Meine allererste Scheidung
habe.«
… Golf zu spielen. Hat sie gesagt, sie hat eine Idee?
»Eine großartige Idee. Wenn wir jetzt anfangen, können wir die Sendung an Halloween, dem letzten Tag im Oktober, starten. Es ist absolut großartig. Alles, was Sie sich vorstellen können. Brillantes Fernsehen. Vollkommen anders. Ganz neu. Und es kostet fast nichts.«
Er rutschte auf seinem Platz hin und her. Die Erfahrung hatte ihn gelehrt, Caitlins Ideen nicht zu ignorieren, aber im Augenblick hatte er mehr als genug von ihr. Außerdem riefen seine Schläger. »Kumpel«, sagte er langsam und bedächtig, ein wenig so, als spräche er mit einer kriminellen minderbemittelten Person, die eine Weste voller Sprengstoff trug, »wir haben gerade eine Sendung gestartet – das ist anstrengend. Ha! Ich bin erschöpft. Sie sind erschöpft! Gewiss sollten wir abwarten, wie Date Squad sich entwickelt, und nächstes Jahr dann schauen, ob …«
»Kevin, entschuldigen Sie bitte, aber das geht nicht. Es kann nicht warten.« Caitlin war energisch. Sie begegnete selbstbewusst seinem verwirrten Blick. »Jetzt ist die Zeit, um zum Angriff überzugehen. Um die Gegner auszuhebeln. Wir müssen die Zuschauer, die wir jetzt von den anderen Sendern gewonnen haben, ganz auf unsere Seite ziehen. Wir dürfen nicht nachlassen«, beendete sie ihre Ansprache leidenschaftlich.
Er dachte eine Sekunde nach und fühlte sich in die Defensive gedrängt. Er hasste enthusiastische Mitarbeiter, wenn er es ruhig angehen lassen und sich nur ein einziges lausiges Golfspiel gönnen wollte. Und was hieß nachlassen? Sagte sie, dass er nachließ? Nachdem er ihr verziehen hatte? Er beschloss, abermals huldvoll zu sein, festzustellen, ob sie den Wink verstehen und den Mund halten würde und dann wirklich ging.
»Wenn unser Leben beschissen läuft, Caitlin, ist es nur natürlich, dass wir versuchen, uns zu beschäftigen. Aber Sie müssen sich Zeit geben. Sie haben das Richtige getan und sich entschuldigt, obwohl wir beide wissen, dass viel mehr hinter dieser Geschichte steckt. Konzentrieren Sie sich darauf, die nächsten sechs Wochen zu überstehen, dann reden wir darüber.«
»Ich habe mich nicht entschuldigt, Kevin. Und ich werde mich nicht entschuldigen.«
»Was?« Er erbleichte unter seinen fleischigen Zügen. »Sie haben gesagt, alles sei gut gelaufen«, bemerkte er mit aufloderndem Argwohn. Was für ein Spiel spielte sie da?
»Tatsächlich habe ich nicht gesagt, was genau gut gelaufen ist – und ich habe erwähnt, dass es noch ein paar Sachen zu regeln gibt.«
»Die erste Einzelheit ist Ihre Entschuldigung.«
»Wofür?«
»Dafür, dass Sie, nun ja, auf Ihrer Mitarbeiterin herumgehackt haben«, sagte er gemein.
Caitlin warf ihm einen ungläubigen Blick zu. »Nein. Das stimmt nicht«, widersprach sie kopfschüttelnd. Halsstarrige Zicke, dachte er beinahe bewundernd. Seine Neugier war geweckt. Sie hatte tatsächlich immer fantastische Ideen. Senderretter, hatte er sie einmal bei einer Sitzung genannt. Mann, bereute er, dass er ihr das gesagt hatte. Jetzt dachte sie, sie könnte den ganzen Laden schmeißen.
»Eine Entschuldigung wird es nicht geben. Denn ich werde, was mein Leben betrifft, nicht lügen. Und wir beide wissen, dass es auch keine Zusammenarbeit zwischen Kennedy und mir geben wird.«
»Sind Sie sicher, dass Sie nicht einfach Streit suchen?«, fragte er lächelnd, darum bemüht, das Ganze freundschaftlich zu halten und wieder auf eine kumpelhafte Ebene zu finden. Sie schüttelte beharrlich den Kopf. »Okay«, sagte er nachsichtig. »Also. Keine Entschuldigung. Der Streit geht weiter – die Show leidet darunter – und das alles, weil Ihr Stolz verletzt wurde«, sagte er und brachte es fertig, anzudeuten, dass ihr Verhalten schäbig, unprofessionell und verantwortungslos war. »Ich dachte«, sagte er doch tatsächlich, »dass Sie mehr Größe hätten.«
»Nicht genug Größe, um für Sie zu lügen, Kevin. Mein Leben steht total auf dem Kopf, sie hat mit dieser Beschwerde meinen Ruf ruiniert, und Sie haben versucht, mich dazu zu zwingen, mich für etwas zu entschuldigen, das ich nicht getan habe, weil Sie Angst haben, dass diese Geschichte den Erfolg der Show mindern könnte. Sie waren damit einverstanden, dass ich mich entschuldige, weil Sie denken, es sei ein cleverer Ausweg.«
»Moment mal – ich habe keine Ahnung, was zwischen Ihnen beiden vorgefallen ist, aber …«
»Doch, das haben Sie sehr wohl«, unterbrach sie ihn und hob die Stimme. »Die ganze
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