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Meine Welt hinter den Sternen - Vestin, A: Meine Welt hinter den Sternen

Meine Welt hinter den Sternen - Vestin, A: Meine Welt hinter den Sternen

Titel: Meine Welt hinter den Sternen - Vestin, A: Meine Welt hinter den Sternen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Ajdana Vestin
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entspannter. Ich erzählte meinem Pferd von meinem Tag und es kam mir vor, als höre er mir zu. Hin und wieder wieherte er leise.
    Wir kamen durch das kleine Dorf und schon bald standen wir vor dem gigantischen Schloss. Es war beleuchtet, doch heute war kein Diener zu sehen. Irgendwie beunruhigte es mich ein bisschen. Ich stieg von Silvester ab und ging langsam auf das große Tor zu. Es öffnete sich und ich trat hinein. Bald hatte ich die riesige Halle erreicht. Ich konnte es kaum glauben, als ich Aaron in seinem Sessel sitzen sah. Als ich genauer hinblickte, konnte ich erkennen, dass er große dunkle Schatten unter den Augen hatte. Ich stand nur wenige Schritte vor ihm. Ich hätte ihm in sein dunkles Haar greifen und es verwuscheln können. Eine ganze -Weile blieb ich vor ihm stehen und beobachtete ihn. Plötzlich musste ich niesen. Aaron erschrak und fuhr herum. „Oh, hallo Tara!“, sagte er außer Atem. „Hallo. Verzeihung, dass ich dich aufgeweckt habe. Ich wollte das nicht …“, stotterte ich. „Nicht schlimm. Ich hatte dich sowieso erwartet“, sagte er und lächelte mich an. Mir wurde schwindlig. „Woher weißt du, wann ich komme?“, fragte ich. „Ich sehe mehr, als du glaubst.“ Er zwinkerte mir zu. „Sag mir, warum“, forderte ich. „Nein, ein andermal. Heute habe ich etwas anderes mit dir vor. Wolltest du nicht einmal mein Reich sehen?“, fragte er mich. Ich nickte und dann hatte er mich schon an der Hand gepackt und zog mich langsam die Halle hinunter. „Warum erklärst du mir nicht, warum du schon so gut wie alles über mich weißt? Warum weichst du mir aus, Aaron?“ Er drehte sich um. „Ich habe meine Gründe.“ Als er das sagte, erkannte ich Traurigkeit in seinem Gesicht. Ich wollte und konnte nicht weiter nachfragen.
    Wir gingen durch das große Tor. „Reiten wir denn nicht?“, fragte ich vorsichtig. „Oh nein! Das wäre viel zu anstrengend. Hier gibt es lauter Berge und Hügel. Nein, das möchte ich den Pferden nicht antun“, meinte er lachend. „Also schau“, sagte er, als wir das Dorf erreicht hatten. „Hier, das sind alles Häuser. Ein jedes hat eine andere Farbe. Frag mich nicht, warum, aber die Bewohner möchten es so. Vielleicht, weil es fröhlich aussieht oder so, nein, ich weiß es wirklich nicht. Schau, da wohnt Miro, der Schuhmacher. Er macht die besten Schuhe der Welt, das kannst du mir glauben. Und da vorne wohnt Aurelie, die alte Kräuter-hexe. Wenn es dir mal nicht gut geht, brauchst du nur zu ihr gehen. Sie hat gegen jede Krankheit irgendwelche Kräuter. Aber erschreck dich nicht, sie schaut etwas gewöhnungsbedürftig aus. Wie eine alte Hexe eben“, sagte er strahlend. Ich sah seinen Stolz im Gesicht, als er mir die Häuser zeigte. Sie waren wirklich alle sehr schön. Es sah aus wie in einer Märchenstadt. Wie in einer ganz verborgenen, kleinen Märchenstadt. „Und hier ist jeden Mittwoch und Samstag Markt. Da kannst du alles kaufen, was du möchtest. Von Obst und Gemüse bis hin zu Kleidern und Spielzeug für die Kleinen“, erklärte Aaron schon wieder weiter. „Die Kleinen?“, fragte ich. „Ja, hier gibt es Kinder. Herzig, sag ich dir. Eines ist hübscher als das andere“, beantwortete der junge Prinz mir meine Frage.
    Nach einiger Zeit hatten wir das Dorf durchquert und ich hatte wirklich viel Neues kennengelernt. Inzwischen wusste ich, wo ich am besten hingehen sollte, wenn mir meine Frisur nicht mehr passte, wo es die besten Süßigkeiten gab, wo es … „Aber jetzt zeig ich dir die Berge!“, rief Aaron. Er war zu Fuß etwas schneller als ich. Ich schnaufte mittlerweile, aber Aaron war kaum zu bremsen. Er war schon sehr stolz auf sein Dorf, das war nicht zu überhören. Wir marschierten eine holprige Straße entlang. Nun ging es wirklich steil bergauf. Nach einiger Zeit kreuzten sich die Wege. Wir hätten verschiedene gehen können, die nicht so steil gewesen wären, aber Aaron steuerte auf keinen der anderen zu. Es gab hier viele Bäume und Sträucher und vor allen Dingen viele Kurven. „Jetzt sind wir gleich da!“, rief Aaron fröhlich und ich beeilte mich nachzukommen.
    Als ich oben am Berg angekommen war, wusste ich, dass es sich gelohnt hatte. „Wow“, sagte ich und schaute mir die Gegend an. Von hier aus überblickte man Abanon, die Wüste und andere Dörfer, die ich allerdings nicht kannte. Es war ein atemberaubender Anblick. Ich stellte mir einen Sonnenuntergang vor. „Ich glaube, für diesen Anblick würde ich alles geben“, sagte

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