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Meister der Assassinen

Meister der Assassinen

Titel: Meister der Assassinen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Susan Schwartz
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gern!«
    Das Nackenfell der Wölfe sträubte sich. Sie gingen vorne leicht hoch.
    »Also ... der Weg ist nicht mehr so weit, vielleicht noch zwanzig Schritte«, meldete der Rebell sich zu Wort.
    »Ja, und?«
    »Na ja, wir könnten es schaffen.«
    »Könnten wir nicht. Es geht gleich los. Verteidige dich, so gut du kannst, ich kann nicht alle von dir fernhalten, es sind einfach zu viele.« Ungefähr zwei Dutzend, abzüglich der bereits Gefallenen. Aber wer zählte das schon genau? Spyridon sprang von einem Fuß auf den anderen und spielte den Clown, tat so, als würde er das Schwert verlieren, fuchtelte damit herum.
    »Wauwau!«, rief er.
    »Sag: Hol ’s Stöckchen«, riet Yevgenji hinter ihm. »Bei mir hat das funktioniert.«
    »Hol ’s Stöckchen«, wiederholte Spyridon mit hämischem Gesichtsausdruck und pfiff dazu, als wolle er seinen Hund herbeirufen.
    Da griffen sie an.
    »Danke! Hat geklappt!«, schrie Spyridon, bevor er in einer wirbelnden Masse grauer Leiber unterging, die alle gleichzeitig über ihn herfielen und übereinander hinwegkletterten, weil jeder als Erster an seine Kehle wollte.
    Drei von ihnen fanden keinen Platz mehr und wandten sich gegen den jungen Elfen, der sich nach Leibeskräften zur Wehr setzte und sie zunächst auf Abstand halten konnte.

    »Sollen wir ...?«, fragte Yevgenji den General, doch der schüttelte den Kopf.
    »Wie will er Assassine werden, wenn er nicht einmal gegen ein paar Wölfe bestehen kann? Diese Lektion muss er lernen. Außerdem«, er wies auf die Gruppe des Rebellen, »sind die dafür da.«
    Laura hielt den Atem an, seit Spyridon in der Masse untergegangen war. Das konnte er nicht überleben!
    »Mach endlich Schluss!«, rief Yevgenji. »Wir müssen weiter!«
    »Oh nein«, stöhnte Finn auf, und auch Milt stieß ein zischendes Geräusch aus.
    Der junge Elf hatte es tatsächlich geschafft, einem Wolf den Vorderlauf abzuschlagen, der daraufhin jaulend einknickte und mit eingeklemmtem Schwanz, eine Blutspur hinter sich herziehend, davonhumpelte.
    Die anderen beiden Wölfe aber rissen ihn zu Boden und schnappten zu. Er schrie vor Schmerz auf.
    Da blitzte plötzlich ein blutiges Schwert durch die wogenden grauen Leiber hindurch auf, und gleich darauf erhob sich Spyridon aus der Masse und mähte die Wölfe wie ein Schnitter mit der Sense nieder. Drei lagen ihm schon zu Füßen, als er wieder aufgetaucht war, und nun fielen weitere drei tödlich getroffen, noch mehr aber wurden verletzt.
    Da hatten sie genug. Winselnd, mit eingeknickten Ohren und eingeklemmtem Schwanz zogen sie sich geduckt zurück und schlichen geschlagen vom Schlachtfeld. Die weniger Verletzten stützten dabei diejenigen, die es schwerer getroffen hatte; auch der dreibeinige Wolf kam hinzu.
    »Will jemand ein Wolfsohr oder einen Schwanz als Trophäe?«, fragte Yevgenji. Daran merkte man, dass er aus Zyma stammte, dem kalten Reich bei Russland und China. Dort wurden mit Begeisterung Trophäen gesammelt.
    »Nein danke«, lehnte Milt höflich ab.

    Spyridon ging zu dem jungen Elfen, der etwas verrenkt dalag, und legte ihm zwei Finger an den Hals. »Er lebt!«, rief er. »Aber es hat ihn ziemlich erwischt.«
    Da regte der andere sich bereits, keuchte und hustete. »Ich ... Es geht schon ...«
    »Sicher. In einer Woche.« Spyridon bückte sich, hob den Verletzten hoch und trug ihn auf den Weg zurück, wo er ihn bei seinen Freunden niederlegte.
    Die Begleiter des Verletzten kamen eilig heran. »Wir kümmern uns um ihn ...«, setzte einer an, verstummte aber erschrocken unter Spyridons dunklem Blick.
    »Werdet ihr nicht«, knurrte er in fast derselben Tonlage wie die Wölfe. Er wies den Berg hinauf. »Geht einfach weiter, und zwar schnell!«
    »Aber wir ...«
    »Geht!«, herrschte Spyridon sie mit vor Zorn heiserer Stimme an. Daraufhin zogen sie es vor, sich zu trollen.
    Laura verstand nun, was Yevgenji vorhin gemeint hatte.
    Die Kriegerelfen beugten sich über ihren Gefährten und den Verletzten.
    »Uh, Kleiner, das sieht übel aus«, konstatierte Yevgenji. »Mal sehen, ob ich ein Schmerzmittel für dich habe.«
    »Ist das alles Wolfsblut?«, fragte Naburo Spyridon.
    »Nein. Aber das heilt schnell wieder.« Er deutete auf Yevgenjis Arm, der den Ärmel zurückschob und einen roten Streifen freilegte.
    »Ich habe ein paar solcher Male«, sagte der hellhaarige Ewige Todfeind. »Wenigstens keine offenen Wunden.«
    »In allem vereint«, grinste Spyridon. »Es ist allerdings nicht geteiltes, sondern doppeltes

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