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Mein zärtlicher Ritter: Roman (German Edition)

Mein zärtlicher Ritter: Roman (German Edition)

Titel: Mein zärtlicher Ritter: Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Margaret Mallory
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ernstes Versprechen gab, er werde Catherine nichts antun, erzählte sie ihm endlich, wohin seine Frau gegangen war. Als er es hörte, wurde ihm schwindelig.
    Gütiger Gott, er hatte sie in ein Nonnenkloster getrieben.

8
    Als sie mitten in der Nacht an die Pforten des Klosters gehämmert hatten, hatte die Äbtissin keine Fragen gestellt, sondern ruhig angeordnet, dass ein Gästezimmer vorbereitet werde. Am Morgen wartete sie geduldig, während die drei Gäste ihr Frühstück zu sich nahmen. Sobald sie jedoch fertig waren, schickte sie Jamie mit einer jungen Novizin fort, um die Tiere zu füttern. Ein Blick von der Äbtissin genügte, und Jacob ging ohne ein Wort.
    Jetzt saß Catherine der Äbtissin in deren Privatsalon gegenüber. Es war klar, dass die ältere Frau sich nicht länger gedulden würde. Die Äbtissin goss ihnen beiden gesüßten Wein ein und ließ die Stille zwischen ihnen wachsen, während sie auf Catherines Erklärung wartete.
    Die Äbtissin war eine enge Freundin von Catherines Mutter gewesen. Wie diese stammte sie aus einer reichen Familie und hatte in eine andere geheiratet. Als ihr Mann starb, ohne dass sie Kinder bekommen hatten, erklärte sie ihren Entschluss, die Gelübde abzulegen und das stille Leben einer Nonne zu führen. Sie unterstrich ihr Vorhaben damit, dass sie einen substanziellen Anteil ihrer Ländereien der Kirche vermachte. Dieses Geschenk war der Grund dafür, dass sie Äbtissin dieses schönen Klosters an der Grenze zwischen England und Wales war.
    Nachdem sie die Ereignisse der letzten zwei Wochen dargestellt hatte, erzählte Catherine ihr von FitzAlans betrunkenem Übergriff auf sie aus der vergangenen Nacht.
    »Ihr seht also«, schloss Catherine und reckte das Kinn, »dass ich keine andere Wahl hatte, als zu fliehen.«
    Falls sie Worte des Mitleids von der Äbtissin erwartet hatte, wurde sie enttäuscht.
    »Lass mich zusammenfassen, was du mir erzählt hast, Mary Catherine«, sagte die Äbtissin und fixierte Catherine mit ihrem Blick. »Dieser FitzAlan hat sich bereit erklärt, dich zu heiraten, um dich vor dem Tower zu bewahren – oder Schlimmerem. Er tat dies, obwohl er kaum etwas über dich wusste, außer dass du deinen ersten Ehemann ausspioniert hast und zumindest indirekt an seinem Tod beteiligt warst.«
    Die Äbtissin schürzte die Lippen und tippte sich mit dem Zeigefinger gegen die Wange. »Entweder ist er sehr mutig oder sehr töricht. Der König hat dein Land diesem FitzAlan übertragen, unabhängig davon, ob er dich heiratete oder nicht«, fuhr die Äbtissin fort. »So wie ich die Sache sehe, hat der Mann aus einer Heirat mit dir keinen Gewinn gezogen, außer der Ehre, eine unschuldige Frau – oder vielmehr eine möglicherweise unschuldige Frau – vor dem Tower zu bewahren.«
    Die Äbtissin nippte an ihrem Wein. »Eine ritterliche Geste, fürwahr. Und alles, was er von dir dafür verlangte, war, dass du sein Bett teilst und ihm einen Erben schenkst, was von jeder Frau von ihrem Ehemann erwartet wird.«
    So wie die Äbtissin es darstellte, war ihre Handlungsweise nicht mehr vollkommen gerechtfertigt, wovon Catherine vorher ausgegangen war.
    »Aber Hochehrwürdigste Mutter …«, setzte sie an, verstummte jedoch, als diese mit einem Heben der Hand um Ruhe bat.
    »Du hast den Ehevertrag unterzeichnet, und doch hast du dem Mann dein Bett verweigert. Du bist kein unmündiges Kind, meine Liebe. Als du dich ihm nicht freiwillig unterworfen hast, hätte er jedes Recht gehabt, dich zu zwingen. Stattdessen war er freundlich und geduldig mit dir, weit länger, als guten Gewissens zu erwarten gewesen wäre.«
    Dieses Mal konnte Catherine nicht anders, als sie zu unterbrechen, um sich zu verteidigen. »Aber er war sinnlos betrunken, als er letzte Nacht zu mir kam.«
    Die Äbtissin zog eine Augenbraue hoch. »Nur wenige Frischvermählte hätten so lange Geduld gehabt, ohne sich dem Wein zuzuwenden.«
    Catherine schaute auf ihre Hände hinab, die mit dem Stoff ihres Rockes kämpften. »Als er so zu mir kam, konnte ich nur noch an Rayburn denken.«
    Sie zwang sich, ihre Hände ruhig zu halten, und hob den Kopf, um dem Blick der Äbtissin zu begegnen. »Ich kann nicht noch einmal so leben. Ich werde nicht mehr so leben. Ich bin hier, um Euch um Erlaubnis zu bitten, die Gelübde abzulegen und hier im Kloster zu bleiben.«
    Die Äbtissin tätschelte Catherines Knie. In freundlicherem Ton fragte sie: »Hat FitzAlan dir wehgetan, mein Kind?«
    Catherine schüttelte den Kopf. »Aber

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