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Mein wirst du sein

Mein wirst du sein

Titel: Mein wirst du sein Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Katrin Rodeit
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Lächeln, das ich kannte. Sie war ein fröhlicher und aufgeschlossener Mensch und hatte eine Ausstrahlung wie keine zweite. Außerdem war sie im Besitz einer Kaffeemaschine, die den besten Kaffee zubereitete, den ich kannte. Schon allein dafür würde ich alle Mühen auf mich nehmen.
    »Was führt dich her? So mitten unter der Woche?«
    Ich nippte an dem Kaffee und genoss erst einmal. Nach den vergangenen Tagen hatte ich mir so eine Köstlichkeit mehr als verdient.
    »Ich habe Urlaub.«
    »Oh, okay. Ich wollte dich sowieso anrufen. Sophie, zieh dir die Schuhe wieder an, wenn du im Gras rumläufst. Das Kind macht mich wahnsinnig. Warum läuft sie immer mit Socken über die Wiese?«
    »Weil sie ein Kind ist und es nicht besser weiß.« Ich überlegte. »Oder weil sie dich ärgern will.«
    Conny seufzte.
    »Manchmal denke ich das auch.«
    »Weswegen wolltest du mich anrufen?«
    »Stell dir vor, was ich erfahren habe.« Sie sah mich an, und ihre Augen leuchteten spitzbübisch. »Mark Heilig ist wieder in der Stadt!«
    Ach, echt? Ich sagte nichts und trank einen weiteren Schluck, während ich den Kindern im Garten beim Spielen zusah.
    »Und? Was sagst du?«
    Was sollte ich sagen? Dass er in letzter Zeit fast jeden Tag bei mir gewesen war?
    »Habe ich schon mitbekommen.«
    »Ah, okay.«
    »Hat sich in letzter Zeit alles ein bisschen überschlagen«, sagte ich als Entschuldigung. »Bei mir ist eingebrochen worden.«
    »Bitte? Was wurde gestohlen?«
    Ich schluckte schwer.
    »Nichts.«
    Sie sah mich einen Moment an.
    »Raus mit der Sprache. Was ist los?«
    Ich erzählte ihr der Reihe nach, was in den letzten Tagen passiert war und ließ nichts aus. Weder die Séancen-Geschichte mit meiner Mutter noch die Besuche von Mark. Danach fühlte ich mich besser.
    »Und was willst du jetzt tun?«, fragte sie, als ich geendet hatte.
    »Den Mörder finden, was sonst?«
    »Ich meine, mit Mark.«
    »Was soll ich mit ihm machen?«
    Sie grinste.
    »Na du weißt schon. Nachholen, was ihr damals verpasst habt.«
    »Bist du verrückt?«
    »Komm schon, jetzt sage nicht, dass du nicht schon daran gedacht hast.«
    Ich antwortete nicht.
    »Na also.«
    »Das kommt nicht infrage.«
    »Wieso? Ist es nicht an der Zeit, dieses Kapitel zu beenden?«
    »Da hat überhaupt nie etwas angefangen.«
    »Das stimmt nicht. Ich sehe dich noch heute auf meinem alten Sofa sitzen und jammern, was da wohl passiert ist. Du warst die verwirrteste Person, die ich je gesehen habe. Und das alles wegen einem einzigen Kuss. Hat Dirk dich je so geküsst?«
    »Oh bitte, lass meinen Ex-Mann aus dem Spiel.«
    »Hat dich überhaupt jemals jemand so geküsst?«, fuhr sie unerbittlich fort. Freunde dürfen sich die Wahrheit sagen, müssen es sogar, dazu sind sie da. »Ich habe gehört, dass er phantastisch küssen kann.« Sie klang schwärmerisch. Und ein bisschen wehmütig.
    Was erwartete sie? Mehr als ein Grinsen fiel mir nicht ein.
    »Na also. Alexa, bitte nicht die Schaufel in den Mund stecken, die ist voller Sand. Warum müssen kleine Kinder immer alles in den Mund nehmen?«
    Ich stand auf, weil ich Lou heute noch mit meinem Besuch beehren wollte. Das hatte mir zu meinem Glück gerade noch gefehlt.
    »Erst einmal muss ich den Mörder finden. Und was mit Mark passiert, werden wir dann sehen. Vielleicht mag er mich ja auch gar nicht?«
    »Mark Heilig heißt vielleicht so, ist es aber nicht. Er nimmt mit, was nicht bei Drei auf dem Baum ist. Er wird dich mögen, glaub mir.« Conny zwinkerte mir zu.
    Ich winkte Sophie und Alexa und verabschiedete mich von Conny.
    »Pass auf dich auf, ja? Mit dem Einbruch ist nicht zu spaßen.«
    Ich versprach es und ging.

    »Du hast etwas herausgefunden, ja?« Lou hüpfte aufgeregt vor meinem Auto auf und ab, dass ihm sein Hut, heute mit rotem Band, schief in die Stirn rutschte.
    »Gar nichts habe ich herausgefunden«, antwortete ich schlecht gelaunt und stieg aus. »Bei mir ist eingebrochen worden.«
    »Oh. Das heißt jetzt aber nicht, dass du dich nicht mehr um meinen Fall kümmern kannst, oder?«
    Na, schönen Dank auch. Ein bisschen Mitgefühl wäre wohl angebracht gewesen. Andererseits, wenn ich in seiner Situation gewesen wäre, hätte mich ein Einbruch bei jemand anderem auch nicht besonders beeindruckt.
    »Ich kümmere mich weiter um deinen Fall, und ich habe das Gefühl, dass sich etwas tut, und dass wir bald mehr wissen.«
    Das hörte sich gut an, oder? Lou nickte auf jeden Fall begeistert. Was sich allerdings tun sollte, wusste ich

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