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Meister der Assassinen

Meister der Assassinen

Titel: Meister der Assassinen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Susan Schwartz
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machen wir jetzt Folgendes aus: Sollten wir voneinander getrennt werden, wird jeder von uns sich unabhängig von den anderen auf den Weg zum Schiff machen, um Verstärkung zu holen - oder wir treffen uns dort alle wieder.«
    »Gut. Auf zur Suche«, sagte Bathú und ging voran.

    Entgegen ihren Erwartungen wurden sie nicht verfolgt. Obwohl die Gog/Magog die Mauer nicht wahrnehmen konnten, spürten oder wussten sie anscheinend, dass niemand von hier entkommen konnte. Deshalb hatten sie keine sonderliche Eile, wurden auch nicht gleich aggressiv. Allerdings wurden die Passanten immer aufdringlicher.
    »He du, nette runde Muskeln! Magst du mir einen davon abgeben? Ich zahle gut!«
    »Kann ich dich im Ganzen haben? Sag mir nur, wohin ich die Burriden schicken soll!«
    »Hör mal, ich könnte ein Böckchen brauchen. Wie wär’s denn mit dir? Ich habe sehr nette und gefügige Weibchen, Menschen wie Elfen, und auch ein paar von uns. Ausschussware, aber bestens für die Zucht geeignet!«
    »Komm zu mir, ich werde dich in liebevoller Einzelpflege mästen, dass dir keine Wünsche offenbleiben! Ich habe gutes, saftiges Vieh, an dem du dich nach Herzenslust sättigen kannst!«
    Sie lehnten höflich, aber bestimmt ab und luden alle ein, ins Auktionshaus zu kommen, wo sie demnächst auftreten würden. Dieses Argument zog bei den meisten, lediglich ein paar blieben hartnäckig und versuchten, mit immer noch individuelleren Verlockungen zu überzeugen.
    »Ihr seid ein Haufen inu no kuso«, murmelte Naburo. »Auktionshaus und Ende!«
    Enttäuscht gaben auch die Letzten auf.
    »Was heißt das?«, wollte Cwym wissen. Sehr eigene Ausdrücke fanden keine automatische Übersetzung in Innistìr - wie in der übrigen Anderswelt auch nicht.
    »Hundescheiße«, antwortete der japanische General. Die Ewigen Todfeinde kicherten.
    »Naburo, du machst uns Angst, du entwickelst Humor ...«
    Cwym wollte mehr wissen. »Und dieses ... was du vorhin gesagt hast ...«
    » Wan chan? Ein Kinderausdruck. Er bedeutet Wauwau.«
    »Ich hätte gern ...«
    »Hier entlang!«, unterbrach Bathú und bog abrupt in eine Gasse nach rechts ab. Sie kamen jetzt in einen anderen Bereich. Die Wohnhäuser zogen sich zurück, ein großer Platz öffnete sich, eingeschlossen von hohen, erstaunlich glatten Mauern. Auf dem Platz fanden sich quadratische, zweckmäßige Gebäude, weitaus stabiler als die Wohnbereiche. Die Fenster waren vergittert, und die Elfen hörten jammernde und klagende Laute. Der Vielzahl nach zu urteilen, schienen die Gebäude gut besetzt zu sein mit ... Ja, was waren sie? Gefangene? Sklaven?
    Naburo, als der Größte von ihnen, streckte sich und warf einen Blick durch das Fenster.
    »Es ist eine Mastanlage«, berichtete er dann. »Sie sind da drin eingepfercht und tragen Vorrichtungen, die einer Halsgeige mit seitlicher Befestigung der Arme ähneln. Allerlei Gerätschaften für die Stopfmast sind bereitgestellt. Es sind hauptsächlich Menschen und Elfen, aber auch Gog/Magog sind dabei, vermutlich Verurteilte oder Ausgestoßene. Einige sind bereits ordentlich dick.«
    Die Mienen der Ewigen Todfeinde verfinsterten sich. »Das Vieh lebt hier besser als unsere Artgenossen«, knurrte Spyridon.
    Yevgenji fügte hinzu: »Verflucht sollen sie sein!« Dann hielt er erschrocken inne und setzte hastig fort: »Das geht uns allerdings überhaupt nichts an, und dagegen können und wollen wir nichts tun. Ist mir völlig egal.«
    Bathú ging die Gebäude entlang, verhielt dann bei einem und lauschte. Die Gefährten, die ihm folgten, konnten es kurz darauf auch hören.
    »Es ist alles deine Schuld.«
    »Natürlich! Ich bin es wieder.«
    »Na, wer denn sonst?«
    »Wir waren uns beide einig! Immer und in allem!«
    »Ich verlasse dich. Ich werde bald platzen, und dann bin ich dich los. Oder noch besser, du platzt.«
    »Du langweilst mich. Immer dasselbe Genörgel, tagein, tagaus.«
    Cwym sprang hoch, packte die Gitter, hielt sich fest und stemmte sich aus Muskelkraft hoch. Ein kurzer Blick genügte. »Haben wir euch endlich gefunden.«

    Bathú hatte die Verriegelung innerhalb weniger Herzschläge geöffnet, und sie schlüpften hinein.
    Gloria und Ruairidh konnten es nicht fassen. »Wie habt ihr uns gefunden? Und wer sind die da überhaupt?«
    Die beiden waren allein eingesperrt, sie trugen die Halsgeige wie alle anderen: eine auf den Schultern aufgelegte, verschließbare hölzerne Fessel aus zwei von einem Scharnier zusammengehaltenen Teilen mit einem großen Loch in der

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