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Mein Wille geschehe

Mein Wille geschehe

Titel: Mein Wille geschehe Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Susan Sloan
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in der Ausübung seiner persönlichen
    Freiheit beschneiden sollte. Und deshalb unter-
    stütze ich ihn. Wenn wir im Stande sind, in eine
    Wahlkabine zu treten und uns für den Kandidaten
    unserer Wahl zu entscheiden, warum sollten wir
    dann nicht auch fähig sein, andere Entscheidun-
    gen eigenverantwortlich zu treffen?«
    »Manche Leute scheinen den Anschlag auf Hill
    House für unvermeidlich zu halten«, entgegnete
    King. »Und sie glauben auch, dass eine weitere
    Politik der legalisierten Abtreibung nur weitere
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    Gewaltakte hervorrufen könnte.« Priscilla zuckte
    die Achseln. »Eine Dreiviertel-Mehrheit der Be-
    völkerung dieses Staates spricht sich für die Ab-
    treibung aus«, sagte sie. »Was sollen wir also
    tun? Die Mehrheit achten, wie wir es seit jeher
    getan haben? Oder uns der Minorität unterwer-
    fen, weil sie anfängt, Bomben zu legen, wenn sie
    nicht bekommt, was sie will?«
    »Wie ist es möglich, dass ›eine Dreiviertel-
    Mehrheit‹ der Bevölkerung dieses Landes sich für
    die Abtreibung ausspricht, während zugleich ›die
    Mehrheit‹ dagegen eingestellt ist?«, fragte Dan
    Rather in den Abendnachrichten auf CBS seine
    Zuschauer. »Nun, die Antwort ist einfach. Wir
    haben es hier mit Meinungsforschung zu tun –
    und die ist abhängig von den Personen, die sie
    vornehmen, und von der Auslegung der gesam-
    melten Daten. Meinungsumfragen werden häufig
    nicht nach wissenschaftlichen Kriterien durchge-
    führt, und so werden die Ergebnisse vom gesell-
    schaftlichen Status der befragten Personen und
    der Art der Fragen bestimmt. In diesem Fall wur-
    den die Umfragen bei unterschiedlichen Bevölke-
    rungsgruppen vorgenommen, und die Fragen
    wurden entsprechend suggestiv formuliert, um
    die gewünschten Antworten zu erzielen. Das be-
    deutet also, dass man mit einer Meinungsumfra-
    ge vorsätzlich genau das Ergebnis erzielen kann,
    das man haben möchte.«
    Seit der Anklageerhebung gegen Corey Latham
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    hatte Dana häufig keine Zeit für eine Mittagspau-
    se, weshalb ihre wöchentlichen Treffen mit Judith im »AI Boccolino« in letzter Zeit eher unregelmä-
    ßig stattgefunden hatten. »Es macht nichts, ich
    verstehe das«, sagte Judith an einem Mittwoch
    Ende Juni, als Dana sich von ihrer Arbeit losgerissen hatte, um ihre Verabredung einzuhalten. »Ich
    wünschte nur, ich hätte auch so viel zu tun.«
    »Naja, das hat nicht nur Vorteile, kann ich dir
    sagen«, erwiderte die Anwältin.
    Seit sie in den Fall Latham eingestiegen war, hat-te Dana kaum Zeit gefunden, ihren Plan, für Ju-
    dith eine Galerie einzurichten, voranzutreiben.
    Erst vor einer Woche konnte sie mit Sam darüber
    sprechen. Sie freute sich, dass er ihre Idee gut
    fand und sie sogar mit ihrem Steuerberater erör-
    tern wollte. Dana öffnete den Mund, um wenigs-
    tens das Konzept mit ihrer Freundin zu diskutie-
    ren, doch dann schloss sie ihn wieder. Sie wollte Judith keine Hoffnungen machen, solange sie ihr
    noch nichts Konkretes berichten konnte. »Wie
    geht’s dir?«, fragte sie stattdessen.
    »Gut«, antwortete Judith und schob sich das
    dunkle Haar aus dem Gesicht. »Ich habe ein paar
    kleinere Aufträge und bin im Gespräch mit einer
    Galerie in Bellevue wegen einer Ausstellung.«
    »Das klingt toll«, sagte Dana.
    »Na ja, ob es toll ist, weiß ich nicht«, entgegnete Judith. »Allzu solide ist das alles nicht, aber ein paar Monate werden wir wohl durchkommen.«
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    Um keinen Preis hätte sie ihrer Freundin erzählt, dass ihre Mutter nicht mehr im Stande war, sie
    finanziell zu unterstützen, dass sie nicht mehr
    wusste, welche Kreditkarte sie noch benutzen
    konnte, und dass sie und ihr Sohn Andy sich der-
    zeit von Makkaroni mit Käse ernährten.
    »Ich weiß, dass es nicht leicht ist, so von der
    Hand in den Mund zu leben«, sagte Dana. »Aber
    ich habe wirklich so ein Gefühl, als ob sich deine Lage bald verbessern würde.«
    »Vor allem bald wäre wichtig«, sagte die Künstle-
    rin. »Unterdessen mach dir mal keine Sorgen um
    mich, ich komm schon durch. Wie läuft’s mit dem
    großen Fall?« Die Anwältin zuckte die Achseln.
    »Sagen wir mal, ich hab nicht allzu viel Schlaf
    gekriegt in letzter Zeit.«
    »Wirst du ihn raushauen können?«
    »Die Chance besteht immer.«
    »Willst du es?«
    »Wenn er unschuldig ist, natürlich.«
    »Ist er das?«, fragte Judith überrascht.
    Dana runzelte die Stirn. Es war ihr unangenehm,
    sich über einen Fall zu unterhalten, der nicht abgeschlossen war. »Wenn der Staat

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