Mein zukünftiger Ex
Szene der Verwüstung in sich auf. Aber wenn wirklich Einbrecher zugeschlagen hätten, würden sie dann nicht den Flachbildschirm mitgenommen haben? Oder das teure DVD -Gerät? Oder das Bündel Geld auf dem Boden neben dem Teller mit den Spaghetti Bolognese?
Was zur Hölle war hier los? Gabe wagte sich ins Wohnzimmer, bahnte sich vorsichtig einen Weg zwischen verstreuten Kleidungsstücken, CD s, Zeitschriften, offenen Keksschachteln und halbvollen Kaffeetassen. Hatte die Frau einen stalkenden Ex-Freund, der sich Zutritt zur Wohnung verschafft und sie verwüstet hatte?
Aber ihm war klar, dass das auch nicht stimmen konnte. Die Unordnung und das Chaos waren … irgendwie nicht bösartig genug. Es sah zu beiläufig aus, um im Zorn angerichtet worden zu sein. Er drückte die Augen zu und öffnete sie wieder. Gabe wurde mit einem ziemlich unguten Gefühl klar, was für eine Mieterin bei ihm eingezogen war. Er inspizierte den Rest der Wohnung, und seine schlimmsten Befürchtungen bewahrheiteten sich. Die Küche war unvorstellbar. Das Schlafzimmer sah aus, als hätten Vandalen darin gehaust. Das Badezimmer ähnelte einer Filiale von Boots, durch die ein tropischer Wirbelsturm gezogen war. Im Waschbecken lag eine eingeschweißte Packung Räucherschinken. Die Badewanne war zur Hälfte mit smaragdgrünem und eiskaltem Wasser gefüllt. Auf dem Boden lagen sage und schreibe sechs feuchte Handtücher.
Und er war nur
vier Tage
weg gewesen.
Seine wunderschöne Wohnung. Sein Stolz und seine Freude. Die Muskeln in Gabes Schläfen begannen zu zucken, und sein Kopf pochte. Als ob er im Moment nicht schon genug Probleme hätte.
Na gut, je schneller die Frau aus seiner Wohnung verschwand, desto besser. Vielleicht war es gerade gut, dass er zurückgekommen war.
In diesem Moment hörte er, wie die Haustür zugeschlagen wurde und sich Schritte auf der Treppe näherten. War das Lola oder die Neue, die Königin der Müllberge?
Gabe verließ die Wohnung, schloss die Tür hinter sich und wartete am Treppenkopf, um zu sehen, wer …
»Aaaaaah!« Lola stieß einen Angstschrei aus und hätte beinahe den Halt auf der Treppe verloren. Mit einer Hand umklammerte sie das Treppengeländer, die andere Hand schlug sie vor den Mund.
»Nein, ich bin kein Geist«, sagte Gabe. »Ich bin es wirklich.«
Lola presste sich mittlerweile eine Hand auf die Brust. »Aber du bist … du bist … was ist hier los?«
»Es hat nicht funktioniert.« Er liebte Lola wirklich, aber er hasste es, ihr gegenüber zugeben zu müssen, dass er versagt hatte.
Ihr Mund klappte auf. »Du hast deine Meinung geändert?«
»Nein.« Gabe schüttelte den Kopf. »Sie hat ihre geändert.«
Lola warf sich auf ihn, drückte ihm die Luft aus den Lungen. Während sie ihn umarmte, brabbelte sie: »Willst du damit sagen, du bist wieder da? O mein Gott, das ist fabelhaft! Hat Jaydena komplett den Verstand verloren? Ich kann es nicht glauben. Mir ist, als würde ich halluzinieren! Was für eine blöde Kuh!«
Genau aus diesem Grund liebte er Lola. »Das finde ich auch. Sie ist wieder mit ihrem Ex zusammen.«
»Tja, Pech für sie.« Lola umarmte ihn erneut rippenbrechend. »Komm rein, und erzähle mir alles. Sollen wir deine Sachen hier draußen lassen? Mein Gott, du bist den ganzen Weg völlig umsonst gereist? Wirst du deinen alten Job wiederbekommen? Und wo willst du wohnen?«
»Wovon redest du bitte?« Gabe folgte Lola. »Ich bin wieder da. Ich werde natürlich hier wohnen.«
»Du meinst, in Sallys Wohnung?«
»Um Himmels willen, es ist nicht ihre Wohnung! Es ist
meine
! Ich werde ihr erklären, dass ich sie jetzt wieder brauche und ihr eine Woche Kündigungsfrist einräumen. Ich war gerade drin«, fügte er ungläubig hinzu. »Hast du gesehen, in welchem Zustand sich die Wohnung befindet?«
»Sie ist nicht besonders ordentlich!« Da Lola für den Einzug von Sally verantwortlich war, fügte sie hastig hinzu: »Aber sie ist
sehr
nett.«
»Nicht besonders ordentlich? Das ist, als würde man sagen, die Beckhams seien nicht besonders sparsam. Sie ist erst vor vier Tagen eingezogen – stell dir vor, wie die Wohnung nach vier Monaten aussehen wird! Nein.« Gabe schüttelte den Kopf. »Sie muss raus. Was den Job angeht, habe ich keine Ahnung. Darüber habe ich auch noch gar nicht nachgedacht. Die letzte Woche ist nicht gerade nach Plan verlaufen.« Er nahm die Dose Bier, die Lola ihm hinhielt, und zog an der Lasche.
»Kein Wunder, dass du so muffelig bist«, meinte Lola
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