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MeIster der Lust: Erotischer Roman (German Edition)

MeIster der Lust: Erotischer Roman (German Edition)

Titel: MeIster der Lust: Erotischer Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Sandra Henke
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um das Erlebte zu verarbeiten. Draußen wütete ein Sturm und rappelte an den Jalousien, als wollte er die Fenster eindrücken und Kate aus ihrem Apartment zerren. »Wenn der Unbekannte schon ungehindert Zugang zu meiner Wohnung hat, hätte er mich auch überfallen können, das hat er aber nicht, meinten sie.«
    Er trocknete seine Wangen ab. »Die Knalltüten haben den Vorfall runtergespielt, ist doch klar. Mag ja sein, dass sie viel zu tun haben und Grauenvolleres sehen, aber für dich war die Entdeckung ein Schock.«
    Heute raste ihr Herz immer noch, wenn sie sich den Anblick und den Geruch in Erinnerung rief. Milow hatte ihr geholfen, eine neue Matratze zu kaufen und sie mit der Underground mühsam in die Birch Road zu transportieren, denn sie besaßen beide kein Auto, und eine Anlieferung am selben Tag war nicht möglich. Noch lag die Neuanschaffung frisch bezogen neben dem Couchtisch auf dem Boden, denn Kate konnte sich nicht überwinden, im Schlafzimmer zu schlafen.
    Eine Mitarbeiterin der Spurensicherung hatte ihr Bett auf mögliche Rückstände des Täters geprüft und ein blutbesudeltes Stück aus dem Laken herausgeschnitten, um es im Labor untersuchen zu lassen. Mehr würden sie in solch einem Fall nicht tun, hatte sie sich gerechtfertigt, denn alle Abteilungen waren überlastet. Wenigstens mit den Ergebnissen hatten sie sich beeilt. »Wer immer das getan hat, hinterließ keine Haare, Schuppen oder Fasern, die helfen könnten, ihn zu identifizieren.«
    »Aber das Blut«, empörte er sich und wischte mit einem Taschentuch den verwischten Kajal unter seinen Augen weg.
    In solch einer Verfassung hatte sie ihn noch nie gesehen. Er legte stets großen Wert auf sein Äußeres und kleidete sich figurbetont, aber an diesem Abend klebten seine Haare, die er normalerweise mit Tonnen Gel akribisch zurechtzupfte, am Kopf, er hatte seinen Silberschmuck abgelegt und trug ein weites schwarzes Hemd. Noch weigerte er sich wegen ihrer eigenen Misere zu sagen, was ihn bedrückte, aber Kate sah ihm an, dass er kurz davor stand, sich ihr zu offenbaren. Sie gab ihm Zeit und bedrängte ihn nicht, auch weil sie ihre eigenen Sorgen hatte.
    »Stammt nicht von ihm, nicht einmal von einem Menschen – zum Glück! –, sondern von einem Schwein.« Die Polizisten hatten sie angerufen und ihr die Ergebnisse mitgeteilt, als er einkaufen gewesen war. Sie ließ seine Hände los und fuhr sich durchs Gesicht. Ob Blaine in einer Schweineschlachterei arbeitete?
    Als ihr die Frage danach schon auf der Zunge lag, entrüstete sich Milow: »Wer macht denn sowas? Das ist doch krank!«
    Kate nahm einen großen Schluck Sekt, den ihr Freund spontan besorgt hatte. Der Alkohol breitete sich wohltuend in ihrem Körper aus. Sie hätte mit den Nerven am Ende sein sollen, doch da Milow solch ein Wrack war, war sie von ihren eigenen Ängsten abgelenkt. Es fühlte sich merkwürdig an, nicht diejenige von ihnen zu sein, die fertig war. Die Situation machte ihr klar, dass sie stärker war, als sie geglaubt hatte.
    »Die Polizei denkt, dass der Einbrecher absichtlich die Seite im Bett besudelt hat, auf der mein Partner schlafen würde, um ihn zu vertreiben.« Kurz blitzte der Name Faulkner vor ihrem geistigen Auge auf. »Deshalb gehen sie von einem Ex-Liebhaber aus, der meinen neuen Freund vergraulen will, aber ich habe gar keinen, also hinkt diese Erklärung.«
    »Dann muss derjenige gewusst haben, auf welcher Seite du schläfst.«
    »Es war auch für einen Fremden leicht zu erkennen, denn mein Nachthemd lag auf meinem Kopfkissen.« Während sie sprach, drehte sie gedankenversunken die Champagnerflöte in ihrer Hand. »Sie sagen, er wollte mir nichts tun, sonst hätte er die ganze Matratze beschmutzt.«
    »Vielleicht wollte er aber auch nicht deinen Lover, sondern dich selbst fortjagen. Diese Pestbeule Nigel hat ungehindert Zugang zu deiner Wohnung«, erinnerte er sie unnötigerweise.
    »Das könnte zutreffen. Womöglich hat er in meiner Post und in meinem Notebook nichts gefunden, das er gegen mich verwenden kann, weshalb er nun härtere Bandagen anlegt.« Die Sache schaukelte sich eindeutig hoch, diese Erkenntnis schlug ihr auf den Magen, sodass sie mehrmals schlucken musste, damit ihr der Sekt nicht hochkam.
    »Er hat dich nicht angegriffen, aber er hat dir Angst gemacht. Nennen die Psychologen das nicht indirekte Aggressivität?«, fragte er und hob seine Augenbrauen.
    Sie stellte ihr Glas auf den Tisch und zuckte mit den Achseln. Aber das Blut, das einzige

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