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Meine Tochter Peperl

Meine Tochter Peperl

Titel: Meine Tochter Peperl Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Josefine Mutzenbacher
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beginnen zu zittern, aber da war es schon vorbei. Peperl ließ den Fuß betont langsam von der Bank und ordnete umständlich den Rock. Die Vorstellung war aus, und das Mädchen schaute unschuldig lächernd auf den ganz aus der Form geratenen Mann.
    »Praterstern«, schnarrte der Schaffner. Die Mädchen stehen auf, gehen langsam nach vorn, und Peperl streift dabei wie unabsichtlich fest an dem Knie des Mannes vorüber. Leichtfüßig springen sie dann von dem Wagen. Mali hakt sich bei der Peperl ein und will sie fortziehen. Peperl geht aber betont langsam. Sie hofft, daß der Herr nachkommen wird. Sie wirft einen schrägen Blick hinter sich und merkt, wie der Mann zögert, da lächelt sie ihn aufmunternd an. Als sie sich noch einmal umwendet, sieht sie ihn vor dem Tor eines Hauses in der Heinestraße stehen. Er winkt ein wenig mit dem Kopf und verschwindet in dem Tor.
    »Komm Mali«, sagt die Peperl und wiegt sich auf den Fersen.
    Sie geht rasch dem Alten nach. Die Mali versteht erst nicht, was das alles soll, doch als sie den Alten dann im Haustor stehen sieht, ist sie sofort im Bilde. Als sie bei dem Mann ankommen, meint er: »Na, was ist denn mit euch beiden?«
    Peperl lächelt ihn an und meint: »Wollen Sie uns die Fut angreifen?« Sie sagt es ganz leicht hin und hebt den Rock auf.
    Gierig schaut der Mann hin und streckt auch schon die Hand aus, um Peperls Fut zu fassen. Die läßt aber in diesem Moment den Rock fallen und meint: »Und was geben Sie uns dann überhaupt dafür?«
    Tiefe Enttäuschung malt sich auf dem Gesicht des alten Herrn. »Also Huren seid ihr und Geld wollt ihr haben!«
    »Ja, was glauben Sie denn, glauben sie denn wir sind Sternkreuzordensdamen! Freilich sind wir Huren und deshalb: Ohne Geld keine Musi!«
    Wieder hebt sie ihren Rock auf, aber diesmal gleich bis zum Nabel. Gleichzeitig schiebt sie ihre Beine auseinander. Die Mali, die bis jetzt nur zugesehen und zugehört hat, tut nun dasselbe, und dem Herrn bietet sich nun der Anblick zweier junger, sehr schöner Votzen. Das Wasser läuft ihm im Mund zusammen.
    »Wieviel verlangt ihr denn?« Er sieht sich ängstlich um.
    »Fünfzig Schilling«, sagt die Peperl, »aber dafür dürfens mich auch schlecken und pudern.«
    »Das kann man da nicht. Es könnte ja jemand kommen!«
    Seine Hand greift an Peperls Fut und fingerlt gleich an ihrem Kitzler.
    »In so einem feinen Haus kommt niemand. Die Mali kann ja beim Haustor aufpassen, damit uns niemand stört.«
    Mali stellt sich gleich gehorsam zum Haustor und gibt mit der Hand das Zeichen, daß es losgehen kann. Der Mann beginnt an Peperls Fut zu spielen und gibt ihr auch gleich seinen Stempel in die Hand. Eine so kleine Nudel ist für Peperl was Neues. Weich und vertrocknet liegt sie, ein Häufchen Haut, in ihrer Hand. »Nimm ihn in den Mund« befiehlt der Alte. Peperl bückt sich und beginnt zu schlecken. Etwas größer wird der Schwanz ja bei dieser sorgfältigen Behandlung, aber sehen lassen kann er sich immer noch nicht. Die Peperl tut ihr Möglichstes, derweil die Hand des Alten in ihrer Fut wühlt. Viel versteht der Finger nicht, denkt sich Peperl, als sie spürt, wie die halbsteife Nudel in ihrem Munde zu zucken beginnt. In diesem Moment nimmt der Alte seine Hand aus ihrer Fut und lehnt sich erschöpft an die Wand. Er erholt sich langsam, steckt seine Nudel in die Hose, wirft auf Peperl einen bösen Blick und läuft mit großen Schritten auf die Straße hinaus.
    Peperl sieht ihm ganz verdattert nach und geht zur Mali.
    »Was hat er dir gegeben?«
    »Nichts! Nicht an Tupf! So ein Gauner! So ein Gauner! Und dabei hab ich ihn noch geschleckt, das werd ich mir nie verzeihen. So ein Hundling, so ein schäbiger.«
    Die beiden Mädchen starren dem Alten nach, der eben im Gewühl des Praterstems verschwindet.
    »Na, mir soll noch einmal einer kommen«, schwört die Peperl. »Zuerst das Geld und dann die Fut. Ich hab gar nicht gewußt, daß ein so feiner Herr so ordinär sein kann. Läßt sich ganz umsonst einen schlecken. Ja, man lernt nie aus, das sagt meine Tante auch immer. Wenn ich das gewußt hart, ich hätt ihm die Nudel abgebissen, dem Hundling. Aber so etwas wird mir nimmer passieren. Gehn wir Ringelspielfahren, sonst frißt midi die Wut noch auf. Komm Mali!«
    Hand in Hand gehen nun die beiden jungen Huren über den Praterstern in den Wurstelprater. Als Peperl sich dann selig auf einem Schwein beim Karussell hin- und herwiegt, hat sie schon vergessen, daß sie heute ihren ersten >Blitzer<

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