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Meine Welt hinter den Sternen - Vestin, A: Meine Welt hinter den Sternen

Meine Welt hinter den Sternen - Vestin, A: Meine Welt hinter den Sternen

Titel: Meine Welt hinter den Sternen - Vestin, A: Meine Welt hinter den Sternen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Ajdana Vestin
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ihn zu haben. Mit schnellen Schritten rannten wir den Gang entlang. Von der Halle her drangen Musik und viele Stimmen zu uns. Offenbar feierten die Gäste schon. Aaron hatte mir erzählt, dass Achille zahlreiche Könige mit ihren Familien zur Feier des Tages eingeladen hatte. Zu einer Feier, die nicht stattfinden würde.
    Ich drückte Aarons Hand fester, als Mischa plötzlich stehen blieb. Er stand am Ende des Ganges und hatte sich gegen eine Wand gelehnt. Das Stück Wand ging auf und Mischa schlüpft hinein. „Schnell! So können wir die Halle umgehen“, sagte er und Aaron und ich taten, was er uns gesagt hatte. Mischa lief vor uns eine lange Wendeltreppe hinunter. Hier war nichts beleuchtet. Ich schloss daraus, dass es ein Geheimgang sein musste. Einmal wäre ich fast hingefallen, wenn Aaron mich nicht aufgefangen hätte. „Vorsicht, mein Engel“, hatte er gesagt und mir über die Wange gestreichelt. Mischa hatte weggesehen.
    Ich wusste nicht, wie lange wir die Treppe hinunterliefen, doch plötzlich blieben wir stehen. Ich sah den Umriss einer großen Tür. Mischa öffnete sie ächzend und machte eine Handbewegung, dass wir hineingehen sollten. Ein Geruch von alten Knochen, Spucke und Staub drang mir in die Nase. Ich würgte und Aaron hielt mir die Hand vor den Mund. „Es ist alles in Ordnung. Atme durch den Mund, Tara.“ Ich tat es. Bald ging es mir besser. Übelkeit war das Letzte, was ich jetzt noch gebrauchen konnte. Ich sah mich in dem Raum um. Ich konnte es kaum glauben, als ich sämtliche Käfige sah. Wir waren bei den Gefangenen angekommen. Gänsehaut kroch mir den Rücken hinauf und ich begann wieder zu zittern. Aaron bemerkte meine Reaktion auf den Raum und presste unsere Hände gegen seine Brust. Es war ein beruhigendes Gefühl, seinen Herzschlag zu spüren.
    Mischa ging weiter. Wir marschierten an unzähligen Käfigen vorbei. Erschreckenderweise erkannte ich, obwohl es dunkel war, dass nirgendwo auch nur eine Person drinnen war. „Mischa, bist du dir sicher …“, fing ich an, doch Aaron versetzte mir einen sanften Stoß in die Rippen, sodass ich zusammenzuckte. Ich musste also leise sein. Der Geruch war noch immer unerträglich. Ich begann, mit meiner freien Hand langsam meinen Bauch zu massieren. Die armen Gefangenen! Wie konnte man es nur bei einem solchen Gestank aushalten!? Alles war still. Nur unsere Schritte waren zu hören. Ich hatte Angst. Panische Angst. Was würde passieren, wenn plötzlich Tarek oder Achille vor uns standen? Was würde ich tun? Ich konnte nicht kämpfen. Ich konnte gar nichts. Ich konnte nur zusehen und abwarten, was geschah. Wieder erschauerte ich. Ich war wie ein Klotz am Bein.
    Mischa ging mit sicheren Schritten voran. Kannte er den Weg so gut? Ich wollte gar nicht wissen, wie oft er schon hier unten gewesen war. Ich trat auf irgendetwas und es knackte. Ich versuchte mir vorzustellen, dass es ein Stein wäre, doch ich wusste ganz genau, dass ich gerade auf einen Knochen getreten war. Ich unterdrückte ein Würgen. Schließlich standen wir vor einer weiteren Tür. Sie war aus Eisen und sah sehr schwer aus. „Ich bräuchte kurz deine Hilfe, Aaron“, flüsterte Mischa und Aaron unterstützte ihn. Gemeinsam schafften sie es, die Türe zu öffnen. Wieder wehte mir der gleiche Geruch entgegen, nur etwas intensiver. Ich dachte an Aaron und unser Treffen am Meer. Das lenkte mich etwas ab. Auch hier gab es Käfige. Meine Augen hatten sich mittlerweile gut an die Dunkelheit gewöhnt. Ich schloss sie und ließ mich von meinem Prinzen ziehen.
    „Wo wollt ihr denn hin?“, ertönte es plötzlich hinter uns. Mein Herz begann zu rasen. Schweiß rann mir den Rücken hinunter und die Gänsehaut, die sich überall an meinem Körper gebildet hatte, breitete sich aus. „Sieh an, sieh an. Der kleine, unscheinbare Mischa führt jemanden aus dem Schloss. Was soll das denn werden?“, kam es von der Person. Plötzlich wurde es hell und ich sah in mehrere Gesichter. Vor uns standen drei Männer, alle mit Schwertern bewaffnet. „Juri, was machst du denn hier!? Hat dir Achille nicht freigegeben? Das tut mir leid“, sagte Mischa. „Provoziere mich nicht, Mischa. Das würde dir nur leidtun. Aber sag, wo willst du mit den zweien hin?“
    Der Mann, der Juri hieß, starrte Aaron und mich an. Er trug keinen Bart und hatte kurzes, brünettes Haar. Auf seinem Gesicht zeichneten sich keine Narben ab. Wie auch, wenn Achille so etwas nicht sehen konnte. „Nein! Was tust du hier, Prinz“,

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