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Meine Tochter Amy (German Edition)

Meine Tochter Amy (German Edition)

Titel: Meine Tochter Amy (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Mitch Winehouse
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bezahlte, verabschiedete mich von George, und wir fuhren zur Villa zurück.
    Dort sagte Amy, sie wolle mir noch jemanden am Strand zeigen. „Wenn der auch einen Leistenbruch hat, hat er Pech gehabt“, sagte ich. „Ich habe nur noch 3000.“
    Er war aber nicht krank, sondern Besitzer von sieben Pferden. Die vermietete er an Touristen, die damit den Strand auf und ab ritten. Amy meinte, sie schulde ihm Geld. Ich stellte mich vor und fragte, wie viel er von ihr bekäme. Die Antwort verschlug mir die Sprache: 15 000 Dollar.
    Amy hatte festgestellt, dass die Kinder von St. Lucia, die immer am Strand spielten, sich die Pferde nicht leisten konnten, und so hatte sie sie alle gemietet und die Kinder gratis reiten lassen – sieben Tage die Woche, von morgens bis abends, einen Monat lang. „Mein Vater bezahlt“, hatte sie dem Mann gesagt, „wenn er das nächste Mal kommt.“
    Ich erklärte dem Mann, dass ich nur noch 3000 Dollar hatte. „Das genügt!“, sagte er.
    Ich war erst vier Stunden auf St. Lucia, und schon waren die 8000 Dollar weg. Aber es war jeden Penny wert: Amy war so glücklich, dass wir den Leuten helfen konnten.
    Wir aßen wunderbar zu Abend, nur wir beide. Amy hatte etwas Gewicht zugelegt und sah hervorragend aus. Allerdings trank sie an dem Abend eine Menge. Sie wurde zwar nicht richtig betrunken, aber als wir uns eine Gute Nacht wünschten, war sie ziemlich bedient.
    Ein paar Tage später flog ich nach Hause. Kurz nach meiner Ankunft ging ich mit Raye zur ersten Anhörung wegen Amys tätlichem Angriff beim Ball des Prince’s Trust. Die Anklage war eher dürftig, mehr Sorge bereitete uns Amys unberechenbare Reizbarkeit. Danach meinte unser Strafverteidiger, Amy müsse sich dem Richter gegenüber respektvoll zeigen, sonst werde er gegen sie entscheiden. Als ich Amy berichtete, was er gesagt hatte, erwiderte sie: „Mach dir keine Sorgen, Papa. Ich bin höflich und benehme mich. Du weißt, dass ich das kann, wenn ich will.“
    Das machte mich noch besorgter, vor allem weil sie sich so anhörte, als hätte sie getrunken.
    Amy kam am 13. Juli nach Hause. Wir sprachen über den bevorstehenden Prozess, und sie war sichtlich nervös. Sie müsse nur die Wahrheit sagen, höflich und respektvoll sein, sagte ich, dann werde mit etwas Glück die Gerechtigkeit siegen.
    Da ich nur zu gut wusste, dass Amy niemals pünktlich war, buchte ich uns am Abend vor der Verhandlung Zimmer im Crowne Plaza Hotel in Buckingham Gate in der Londoner Stadtmitte, damit wir es morgens rechtzeitig zum Westminster Magistrates’ Court um die Ecke schafften. Zu spät kamen wir trotzdem.
    Amy war sehr nervös, als das Gericht die Aussage der Nachtclubtänzerin Sherene Flash hörte. Flash gab an, Amy habe ihr bei dem Ball hinter der Bühne aufs Auge geschlagen, nachdem sie sie um ein Foto gebeten hatte. Amy erklärte dann, sie habe sich von Flash bedroht gefühlt, als die sich vorgebeugt und ihr den Arm umgelegt habe. Den Schlag ins Gesicht bestritt sie: „Ich schob sie hoch, wollte sie von mir weghaben. Es war eher eine Geste im Sinne von ‚Lass mich zufrieden, du machst mir Angst.’ Ich wollte sie einfach nur loswerden, weil ich Angst hatte. Die Leute heutzutage sind verrückt, dachte ich, brutal und verrückt, können nicht mit Alkohol umgehen. Ich wusste nicht, was sie tun würde. Sie stürzte sich auf mich und legte mir den Arm rum. Sie war einfach betrunken. Ich finde, das war bedrohlich. Plötzlich, aus heiterem Himmel, legt sie ihren Arm um mich, ihr Gesicht neben meinem, und vor mir ist eine Kamera. Ich vermute, sie wollte freundlich sein, hat es aber übertrieben, und das war bedrohlich. Ich hatte Angst. Ich bin nicht Micky Maus, ich bin ein menschliches Wesen.“
    Tags darauf wurde Amy für unschuldig befunden; der Bezirksrichter Timothy Workman urteilte: „Nachdem alle Zeugen gehört wurden, kann ich nicht mit Bestimmtheit ausschließen, dass das Ganze ein Unfall war. Die Klage wird abgewiesen, die Beschuldigte freigesprochen.“
    Derweil kam von der Presse die gewohnte Flut an Geschichten über Amy. Am 19. Juli berichtete die News of the World , Blake fordere sechs Millionen Pfund für die Scheidung. Die Sun widmete Blake einen Zweiteiler. Der erste Teil war das übliche Zeug: wie Blake Amys Leben gerettet habe – nichts Neues, nur seine alte Prahlerei. Im zweiten Teil behauptete er, Amy habe Kate Moss Kokain gestohlen – ich vermutete, dass Kate Moss nicht sonderlich erfreut war, so etwas zu lesen.
    Am 22. Juli war

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