ist: Ich schaue in den Spiegel und
    sehe mich, die Person, die jeder kennt, der mich
    kennt«, sagte er. Sie hörte die Verzweiflung in
    seiner Stimme. »Dann lese ich die Zeitung, und
    da wird jemand beschrieben, in dem ich mich
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    nicht wiederfinde.«
    »Das ist nichts Ungewöhnliches«, versicherte sie
    ihm. »Das ist typisch für die Medien. Was sie
    nicht wissen, wird dazuerfunden.«
    Er sah sie unsicher an. »Aber woher sollen die
    Geschworenen dann wissen, wie ich wirklich
    bin?«, fragte er.
    »Also, ich hab mit ihm gesprochen«, sagte Joan
    zu Dana. »Und?«
    Die junge Anwältin schüttelte den Kopf. »Ich ha-
    be mir immer was eingebildet auf meine Men-
    schenkenntnis, dachte, dass ich jemanden auf
    Anhieb einschätzen könnte. Aber bei dem Mann
    bin ich ratlos. Ich gebe zu, dass ich völlig überzeugt war von seiner Schuld. Ich dachte mir, ich
    gehe ins Gefängnis und seh ihn mir an, und
    nachher sage ich dir, dass du allmählich klar se-
    hen solltest.« Dana gluckste. »Und jetzt?«
    »Jetzt fange ich an, nach jeder Lücke in der An-
    klage zu suchen. Weil mir Zweifel gekommen
    sind.«
    »Vor meinem ersten Termin mit ihm hatte ich
    genau dasselbe Gefühl wie du«, entgegnete Da-
    na. »Ich wollte, dass er der Schuldige ist, also
    war er es für mich auch. Ich wollte diesen Fall
    nicht übernehmen. Ich wünschte mir eine ver-
    nünftige Begründung, um ihn abzulehnen. Du
    siehst, wohin das geführt hat.«
    Joan zuckte die Achseln. »Zwei verrückte Frau-
    en«, sagte sie.
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    Plötzlich kam Dana der Gedanke, ob Paul Cotter
    vielleicht deshalb so großes Interesse daran hat-
    te, zwei Frauen mit dem Fall zu betrauen. Der
    Mandant hatte nun zwei Frauen an seiner Seite,
    die verrückt genug waren, ihm zu glauben.
    »Der anonyme Hinweis kam mit der Post«, sagte
    AI Roberts zu Craigjessup. »War mit Computer
    geschrieben und in Seattle abgestempelt. Uns
    wurde mitgeteilt, dass die Frau eines in Bangor
    stationierten Offiziers kürzlich in Hill House eine Abtreibung hatte vornehmen lassen, dass der
    Mann ziemlich wütend darüber sei und wildes
    Zeug rede.«
    »Mehr stand nicht drin?«, fragte Jessup. »Das
    war alles«, antwortete Roberts.
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    »Im Fall Corey Latham möchten wir eine eindeu-
    tige Stellungnahme abgeben«, sagte ein Sprecher
    der Staatsanwaltschaft von King County in »Da-
    teline« zu Stone Phillips. »Und wie lautet sie?«, fragte Phillips.
    »Wir werden keine Terroristen dulden in diesem
    Land, ob sie nun aus dem Nahen Osten kommen
    oder aus Iowa.«
    »Meinen Sie, dass diese Stellungnahme durch
    einen Schuldspruch klar zum Ausdruck

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