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Meine Brüder, die Liebe und ich - Higgins, K: Meine Brüder, die Liebe und ich

Meine Brüder, die Liebe und ich - Higgins, K: Meine Brüder, die Liebe und ich

Titel: Meine Brüder, die Liebe und ich - Higgins, K: Meine Brüder, die Liebe und ich Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Kristan Higgins
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Wochenendes zum Columbus Day kein Unterricht. Meine Kolleginnen und ich hatten vorgehabt, den Campus zu stürmen und die ganze Nacht weiterzufeiern, aber das hatte sich ja nun für mich erledigt. Alle würden über mich lästern, und ich wollte nur noch allein sein.
    Meine Zimmerkollegin war über das lange Wochenende,Gott sei Dank, nach Hause gefahren, und ich warf mich aufs Bett und weinte über meine Unachtsamkeit und Taktlosigkeit. Wie hatte ich nur so dumm sein können? Nichts konnte ich richtig machen. Ich war wie ein Elefant durch den Porzellanladen getrampelt. Ich besaß keine Umgangsformen. Ich würde nie wieder etwas trinken. Endlich hatte ich Freundinnen gefunden, und jetzt hassten sie mich. Ich war eine Schande für den Sport und verdiente es nicht, je wieder zu rudern. Und so weiter, und so fort.
    Als es etwa eine Stunde später an der Tür klopfte, machte ich mir nicht die Mühe aufzustehen, sondern schniefte weiter vor mich hin.
    „Chastity, Kleines, ich bin’s“, sagte eine Stimme. Trevor.
    Ich hatte ihn in den zwei Monaten seit meinem Studienbeginn kaum zu Gesicht bekommen, und wenn, dann war er jedes Mal von einer Schar Studenten umringt, vor allem weiblichen, wobei er auch bei den männlichen beliebt war. Er winkte dann immer, kam auf ein paar Worte zu mir, klopfte mir auf die Schulter und kehrte wieder zu den coolen Studenten der höheren Semester zurück.
    Ich hatte gehofft, dass wir viel gemeinsam unternehmen würden: auf dem Campus spazieren gehen, zum versprochenen Essen ausgehen … Mit meinen verträumten achtzehn Jahren hatte ich mir vorgestellt, unsere langjährige Freundschaft würde aufblühen und sich zu tiefer, immerwährender Liebe weiterentwickeln. Wir würden heiraten und glücklich leben bis an unser Ende.
    Doch es war nur allzu ersichtlich, dass dies nicht eintreffen würde. Trevor war viel zu beschäftigt, um sich mehr als nur flüchtig um mich zu kümmern und so das Versprechen an meine Eltern einzulösen. Es tat mir weh, dass er so nah und doch so unerreichbar war – und so offensichtlich glücklich ohne mich.
    Ich redete mir ein, dass es mir nichts ausmache. Ich hattemein Rudern. Ich hatte meine eigenen Freunde. Sobald die Rudersaison vorbei wäre, hätte ich vielleicht sogar Zeit für einen festen Freund. Trevor spielte also gar keine Rolle. Sagte ich mir.
    Aber als ich ihn vor meiner Tür stehen sah, wie er beim Anblick meines verheulten Gesichts besorgt die Stirn runzelte, warf ich mich ihm in die Arme und schluchzte erneut los. „Dumm … Wodka … Rektorin … Zuckerärsche … dumm … Harvard“, stammelte ich, und irgendwie reimte Trevor sich die Geschichte zusammen. Er hatte bereits einige Versionen gehört, was auch der Grund für seinen Besuch war. Er führte mich zum Bett, setzte sich hin, zog mich neben sich, und ich schniefte und schnäuzte mich.
    „Ist ja schon gut, Chas“, sagte er lächelnd. „In einem Monat wird das alles vergessen sein. Es ist nur jetzt so schlimm.“
    „Keiner mag mich“, schluchzte ich und rieb mir die Augen. „Beim Rudern hatte ich zum ersten Mal Freundinnen, und die hassen mich jetzt. Ich bin ein nichts – nur ein dummes Plappermaul mit den O’Neill-Schultern.“
    „Ich mag dich“, sagte Trevor.
    „Klar“, murmelte ich und sah ihn kurz an. Seine hübschen, fröhlichen Augen lächelten mich an. „Das sagst du ja nur, weil du musst, damit du weiter zur Familie gehören darfst.“
    „Nein, das stimmt nicht“, erwiderte er und streichelte mich sanft in der Armbeuge. Ein angenehmes Kribbeln breitete sich in meinem ganzen Körper aus. Ich wollte etwas sagen, konnte aber nicht, weil ich wieder spürte, wie verliebt ich in Trevor war, den begehrtesten Mann der Welt. „Das stimmt überhaupt nicht“, wiederholte er.
    „Stimmt doch“, grummelte ich.
    „Komm schon, Chastity“, sagte er. „Du bist toll, und das weißt du.“
    „Spar dir dein Geblubber, Kumpel“, entgegnete ich, löstemich von ihm und stand auf. Sollte er doch einer anderen den Arm kitzeln! Seiner Freundin, zum Beispiel. Blödmann.
    „Nein, Chas“, meinte er sanft. „Du bist wirklich toll. Du bist hübsch und klug und lustig, und ja, du hast die O’Neill-Schultern, und die sehen bei keinem O’Neill so gut aus wie bei dir. Außerdem … wenn wir mal jemanden brauchen, der einen umgefallenen Baumstamm vom Auto hebt, dann fragen wir dich.“
    „Leck mich“, sagte ich.
    Er streckte die Hand aus, packte mich am Rockbund und zog, sodass ich (trotz meines

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