Mein zukünftiger Ex
mitfühlend.
»Ich bin
überhaupt nicht
muffelig. Ich bin nach Australien und wieder zurück geflogen, und ich hatte nicht einmal genug Zeit für ein Sonnenbad.« Erschöpft kippte Gabe das eiskalte Bier, dann wischte er sich mit dem Handrücken über die Lippen.« Verdammt, ich bin stinksauer.«
»Na gut, es ist deine Entscheidung. Willst du über Australien reden, oder sollen wir das Thema wechseln?«
Er warf Lola einen Blick zu. Sie würde offensichtlich gleich platzen, wenn sie sich nicht umgehend etwas Klatsch von der Seele reden konnte. Er nickte verstehend. »Also gut, du hast diesen Typ wiedergesehen. Doug, richtig? Hat er dir schon vergeben?«
Lolas Gesicht verdüsterte sich bei der Erwähnung ihrer ersten Liebe. »Nicht im Geringsten.« Dann hellte sich ihr Gesichtsausdruck wieder auf. »Aber es ist etwas anderes geschehen. Mir ist ein anderer Mann begegnet.«
»Und dich nennt man wählerisch.« Gabe betrachtete sie voller Zuneigung. Es war ja nicht ihr Fehler, dass sein eigenes Leben so beschissen war. »Also gut, schieß los. Wer ist es?«
Lola schnitt eine Grimasse. »Das ist ja das Komische. Es ist mein Vater.«
Abends um sieben hörten sie, wie sich die Haustür öffnete und schloss, dann stieg jemand die Treppe hoch.
»Das ist Sally.« Lola blieb sitzen. Sie freute sich nicht auf das, was jetzt kam.
»Also gut, ich rede mit ihr. Je früher das geklärt ist, desto besser.« Gabe stand auf, bereit, gegen die verwahrloste Messie-Frau, die seine Wohnung verwüstet hatte, in die Schlacht zu ziehen.
»Die Sache ist die, sie …«
»Keine Sorge. Ich weiß, sie ist Dougs verrückte Schwester. Ich werde sie nicht anbrüllen.« Ha. Nicht sehr.
»Aber …«
»Ich werde der personifizierte Charmebolzen sein.« Gabe öffnete die Tür.
Aber die Frau, der er von Angesicht zu Angesicht im Flur gegenübersteht, war keine verwahrloste Messie-Frau. Die Frau war groß und kurvenreich und trug ein rotes Wickelkleid und einen eleganten, cremefarbenen Mantel. Ihr Haar war hellblond und fiel in weichen Wellen auf ihre Schultern. Ihre Augen hatten die Farbe von Haselnüssen, kunstfertig akzentuiert durch Eyeliner. Ihre Lippen waren üppig, und der Farbton ihres Lippenstifts passte zu ihrem Kleid. Sie duftete sogar nach Jo Malones
Lime, Basil and Mandarin
– Gabes absolutem Lieblingsparfüm.
Das konnte unmöglich die Frau sein, mit der er letzte Woche telefoniert hatte.
»Hallo!« Sie lächelte Gabe freundlich an und ging mit dem Schlüssel in der Hand auf die Tür seiner Wohnung zu.
Es durfte einfach nicht wahr sein.
Gabe räusperte sich. »Bist du Sally?«
Sie blieb stehen und drehte sich um. »Ja! Und du bist sicher ein Freund von Lola.« Ihre Augen funkelten, sie wies auf den Berg an Koffern und meinte scherzhaft: »Ziehst du bei ihr ein?«
»Ich bin Gabe Adams.« Mein Gott, sie war es wirklich.
»Gabe?« Sally schaute verwirrt. »Aber so heißt der Freund, der nach Australien gezogen ist.«
»Ich bin nicht nach Australien gezogen, ich bin nach Australien geflogen. Aber es lief da drüben nicht alles rund«, fuhr Gabe mit fester Stimme fort. »Darum bin ich jetzt wieder hier. Also, mir ist klar, dass das für dich unangenehm ist, und ich helfe dir auch gern, deine Sachen zu packen. Aber wenn du bis zum Ende der Woche ausgezogen sein könntest, wäre das großartig.«
Sie starrte ihn an. »Wie bitte?«
Wie konnte eine Frau, die in solch furchtbarer Unordnung hauste, derart blendend aussehen? Wie war das physisch möglich? »Tja, du musst wieder zu deiner Mutter ziehen.« Ha, die Glückliche. »Ich miete auch einen Transporter, wenn du möchtest.« Gabe hatte das Gefühl, mehr als großzügig zu sein. Bei all den Sachen, die sie in seiner Wohnung verstreut hatte, würde sie einen Umzugswagen brauchen. »Und wir können es in dieser Woche an jedem Tag machen, wann immer es dir am besten passt.«
»Ich verstehe nicht ganz«, sagte Sally. »Ich ziehe nirgendwohin.«
»Aber du musst. Es ist meine Wohnung, und ich brauche sie wieder.«
Ihre Augenbrauen zogen sich zusammen. »Und ich sage dir, dass du sie nicht wiederhaben kannst, weil wir vereinbart haben, dass ich
mindestens
ein Jahr hier wohnen kann.«
»Ist ja gut.« Gabe seufzte schwer. Es war zu erwarten gewesen, dass sie sich bockig zeigen würde, dass sie sich dafür entscheiden würde, schwierig zu sein. »Ich kündige dir hiermit offiziell. Das steht im Vertrag. Du hast einen Monat, um dir etwas Neues zu suchen. Gott weiß, wo ich bis
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