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Meine Seele gehoert dir - Angelfire ; Bd. 1

Meine Seele gehoert dir - Angelfire ; Bd. 1

Titel: Meine Seele gehoert dir - Angelfire ; Bd. 1 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Courtney Allison Moulton
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hörte. Elektrische Wellen drangen durch den Stein in meine Haut, und ich schreckte zurück, aber Lauren packte meine Hand.
    »Was machst du da?«, fragte ich, als sie mich nicht gehen ließ. »Ich …«
    Als ich Laurens Gesicht sah, hielt ich die Klappe. Ihr Mund war weit geöffnet, und ihre Augen hatten sich nach hinten gedreht, bis nur noch das Weiße darin zu sehen war. Ich wollte mich losreißen, doch ihr Griff war so stark wie der eines Reapers. Macht sickerte aus dem Sarkophag, quoll aus den Ritzen, und die Energie kroch meine Finger hoch, durch meinen Arm und in Laurens Körper. Sie zuckte zusammen, ließ mich los und taumelte zurück, worauf ich zur Seite sprang.
    »Was war das denn?«, fragte ich entsetzt und presste mir die Hände auf die Brust, um mein rasendes Herz zu beruhigen. Will legte mir schützend den Arm um die Schulter und nahm meine Hand, um sicherzugehen, dass mir nichts passiert war.
    Lauren zog sich zurück und lehnte sich keuchend gegen einen stählernen Stützpfeiler. Ihre Augen waren wieder normal, aber sie war noch immer starr vor Entsetzen. »Das ist schlimm«, flüsterte sie.
    Will ließ meine Hand los und trat vor. »Wie schlimm? Was hast du gespürt?«
    »Den Enshi«, hauchte Lauren. »Ich hab ihn da drinnen schreien hören, und das grässliche Gekreische hallt mir jetzt noch im Kopf. Die Nähe der Preliatin macht ihn wahnsinnig. Schon die kleine Berührung des Sarkophagdeckels hat ihn in den Wahnsinn getrieben.«
    »Weil er Angst vor mir hat?«, fragte ich hoffnungsvoll.
    »Nein«, sagte sie und schüttelte langsam den Kopf. »Das war keine Angst. Er will dich. Er braucht dich. Er schreit deinen Namen, und seine Macht ist gewaltig – wie eine schwarze Höhle, ein bodenloser Schlund des Todes und der Verzweiflung. Er ist so dunkel da drinnen, so dunkel und hungrig. Ich habe noch nie so etwas gefühlt, Nathaniel. Ihr müsst ihn vernichten. Ihr dürft den Enshi nicht erwachen lassen. Ich dürft nicht zulassen, dass Bastian ihn in die Finger bekommt.«
    Mein Körper bebte vor Angst. Laurens Horror war offenkundig. Ich konnte den Enshi auch dort drinnen spüren, aber nicht so wie Lauren.
    »Weißt du, womit wir es zu tun haben?«, fragte Will finster.
    »Er ist alt«, sagte sie, den Blick starr auf den Deckel des Sarkophags geheftet. »Älter als Bastian, älter als die Preliatin, älter als der Sarkophag, in dem er gefangen gehalten wird. Er ist so alt, dass er sich leer anfühlt. Wie ein schwarzes Loch.«
    »Ist er ein richtiger seelenfressender Reaper?«, fragte ich. »Ist es wahr? Kann er meine Seele vernichten?«
    »Schon möglich«, erwiderte sie. »Fass den Sarkophag nicht noch einmal an. Ich glaube, Ellies Gegenwart könnte ihn erwecken, wenn sie sich zu lange in der Nähe des Sarkophags aufhält. Vielleicht würde es schon ausreichen, wenn sie den Deckel an der falschen Stelle berührt.«
    Ich wurde immer verwirrter »Aber eben hast du doch gesagt, eine Berührung wäre harmlos.«
    Ihr Blick schien meine Augen zu durchbohren. »Fass ihn nicht an«, sagte sie mit eiskalter, schneidender Stimme.
    Ich nickte. Nie und nimmer hätte ich einen Streit mit ihr riskiert.
    »Wir müssen in die Karibik«, erklärte Nathaniel. »Wenn wir von Puerto Rico aus in See stechen, müssten wir das Milwaukeetief im Puerto-Rico-Graben ansteuern können. Das ist die tiefste Stelle des Atlantiks – fast so tief, wie der Mount Everest hoch ist. Wenn wir den Sarkophag dort versenken und er dennoch nicht in Vergessenheit geraten sollte, könnte ihn zumindest kein Taucher jemals wieder heraufholen.«
    »Klingt gut«, stimmte Will zu.
    Ich hob die Hand. »Hey, Jungs, ich kann nicht während der Schulzeit mal eben so für eine Woche in die Karibik verschwinden. Wie soll ich das meinen Eltern erklären?«
    Will runzelte die Stirn. »Kannst du ihnen nicht erzählen, es wäre eine Schulfahrt oder so?«
    Ich lachte. »Ja, ohne ihnen irgendwelche Informationen zu geben? Schulfahrten werden lange vorher geplant. Ich kann mir nicht vorstellen, dass sie mir einen Zettel unterschreiben und ihre Erlaubnis geben.«
    »Ist nicht bald Thanksgiving?«, sagte er.
    Bingo! »Stimmt. Das wäre perfekt.«
    »Können wir fliegen?«, fragte Nathaniel. »Wenn wir Mittwochabend starten, könnten wir spätestens Freitagabend zurück sein. Der Transport des Sarkophags wird sicher teuer, aber wir haben keine Wahl. Ich muss Ellie einen gefälschten Pass besorgen, weil sie noch nicht volljährig ist. Für dich lass ich auch einen

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