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Meister Antifer's wunderbare Abenteuer

Meister Antifer's wunderbare Abenteuer

Titel: Meister Antifer's wunderbare Abenteuer Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jules Verne
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Herr, antwortete Joseph Bard, sehr bereitwillig, ein Unternehmen zu unterstützen, von dem er vielleicht selbst Nutzen ziehen konnte, ich kann Ihre Absicht nur loben und biete Ihnen meine Dienste an, Sie zu gutem Ende zu führen.
    – Dann, mischte Juhel sich ein, gestatten wir uns, Sie zunächst zu fragen, ob es sich empfiehlt, ein solches Comptoir in Mascat oder in einer andern Stadt an der Küste zu eröffnen.
    – Am besten in Mascat selbst, versicherte der Agent. Dieser Hafen nimmt durch seine Verbindungen mit Persien, Indien, Mauritius, la Réunion, Zanzibar und mit der Küste Afrikas täglich an Bedeutung zu.
    – Und welche Artikel werden hier vorzugsweise ausgeführt? fragte Gildas Tregomain.
    – Datteln, Rosinen, Schwefel, Fische, Copal, arabischer Gummi, Schildpatt, Rhinoceroshörner, Oel, Cocosnüsse, Reis, Hirse, Kaffee und Zuckerbackwerk.
    – Zuckerbackwerk? wiederholte der Frachtschiffer, dessen Zungenspitze schon zwischen den Zähnen sichtbar wurde.
    – Gewiß, mein Herr, bestätigte Joseph Bard, jenes Backwerk, das man hier zu Lande »Hulwah« nennt und das aus Honig, Zucker, Gluten und Mandeln besteht.
    – Das müssen wir kosten!
    – So viel Du willst, erwiderte Meister Antifer. Doch kommen wir auf unsre Fragen zurück. Herr Bard war so freundlich, uns die wichtigsten Ausfuhrartikel zu nennen…
    – Denen noch die Erzeugnisse der Perlenfischerei im persischen Meerbusen hinzuzufügen wären, antwortete der Agent, eine Fischerei, deren Ertrag sich jährlich auf acht Millionen Francs beläuft…«
    Da hätte man sehen sollen, welche verächtliche Miene sich um den Mund des Meister Antifer legte. Perlen für acht Millionen! Das ist was Rechtes in den Augen eines Mannes, der hundert Millionen Edelsteine sein eigen nannte!
    »Freilich, fuhr Joseph Bard fort, befindet sich der Perlenhandel in den Händen von Hindukaufleuten, die sich eine Concurrenz nicht würden bieten lassen.
    – Auch außerhalb Mascats? sagte Juhel.
    – Auch außerhalb der Hauptstadt, wo die Händler, das muß ich Ihnen gestehen, es mit kritischem Blicke betrachten würden, wenn sich Fremde niederließen….«
    Juhel benützte diese Antwort, um das Gespräch auf ein andres Gebiet überzuleiten.
    Die Hauptstadt des Imanats liegt nämlich genau unter 50°20« der Länge und 23°33’ nördlicher Breite. Daraus ergab sich, daß die Lage des Eilandes etwas oberhalb derselben zu suchen war. Die Hauptsache blieb nur, Mascat unter dem Vorwand verlassen zu können, daß man einen geeigneten Ort zur Einrichtung eines malouinischen Comptoirs aufsuchen wolle. Deshalb fragte auch Juhel, nachdem er erklärt, daß es rathsam sein möchte, vor einer endgiltigen Niederlassung in Mascat die andern Städte des Imanats zu besuchen, nach denen, die an der Küste lagen.
    »Das ist zunächst Oman, antwortete Joseph Bard.
    – Im Norden von Mascat?…
    – Nein, im Südosten.
    – Und im Norden?
    – Ist die bedeutendste Stadt Rostak.
    – Am Golfe?
    – Nein, im Innern.
    – Und an der Küste?
    – Ist es Sohar.
    – Wie weit liegt das von hier?
    – Etwa zweihundert Kilometer.«
    Ein Augenblinzeln Juhels machte seinen Onkel auf die Wichtigkeit dieser Antwort aufmerksam.
    »Und ist Sohar auch eine handelsthätige Stadt?
    – Eine sehr thätige, der Iman residiert dort zuweilen, wenn es Seiner Hoheit gerade beliebt….
    – Seiner Hoheit!« wiederholte Gildas Tregomain.
    Dieser Titel hatte für die Ohren des Lastschiffers offenbar einen angenehmen Klang. Eigentlich kam dieser nur dem Großtürken zu; Joseph Bard hielt es aber für angebracht, ihn auch auf den Iman anzuwenden.
    »Seine Hoheit ist in Mascat, fügte er hinzu, und wenn Sie sich für eine Stadt entschieden haben, meine Herren, wird es nöthig sein, seine Genehmigung zur Errichtung eines Comptoirs einzuholen.
    – Die uns Seine Hoheit hoffentlich nicht verweigern wird? versetzte der Malouin.
    – Im Gegentheil, versicherte der Agent, er wird sich beeilen, sie gegen klingende Münze zu ertheilen.«
    Meister Antifer machte eine Bewegung, als wollte er sagen, daß er bereit sei, königlich zu bezahlen.
    »Wie gelangt man nach Sohar? fragte Juhel.
    – Mit einer Karawane.
    – Mit einer Karawane!… rief der Frachtschiffer etwas beunruhigt.
    – Ja, erklärte Joseph Bard, wir haben im Imanat weder Eisenbahnen, noch Tramways, nicht einmal Postverbindungen. Der Weg dahin wird im Karren oder auf dem Rücken eines Maulesels zurückgelegt, wenn man es nicht vorzieht, zu Fuß zu gehen….
    – Solche

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