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Meine Seele gehoert dir - Angelfire ; Bd. 1

Meine Seele gehoert dir - Angelfire ; Bd. 1

Titel: Meine Seele gehoert dir - Angelfire ; Bd. 1 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Courtney Allison Moulton
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die Hände vors Gesicht und stieß einen gedämpften Schrei aus. Sobald er draußen war, fing ich an zu schluchzen. Ich rang die Hände und raufte mir die Haare, aber es half nicht. Ich weinte und weinte, bis ich mich kaum noch auf den Beinen halten konnte.
    »Ellie.«
    Die sanfte Stimme hinter mir, vertrauter als jedes andere Geräusch, das ich je gehört hatte, löste eine Woge der Erleichterung in meinem Körper aus. Als ich mich umdrehte, schlang Will seine warmen Arme um mich. Er fühlte sich genauso vertraut an wie seine Stimme, unerschütterlich wie das Fundament eines Wolkenkratzers. Ich erwiderte seine Umarmung und vergrub beim Weinen das Gesicht an seiner Brust. Er strich mir übers Haar und umarmte mich, so fest er konnte, ohne ein Wort zu sagen. Ich brauchte keine tröstenden Worte von ihm. Es reichte mir, dass er mir nah war und mich in den Armen hielt.
    Wir verharrten so, bis ich aufhörte zu weinen und meine Umarmung löste. Er roch so gut, so sehr nach Heimat – mehr als das Haus, in dem ich wohnte –, dass ich mich nicht von ihm lösen mochte, doch mir war klar, dass es sein musste. Ich ließ ihn los und trat zurück, unfähig, in seine sanften grünen Augen zu sehen.
    »Danke«, flüsterte ich heiser. Statt ihn anzusehen, schaute ich zu Boden und wischte mir die Tränen von den Wangen. »Mir geht’s schon wieder besser.« Ich schämte mich, weil er mitbekommen hatte, was geschehen war und wie ich darauf reagiert hatte. Aber ich wusste auch, dass er mir keine Vorwürfe machen würde, obwohl ich mir selbst welche machte.
    »Ich tue alles für dich.«
    Diese Worte brachten mich dazu, ihn anzusehen. In seinen angespannten Gesichtszügen spiegelten sich Besorgnis und Zorn, obwohl er sich bemühte, einen ruhigen Eindruck zu machen. Seine rücksichtsvolle Art erweckte eine tiefe Dankbarkeit dafür, ihn in diesem Augenblick an meiner Seite zu haben.
    Er schluckte und blinzelte ein paar Mal. »Wenn er dich geschlagen hätte«, sagte er langsam, »dann hätte ich ihn getötet. «
    Ich betrachtete ihn von oben bis unten und registrierte seine entschlossene Haltung. »Ich weiß.«
    Unsere Blicke trafen sich erneut, und für eine Weile standen wir reglos da und sprachen nicht. Ich fühlte mich endlich wieder ruhiger, als hätte seine Gegenwart Traurigkeit und Zorn aus meinem Herzen gewaschen.
    »Ich muss gehen«, sagte Will.
    Er verschwand durchs Fenster und ließ mich allein zurück. Nach einem Moment der Nähe schaffte er wieder Distanz zwischen uns. Zwischen den flatternden Gardinen hindurch starrte ich hinaus in die Kühle der Nacht, in die er entschwunden war.
     

ACHTZEHN
     
    I ch musste Kate anrufen, sie fragte sich bestimmt schon, wo ich blieb. Ich räusperte mich und wählte ihre Nummer.
    »Wo bist du?«, fragte sie atemlos.
    »Zu Hause«, sagte ich und schaltete meine Nachttischlampe ein und die Deckenlampe aus. »Mein Auto hat einen Totalschaden. «
    »Was?« Sie kreischte so laut, dass ich das Telefon vom Ohr weghalten musste.
    »Wir sind auf dem Heimweg einem Rudel Rehe begegnet. Mein Wagen ist völlig im Eimer.«
    »Oh, mein Gott«, keuchte sie. »Wie schrecklich. Ihr habt doch hoffentlich nichts abbekommen?«
    »Nein, alles in Ordnung. Ich bin nur müde und schmutzig. « Ich erzählte ihr nichts von dem Zwischenfall mit meinem Dad, als ich nach Hause gekommen war. Ich hatte keine Lust, das Ganze wieder hochkommen zu lassen.
    »Willst du nicht noch ein bisschen kommen? Ich kann dich abholen. Evan hat noch eine Flasche aufgetan.«
    Ich wollte sie nicht gern enttäuschen, aber mir war jetzt nicht nach Alkohol. Vor ein paar Stunden war draußen auf der Straße ein Ungeheuer über mich hergefallen, um mich zu töten. Ich wollte nichts als schlafen. »Wie wär’s morgen Abend?«, fragte ich. »Mit sitzt der Schreck noch zu sehr in den Knochen. Wir können uns doch morgen alle bei dir treffen. «
    »Na schön«, sagte sie. »Aber wehe, du lässt mich wieder im Stich! Am besten, du kommst eine Weile vor den anderen. Wir haben uns in letzter Zeit ja kaum gesehen.«
    Ich lachte. »Ich lass dich nicht im Stich, versprochen! Ich bring sogar Will mit.« Wenn er sowieso an mir klebte wie eine Klette, konnte er sich auch zeigen und ein bisschen Spaß haben. Es war eine gute Entschuldigung, ihn mitzuschleifen.
    Kaum war mir dieser Gedanken gekommen, sah ich, wie Will erneut durch mein Fenster kletterte.
    »Hör zu, ich ruf dich morgen noch mal an«, sagte ich und bemühte mich, fröhlich zu klingen. »Dann

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