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Meine Tochter Amy (German Edition)

Meine Tochter Amy (German Edition)

Titel: Meine Tochter Amy (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Mitch Winehouse
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Trinken im Griff, obwohl – typisch Russland – jedermann sie zum Wodka einladen wollte. Als ich mit ihr sprach, wirkte sie zwar sehr müde, aber mental immer noch beschwingt von der Reise.
    Nach ihrer Rückkehr sprach ich mit Raye. Dass es ihr gelungen war, vor dem Auftritt nichts zu trinken, fanden wir beide sehr ermutigend – normalerweise bekämpfte sie so ihr Lampenfieber. Auftritte würden immer ein wichtiger Teil ihrer Karriere sein, umso erfreulicher war es, wenn sie dabei ohne Alkohol auskam.
    An Weihnachten schauten Jane und ich auf dem Weg zum Essen bei Janes Mutter bei Amy am Bryanston Square vorbei. Amy war eigentlich auch eingeladen, aber ihr war während der Entgiftung das Rückfallrisiko zu groß, deshalb blieb sie lieber zu Hause. Sie trank über die Weihnachtstage nichts und war sehr stolz darauf, ebenso wie ich. Es war eine großartige Errungenschaft, zumal sie mit Freunden zusammen war, die Alkohol tranken.
    An Neujahr hatte Amy noch mehr gute Nachrichten parat: Sie war immer noch trocken, und Reg und sie hatten über eine Heirat gesprochen. Ich war hocherfreut. Das machte das Jahresende perfekt. Dass wir noch nicht über den Berg waren, wusste ich. Aber Amy kam voran, und die Dinge liefen in die richtige Richtung. Ich hatte nie gedacht, dass sie über Blake hinwegkommen würde, und jetzt sprach sie davon, Reg zu heiraten! Das Jahr ging zu Ende, und ohne Zweifel entwickelte sich alles zum Besseren.
    „Ich glaube, 2010 war ein besseres Jahr als 2009 und viel, viel besser als 2007 und 2008“, schrieb ich in meinem letzten Tagebucheintrag. „Es gibt vieles, worauf wir uns 2011 freuen können.“

19
    MIT LEIB UND SEELE
    Begeistert von ihrem Erfolg in Russland, verbrachte Amy die ersten Tage des Jahres 2011 mit Proben für die Brasilientour. Am 4. Januar rief sie an: „Ich bin bereit für die Gigs – und schon das ganze Jahr nüchtern, haha.“ Dass Amy ganz ohne Drama in letzter Minute ein Flugzeug bestieg, war eigentlich unvorstellbar, aber diesmal war sie tatsächlich pünktlich am Flughafen.
    Tags darauf rief sie an, sie sei sicher angekommen und Brasilien sei wunderschön. Vor dem ersten Auftritt am 8. Januar sprach ich mit Raye: Amy hatte in Brasilien noch keinen Tropfen getrunken. Ich hoffte, dass sie keinen Drink brauchte, um auf die Bühne zu gehen, und zu meiner Freude bestätigte Raye, dass sie bei Mineralwasser geblieben war. Die Show sei fantastisch gewesen. Amy war wie der Star aufgetreten, den das Publikum erwartete, und die Kritiken in der Presse über Amys erstes Konzert in Brasilien beim Summer Soul Festival in Florianópolis waren sensationell.
    Amy sang zwar keine neuen eigenen Songs, aber zwei neue Coverversionen, die sie vielleicht auf ihr drittes Album nehmen wollte. Wie mit ihrem Songtextbuch hortete sie Notizen über jeden neuen Song, der ihr gefiel, und sie sang gerne Covers, wenn sie das Lied mochte und ihm eine eigene Note geben konnte. Die zwei an diesem Abend waren „I’m On the Outside Looking In“ und „Boulevard Of Broken Dreams“ von Little Anthony & The Imperials. Letzteres wurde für den Film Moulin Rouge (1932) geschrieben und durch Tony Bennett bekannt; mit dem gleichnamigen Green-Day-Hit von 2004 hat es nichts zu tun.
    Amy spielte fünf Gigs in Brasilien, den letzten am 16. Januar. Danach sprach ich mit ihr; sie sagte, das Konzert sei sehr, sehr gut gewesen. Außerdem, darauf war sie besonders stolz, habe sie immer noch nichts getrunken. Ihr letzter Schluck Alkohol liege mehr als zwei Wochen zurück. Ich war wahnsinnig froh, das zu hören, und sagte zu Jane: „Ehrlich gesagt, dachte ich nicht, dass sie es schafft. Ich wollte ihr das nicht vorher sagen, weil es nicht gut wäre, wenn sie denkt, ich hätte Bedenken, wie lange sie durchhält, aber ich dachte nicht, dass es so lange gut geht.“ Dennoch brachte ich es nicht fertig, allen zu erzählen, ich sei optimistisch, weil ich weitere Enttäuschungen nicht ertragen hätte.
    Als Amy wieder zu Hause war, telefonierten wir über eine Stunde lang. Sie erzählte mir von Brasilien; sie war absolut nüchtern und bekräftigte ihren Wunsch, es zu bleiben. Ich hatte mir das Haus am Camden Square angesehen, wo die Arbeiten mittlerweile abgeschlossen waren. Es sah großartig aus, und wir unterhielten uns über den Termin ihres Einzugs. Als ich Amy tags darauf traf, sah sie fabelhaft aus – sogar etwas Gewicht hatte sie auf der Reise zugelegt. Schuldbewusst sagte sie mir, sie habe am Abend zuvor einen oder zwei

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