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Mein zärtlicher Ritter: Roman (German Edition)

Mein zärtlicher Ritter: Roman (German Edition)

Titel: Mein zärtlicher Ritter: Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Margaret Mallory
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ohnmächtigen Mann kaum beschimpfen, deshalb ging er.
    Er versuchte das, was Edmund gesagt hatte, aus seinen Gedanken zu verbannen. Aber der Schaden war bereits angerichtet. Gegen seinen Willen kamen die Fragen und Zweifel. War Jamies Vater vielleicht doch nicht tot? War sie zu ihm zurückgekehrt? War er einer der Rebellen? Oder dieser vermaledeite Barde?
    Nein, das konnte nicht sein. Dann hätte sie doch nicht Stephen mitgenommen!
    William war in einem schlechten Zustand, als der Prinz und Stephen eintrafen. Im selben Moment, da Stephen vom Rücken seines Pferdes glitt, schloss William ihn in die Arme. Es war das erste Mal, dass er seinen kleinen Bruder umarmte.
    »Deiner Frau geht es gut«, sagte Stephen.
    »Wer hält sie gefangen? Wo ist sie?«, wollte William wissen.
    »Die Tudors werden sich gut um sie kümmern«, sagte Stephen eilig. »Es sind gute Männer, dafür dass sie Rebellen sind.«
    »Heilige Muttergottes!«, donnerte William los. »Die Tudors? Sagtest du gerade, die Tudors haben sie?«
    Der Prinz machte einen Schritt vor und legte William die Hand auf den Arm.
    »Lasst uns hineingehen«, schlug er vor und ließ den Blick bedeutungsvoll in die Runde schweifen. Soldaten und Diener gleichermaßen hatten sich um sie geschart. »Wir werden Euch alles erzählen, was wir wissen, aber diese Geschichte ist zu lang für den Burghof.«
    William geleitete Stephen und Prinz Harry in den Bergfried, und von dort hinauf in die Privatgemächer der Familie. Sobald sie sich hinter geschlossenen Türen niedergelassen hatten, schaute William sie erwartungsvoll an.
    »Erzählt FitzAlan, was passiert ist, nachdem Ihr und Lady Catherine überfallen worden seid«, wies Prinz Harry Stephen an. »Fürs Erste die Kurzversion. Später wird er es mit allen Einzelheiten, an die Ihr Euch erinnern könnt, noch einmal hören wollen.«
    Stephens Kurzzusammenfassung der Ereignisse beruhigte William ungemein. In den dunkelsten Augenblicken hatte er seine Frau vergewaltigt und ermordet in irgendeinem Wald liegen sehen.
    Er hatte so viele Fragen, dass er kaum wusste, womit er beginnen sollte. »Warum haben sie dich nach Monmouth gebracht?«
    Stephen schaute unbehaglich in Richtung des Prinzen.
    »Ich war davon ebenso überrascht wie Ihr«, sagte Prinz Harry, zog einen Brief aus einem Beutel an seinem Gürtel und überreichte ihn William. »Das hier ist die Depesche, die sie Stephen mitgaben.«
    Er bemerkte, dass der Prinz und Stephen sich kurz ansahen, bevor er zu lesen begann. Beim Lesen der Botschaft, die von Owain Glyndwr persönlich unterzeichnet war, wurde er kreidebleich.
    »Könnt Ihr mir bitte sagen«, wandte er sich in einem eisig-höflichen Ton an Prinz Harry, »warum die Entführer meiner Frau ihre Bedingungen an Euch übermitteln lassen, statt ein Lösegeld von mir, ihrem Ehemann, zu fordern?«
    Prinz Harry begegnete Williams Blick mit einem gleichermaßen harten Blick. »Ich bin Euer Prinz, FitzAlan. Ich bin keinem Mann Rechenschaft schuldig außer dem König. Dennoch werde ich Euch sagen, was Ihr wissen wollt. Doch hört gut zu, denn ich werde nur dieses eine Mal darüber reden.
    Eure Gemahlin ist mir zu teuer, als dass ich sie dadurch entehre, sie zu meiner Mätresse zu machen«, sagte der Prinz, wobei er jedes Wort überdeutlich aussprach. »Und Catherine würde dem auch niemals zustimmen. Sie respektiert mich als ihren zukünftigen König, doch sie liebt mich wie einen Bruder. Einen jüngeren Bruder.«
    »Und Ihr, Sire?«, fragte William erstickt. »Darf ich Euch fragen, welcher Art die Gefühle sind, die Ihr meiner Frau entgegenbringt?«
    »Ich werde Euch nicht erzählen, dass ich sie nie begehrt habe.« Prinz Harry begegnete gelassen seinem Blick. »Aber ich weiß seit meinem zwölften Lebensjahr, dass ich sie nicht heiraten kann. Während eine Frau von Catherines scharfem Verstand zwar ein Gewinn wäre, so muss ich doch eine Ehe schließen, die England einen Verbündeten verschafft. Da ich Catherine also nicht zu meiner Königin machen kann und sie nicht zu meiner Mätresse machen will«, sagte der Prinz, »bleibe ich ihr Freund. Und damit bin ich glücklich.«
    Da seine Ansprache beendet war, betrachtete Prinz Harry die Frage als geklärt und das Thema als abgeschlossen. Sofort wandte er sich dem vorliegenden Problem zu.
    »Es ist sinnlos, den König zu bitten, Gruffydd gegen sie einzutauschen«, sagte Prinz Harry und rieb sich das Kinn. »Ich bin mir nicht einmal sicher, ob mein Vater Glyndwrs Sohn freigeben würde,

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