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Mein wirst du sein

Mein wirst du sein

Titel: Mein wirst du sein Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Katrin Rodeit
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Entsetzen und ehrlichem Interesse und zerstörte jedes vertraut intime Gefühl im Ansatz.
    »Danke der Nachfrage, mir geht’s gut. Und selbst?«
    Was hatte ich erwartet?
    »Entschuldigung. Ich war nur irgendwie … überrascht, dich hier zu sehen.«
    Ich setzte meine Sonnenbrille wieder auf und sah zur Seite auf die Donau. Dann biss ich die Zähne zusammen und atmete kurz durch.
    »Überrascht mich auch, dass du wieder hier bist.«
    Der Streifenpolizist, den ich vorhin überrumpelt hatte, kam auf uns zu.
    Mark beantwortete seinen fragenden Blick.
    »Das ist in Ordnung. Sie gehört zu mir«, sagte er schnell.
    Der Beamte ging, und ich wandte mich ihm zu.
    »Ach, ist das so?«
    Ich klang wie eine Zicke und hasste mich dafür. Irgendetwas lief bei unserem Wiedersehen gerade gewaltig schief. Doch er ging nicht darauf ein.
    »Was machst du hier?«
    »Ich ermittle in dem Fall der vermissten Susanne Dauber.«
    Mark riss die Augen auf, und ich genoss es, ihn aus der Fassung gebracht zu haben.
    »Ich dachte, du bist nicht mehr bei der Polizei? Zumindest war das der letzte Stand der Dinge, den ich von dir hatte.«
    »Bin ich auch nicht. Ich ermittle privat.« Ich nahm die Brille wieder ab und hielt sie lässig in der Hand, während ich ihm eine Karte von mir entgegenstreckte.
    »Privatdetektivin?«
    »Ist die Tote Susanne Dauber?«
    »Äh, ja. Ich meine, vermutlich. Wir haben die Brieftasche mit ihrem Ausweis und ihrem Schlüssel bei ihr gefunden. Außerdem hat sie Ähnlichkeit mit der Vermissten, auch wenn sie schon längere Zeit im Wasser gelegen hat.«
    Meine Mutter fiel mir ein. Ich schüttelte den Gedanken ab.
    »Todeszeitpunkt?«
    »Das muss der Pathologe klären, das können wir so nicht sagen. Auf jeden Fall schon länger her.«
    »War es ein Unfall? Oder hat sie Selbstmord begangen?«
    »So wie es aussieht, könnte es sein, dass ein Verbrechen vorliegt«, sagte er vorsichtig. »An ihrem Hals waren Male zu sehen. Könnten Würgemale sein. Aber auch das muss die Obduktion klären.«
    Ich nickte und wandte meinen Blick von ihm ab, um auf die Donau und deren ruhig dahinfließendes, braunes Wasser zu sehen.
    »Bist du wirklich Privatdetektivin?«
    »Sonst wäre ich nicht hier. Darf ich dich anrufen wegen des Obduktionsergebnisses?«
    »Klar, kein Problem.«
    »Danke, dann melde ich mich bei dir.«
    Ich wandte mich ab und ging zurück. Ich spürte seinen Blick auf mir ruhen und richtete mich unwillkürlich auf.
    Seine Frage nach meinem Aussehen hatte mich verletzt. An einer Stelle, von der ich nicht gewusst hatte, dass ich dort noch verletzt werden könnte.
    Was hatte ich erwartet? Eigentlich konnte es mir egal sein. War er zu einem der versnobten Idioten geworden, die sich durch ein Piercing und etwas derbere Klamotten beeinflussen ließen?
    Gleichzeitig ärgerte ich mich über mich selbst, dass mir das etwas ausmachte. Mark Heilig konnte mir den Buckel runterrutschen.
    Ein junger Mann stand am Aufgang der Brücke und sah mir entgegen. Er war groß, hatte blonde Locken und das Gesicht eines Lausbuben.
    Unsere Blicke trafen sich, und ich verlangsamte meinen Schritt. Mark sah noch immer hinter mir her. Deswegen wartete ich nur darauf, dass der Mann mich ansprach.
    »Entschuldigung, darf ich Sie kurz etwas fragen?«
    Prima. Dann hatte Mark etwas zu beißen.
    Seine Stimme hatte ein angenehm dunkles Timbre, und seine Frage war höflich und respektvoll formuliert. Ihm schien egal zu sein, wie ich aussah.
    »Gern. Was kann ich für Sie tun?«
    »Können Sie mir sagen, was hier passiert ist? Ich heiße Jens Krüger und bin von der ›Südwest Presse‹.« Er zog einen Ausweis aus der Tasche und hielt ihn mir unter die Nase.
    Ein Journalist. Der Albtraum eines jeden Kriminalers.
    »Jule Flemming.« Ich schüttelte die mir entgegengestreckte Hand. Er hatte einen kurzen, festen Händedruck.
    »Können Sie mir irgendetwas sagen?«
    »Wozu denn?«
    »Na, zu dem, was hier los ist.«
    Ich lächelte ihn freundlich aber entschuldigend an.
    »So leid es mir tut, aber ich kann Ihnen überhaupt nichts sagen.«
    Krügers hoffnungsvoller Gesichtsausdruck verschwand.
    »Hätte ich mir denken können. Ich muss die Pressekonferenz abwarten.«
    »Das wollte ich damit nicht sagen. Ich bin nicht von der Polizei und kann Ihnen deswegen nicht helfen.«
    »Ach so.« Überraschung trat in seine Augen, und er lächelte mich an. »Eigentlich logisch, so nett, wie Sie zu mir sind. Da können Sie nicht von der Polizei sein.«
    Das ging runter wie Öl. Ich

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