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Meine allererste Scheidung

Meine allererste Scheidung

Titel: Meine allererste Scheidung Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Sheryn George
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das für eine Assistentin von Caitlin Cooper nicht gehört. Ich habe es satt, dein Mädchen für alles zu sein. Ich habe eine Ewigkeit darauf verwandt, mich darum zu kümmern, dass in deinem Leben alles glattläuft, Cait. Einkaufen. Sitzungen. Babysitting. Und jetzt bist du sauer, weil du mich in dein Leben hineingelassen hast und ich die Grenze überschritten habe. Das ist passiert. Ich hatte Mitleid. Aber du respektierst mich nicht. Genauso wenig das, was ich getan habe. Für dich und für die Show. Oder für die Kinder. Ich kann das mit Max schaffen. Und ich werde nicht verschwinden, nur damit du glücklich bleibst.«
    »Du warst angeblich meine Freundin.«
    »Zu deinen Bedingungen, Cait. Ich habe alles für dich getan. Nun, damit ist es jetzt vorbei. Jetzt tue ich etwas für mich und für sie und für Max und für die Kinder.«
    »Sie?«, wiederholte Cait benommen. War sie wirklich eine so abscheuliche Zicke gewesen? Ein selbstsüchtiges Monster?
    »Sie«, bekräftigte Kennedy. »Ich bekomme ein kleines Mädchen.«
    »Oh. Max scheint tatsächlich eine Vorliebe für Mädchen zu haben«, sagte Cait und geriet ins Stocken. Sie war vollkommen durcheinander, und anstatt Wut zu empfinden, war sie nur noch schockiert.
    »Die Kinder sind im Wagen«, erklang Sarahs sanfte Stimme hinter ihr. »Kommst du?«
    »Ja«, antwortete sie und gewann langsam ihre Fassung zurück. Mit deutlicher Schärfe in der Stimme wandte sie sich an Kennedy. »Sag Max, dass die Kinder nicht wieder hierherkommen, bis geklärt ist, wo er lebt und mit wem. Und zwar mit mir.« Ohne ein weiteres Wort drehte sie sich um und verließ mit Sarah die Wohnung.
    »Sag es ihm selbst. Ich bin nicht mehr deine Assistentin, erinnerst du dich?«, brüllte Kennedy hinter ihnen her die Treppe hinunter. Keine von beiden drehte sich um, daher blieb ihr nur, die Tür so fest zuzuschlagen, dass die übrig gebliebene Ziffer sich auch noch aus ihrer Verankerung löste und zu Boden fiel.

11
    Am Montagmorgen hatte Caitlin eine zündende Idee. Statt um drei Uhr morgens aufzuwachen und stundenlang grübelnd im Bett zu liegen, wie es seit Neuestem ihre Gewohnheit war, erwachte sie um fünf Uhr und schnappte sich ihren Laptop. In die Kissen gelehnt und mit Tee und Toast versorgt, hämmerte sie mit ihrem eigenwilligen Zwei-Finger-System einen Entwurf in die Tasten und arbeitete ihn aus. Um sechs Uhr hatte sie mit Gus über Kameras, Studiozeit und Effekte gesprochen; um sieben Uhr kümmerte Carol sich um die Kostüme; und um acht Uhr arbeitete sie noch immer und hatte das Gefühl, ihr Konzept bekäme allmählich Hand und Fuß. Sie hielt nur inne, als ein kleiner, rotblonder Schopf in ihrer Tür erschien.
    »Was machst du da, Mum?«
    Caitlin rutschte zur Seite, um Platz für Molly zu machen, die zu ihr ins Bett kletterte und sich daumenlutschend an sie kuschelte.
    »Ich schreibe nur was auf, Kleines«, erwiderte Cait und zerzauste Mollys wirres Haar. »Du bist früh auf.«
    »Ähm, eigentlich nicht«, murmelte sie, wobei sie ihren klebrigen Daumen in eine Ecke ihres Mundes schob, damit sie sprechen konnte. »Ich habe auch gearbeitet.«
    Cait lächelte. Molly war ihr immer einen Schritt voraus. »Also, wie läuft es denn?«
    »Gut«, antwortete Molly, richtete sich auf und lehnte den Kopf an die Schulter ihrer Mum. Caitlin rückte ihren Laptop zurecht, schmiegte sich an ihre warme Tochter und tippte weiter.
    »Mum?«
    »U-m?«
    »Kann ich Müsli haben?«
    »Ja, Schätzchen. Soll ich dir welches machen?«
    »Nein, ich mache es selbst«, sagte sie und reckte sich. »Ich denke, es wird Zeit zu lernen, unabhängig zu sein.«
    »Oh.« Caitlin hörte zu, aber sie beherrschte die mütterliche Kunst, zuzuhören und gleichzeitig damit weiterzumachen, mit dem sie gerade beschäftigt war. Molly war entzückend, dachte sie. Sie hatte immer irgendeine originelle Bemerkung auf Lager. Da kam kein Drehbuch mit. Vielleicht, dachte sie bei sich, sollte in dieser Sendung ein Kind auftreten? Ein kluges, unschuldiges Kind. – »Mum?«
    »Ja?« Sie hörte auf zu tippen und schenkte Molly ihre Aufmerksamkeit.
    »Schreibst du eine neue Fernsehshow?«
    »Ich denke, ich werde vielleicht …«
    »Glaubst du, ich könnte das machen? Warum darf ich keine Fernsehshow schreiben?«
    »Ja, das kannst du bestimmt, Schätzchen.« Sie lächelte, und keineswegs nachsichtig. Molly könnte es. Und warum auch nicht?
    »Aber … Würde mich denn irgendjemand ernst nehmen? Weil ich noch klein bin.«
    »So klein bist du

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