Meine Welt hinter den Sternen - Vestin, A: Meine Welt hinter den Sternen
Gespräch zu tun? Aber da hatte Aaron verärgert geklungen und nicht so nervös. „Das ist in Ordnung. Aber versprich mir, dass du heute nicht ein Mal dein Leben aufs Spiel setzt. Hörst du? Nicht ein Mal! Ich kann nicht mehr ohne dich leben.“ Darauf sagte er nichts. „Bitte, Aaron!“ Ich sah ihn flehend an und drückte fest seine Hand. Und dann antwortete er doch: „Ich verspreche es.“ Vielleicht war es Glück, dass ich in diesem Moment nicht seine verschränkten Finger hinter dem Rücken sah.
„Ist alles bereit? Sind Basko und Mischa an ihren Plätzen?“, fragte mich Aaron aufgeregt, als ich, fest eingepackt in meinen Umhang, ihm gegenüberstand. „Ich denke schon.“ Die Frage hatte ich nun schon mindestens fünf Mal gehört. Es waren nur noch drei Stunden bis zur Verlobung. Unser Plan würde gleich beginnen. Alles war bereit. Ich würde gemeinsam mit Aaron und Mischa hinunter in die Kerker laufen und dort Cedric befreien. Achille hatte heute zum Glück allen Wachen zum Fest des Tages freigegeben. Trotzdem war ich mir sicher, dass wir dort unten auf Tarek treffen würden. Anastasia war zu dieser Zeit in ihrem Zimmer und würde sich für die Verlobung herrichten. Das Problem war Achille. Wie würden wir an ihm vorbeikommen? Was das betraf, mussten wir wirklich vorsichtig sein. Und was war mit Nathalia? Shania war sich sicher, dass sie in der Zeit bei ihrer Tochter sein würde. Sollten wir es schaffen, meinen Bruder zu retten, dann würden wir sofort fliehen. Doch spätestens bei der Flucht würde Achille uns bemerken und es würde zum Kampf kommen. Zum Kampf auf Leben und Tod.
Ich hatte solche Angst. Würde Aaron es schaffen, gegen den großen Achille anzukommen? Ich wusste es nicht. Das Einzige, was ich wusste, war, dass meine Angst von Minute zu Minute größer wurde. Oh nein, nicht von Minute zu Minuten, sondern von Sekunde zu Sekunde. Jeder Kuss, den mir Aaron gab, konnte der letzte sein, jede Umarmung, jede Berührung sich nicht wiederholen. Mir lief es kalt den Rücken hinunter. Ich fror und begann zu zittern. „Ich habe solche Angst, Aaron. Es ist so schlimm zu wissen, dass … dass du …“ „Schhh“, machte mein Prinz, „mir wird nichts passieren. Ich passe auf mich und dich auf. Ich liebe dich so sehr, Tara, warum sollte ich dann nicht acht auf mich geben!? Alles wird gut, du wirst sehen.“ Als er das sagte, sah er mich nicht an. Er schaute in eine andere Ecke des Zimmers. „Bitte, Aaron.“ Mir liefen die Tränen herunter. Er wischte sie mir weg und gab mir einen Kuss auf die Wange. „Dir wird nichts geschehen.“ „Aber um mich ist es doch egal. Du musst auf dich aufpassen!“, schrie ich. Er schüttelte den Kopf und strich mir über die Kapuze. Ich hatte meinen Schleier noch nicht übergezogen. „Tara, sag so etwas nicht. Ich werde alles tun, damit es dir gut geht. Und damit wir Cedric retten. Ich habe es dir versprochen, erinnerst du dich noch!?“ Ich nickte. „Aaron, wenn dir etwas geschieht, möchte ich nicht weiterleben. Ich werde mich umbringen, falls es so sein sollte.“ Er starrte mich großen Augen an. „Wenn mir etwas geschieht, wirst du Cedric nehmen und mit ihm verschwinden. Versprich mir das!“ „Das kann ich nicht“, sagte ich unter Tränen. „Versprich es!“, wiederholte er. Es war eine Mischung aus Nicken und Kopfschütteln, als ich antwortete. „Dann ist ja gut“, sagte er. Er hatte meine Antwort als Nicken interpretiert. Oder vielleicht hatte er es auch nur so gewollt. „Wenn wir heute Cedric retten, denke nur an ihn. Denke an nichts anderes! Hörst du, an nichts!“ Ich nickte wieder und vergrub mein Gesicht an seiner Brust. Doch dann hörte ich ein Klopfen an der Tür und wusste, dass es losging.
Der größte Kampf in der Geschichte der Sternenwelt war in diesem Moment entbrannt. Es gab kein Zurück mehr, nur noch das Hier und Jetzt, Überleben oder Sterben. Die Tür ging auf und Mischa starrte uns an. „Hallo Mischa“, sagte ich und stotterte leicht. Er versuchte zu lächeln, was ihm misslang. „Hallo, es ist so weit. Wir können los.“ -Mischa sah sehr müde und erschöpft aus, fast als litte er an einer schlimmen Krankheit. Doch es war keine Krankheit. Auch bei ihm war es die Angst. „Komm.“ Aaron nahm mich bei der Hand, zog mir die Kapuze und den Schleier über und ging mit mir aus der Tür.
Den Gang beleuchteten unzählige Kerzen. Niemand war zu sehen. Es verhielt sich alles so, wie Mischa es uns geschildert hatte. Wie froh ich war,
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