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Meine Tochter Amy (German Edition)

Meine Tochter Amy (German Edition)

Titel: Meine Tochter Amy (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Mitch Winehouse
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Alkohol, der sie so reagieren ließ. In einem lauten Club hätte das nichts ausgemacht, aber an diesem Abend war es weder angemessen noch hinnehmbar.
    Etwa eine Woche später rief mich Amy mit einer schönen Überraschung an: Sie war mit ihrer Band im Proberaum, das erste Mal seit einiger Zeit. „Hör dir das an, Papa. Ich habe ein paar Songs geschrieben, und wir haben sie heute runtergerissen.“
    Sie spielte mir übers Telefon Ausschnitte einiger Songs vom MP3-Player vor. Ich bekam nicht viel mit, außer einem fröhlichen Reggae-Sound. Sie hörten sich toll an, sagte ich, weil ich wusste, wie wichtig ihr meine Anerkennung war. Wieso ihr meine Meinung damals so viel bedeutete und sonst nicht, war mir nicht klar, ich versuchte einfach, ihrem Bedürfnis nachzukommen. Sie erzählte, sie habe am Abend zuvor ein paar Drinks genommen, sei aber nicht betrunken gewesen und heute noch gänzlich nüchtern.
    „Du machst das großartig, Amy. Gut so“, sagte ich. „Ja, danke, Papa“, erwiderte sie.

    Die Probleme mit Amys Trinkerei gingen unverändert weiter. Anfang August brauchte ich dringend eine Pause. Jetzt, wo Reg da war und Amy ihre Besessenheit auf die Beziehung richten konnte, dachte ich, ich könne mich einige Zeit meiner lieben Frau widmen und ein bisschen um mich selbst kümmern. Also fuhren Jane und ich nach Spanien in Urlaub.
    Während ich weg war, hörte ich jede Menge Geschichten über Amys betrunkene Auftritte; es war ein Schlachtfest für die Presse. Am 3. August erzählte ein Journalist Raye, er habe Amy um zehn Uhr vormittags betrunken in Soho gesehen. Tags darauf kam ein Anruf, Amy sei betrunken aus einem Taxi geflüchtet, ohne zu bezahlen. Zwei Tage später berichtete die Sun , Amy habe den König der Zulus, Goodwill Zwelithini, beleidigt; dazu gab es Bilder, wie sie auf Regs Schoß schlief, während der König eine Rede zur Eröffnung eines Zulu-Restaurants hielt.
    In Spanien wurde ich schwer krank. Bei unserer Rückkehr kam ich sofort ins Krankenhaus. Ich hatte Septikämie und fühlte mich schrecklich. Der Kernspin-Scan ergab, dass meine Galle entfernt werden musste und ich außerdem am seltenen Mirizzi-Syndrom litt. Ein minimalinvasiver Eingriff war dadurch unmöglich; ich musste richtig operiert werden, was aber erst ging, wenn die Septikämie abgeklungen war. Während der neun Tage in der Klinik besuchten mich Amy und Alex täglich und blieben von früh bis spät. Ich weiß nicht, ob es an meiner Erkrankung lag oder an dem, was Reg nach dem Vorfall im Zulu-Restaurant zu ihr gesagt hatte, jedenfalls war Amy fast zwei Wochen lang nüchtern, was mich ungemein freute.
    In der Woche darauf trank sie wieder. Alex und seine Freundin Riva hatten sich kürzlich verlobt und gaben Ende August ein Fest. Ich hoffte, so weit auf dem Damm zu sein, dass ich hingehen konnte, und verschob meine Operation auf danach. Sorgen bereitete mir allerdings, wie sich Amy auf der Party aufführen würde. Als ich mit ihr darüber redete, versprach sie, vier Tage davor und auf der Party nichts zu trinken. Sie wollte wirklich dabei sein. Ich sagte ihr, ich glaube nicht, dass sie das schaffe.
    Am Tag der Verlobungsfeier erklärte sich Amy einverstanden, dass ich vorher prüfte, ob sie nüchtern war. Sie wusste, wenn ich herausfand, dass sie getrunken hatte, würde ich sie nicht hingehen lassen. Ich traf sie nachmittags, und sie war nüchtern, also ließ ich sie gehen.
    Als sie ankam, war sie leicht beschwipst. Sie habe einen Drink gegen den Alkoholentzug genommen, sagte sie. Auf der Party werde sie nichts trinken. Sie hielt Wort; als sie jedoch später sang, war sie nicht besonders gut, und ich hörte, wie jemand flüsterte, sie sei betrunken. Die Zeit im Krankenhaus hatte mich zu sehr geschwächt, als dass ich darauf hätte reagieren können. Trotzdem war ich enttäuscht von ihrem Benehmen.
    Nicht lange danach ging ich wieder in die London Clinic, um mich auf die Operation am folgenden Tag vorzubereiten, und war sehr nervös. Die Ärzte versicherten, ich müsse mir keine Sorgen machen, und sie behielten recht: Die Operation verlief gut. Ich blieb elf Tage im Krankenhaus, und wieder besuchte mich Amy jeden Tag. Kein einziges Mal hatte ich den Eindruck, sie habe getrunken, selbst als die Boulevardblätter sie mal wieder dazu anzustacheln versuchten, indem sie behaupteten, Reg betrüge sie. Der Fehler der Presseleute war, zu behaupten, das sei an einem Tag passiert, an dem Amy und er in Wirklichkeit zusammen zu Hause waren. Sie

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