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Meister der Stimmen: Roman (German Edition)

Meister der Stimmen: Roman (German Edition)

Titel: Meister der Stimmen: Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Rachel Aaron
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dem Papier gar nicht gefallen hat. Krallen sind nicht gesund für Papier, und …«
    »Ja, natürlich«, sagte Miranda. »Hat das Papier noch etwas anderes erzählt?«
    »Dazu wollte ich gerade kommen«, rauschte Allinu beleidigt. »Es hat gesagt: ›Zumindest war es eine kurze Reise‹.«
    »Wie kurz?«
    »Zwei oder drei Minuten von dem Moment, wo der Falke es gepackt hat, bis zu dem Zeitpunkt, als der Falke es über ein paar Wachen fallen gelassen hat«, sprudelte Allinu.
    »Das ist schon besser.« Miranda grinste. »Danke dir, Allinu.«
    Das Wasser erhob sich zu weißem, wirbelndem Nebel, bevor es wieder in dem Saphir verschwand und Mirandas Finger feucht und kalt zurückließ.
    »Zwei Minuten«, sagte Gin. »Das ist ein ziemlich großes Areal.«
    »Nicht jeder ist so schnell wie du«, sagte Miranda und wischte sich die Hände an ihrer Hose ab. »Coriano hat gesagt, dass Eli nicht weit flüchten wird. Außerdem, wie sollte er das Signal sehen, an dem er erkennt, dass sie auf seine Forderungen eingegangen sind, wenn er sich nicht in der Nähe aufhält? Er hat ihnen die klare Anweisung gegeben, die Flagge am zweiten Turm zu hissen. Und der ist über die Mauer hinweg kaum sichtbar.« Sie lächelte in Richtung der Burg, die sich weniger als zwei Kilometer hinter ihnen über der Stadt erhob. »Schau, selbst aus dieser Entfernung kann man ihn kaum sehen. Er muss in der Nähe sein, und wenn sie das Signal geben, muss er ihnen noch eine Nachricht schicken, um den Austausch zu organisieren. Und wenn er das tut, sind wir bereit.«
    Sie griff in den Ausschnitt ihres Hemdes und zog einen silbernen Anhänger aus feinen Spiralen hervor, die sich um eine große weiße Perle schlangen. Es war ein wunderschönes Stück. Sie hatte es, noch bevor sie ihn gefangen hatte, speziell für den Geist anfertigen lassen, den sie darin hielt. Das war zwar nicht die normale Vorgehensweise, aber Eril war es wert gewesen. Man konnte die Zahl der Spiritisten, die Windgeister besaßen, an einer Hand abzählen. Windgeister waren fast unmöglich zu fangen und fast ebenso unmöglich zu kontrollieren, wenn man sie denn gefangen hatte. Deswegen hatte sie einen Anhänger gewählt, um ihn zu beherbergen. So hielt sie ihn nah am Körper. Ein Spiritist zwang seine Geister niemals dazu, ihm zu dienen, aber manche mussten einfach schärfer beobachtet werden als andere.
    »Eril!« Sie hielt den Anhänger hoch. »Ich brauche dich.«
    Zuerst geschah gar nichts. Miranda blieb stocksteif stehen, die Augen auf den Anhänger gerichtet, bis eine sanfte Brise die feinen Haare an ihren Schläfen bewegte. »Ihr habt gerufen?«
    Innerlich verzog Miranda das Gesicht. Mit einem Windgeist zu reden war ein wenig, als spräche man mit der Luft. Und Eril nutzte das natürlich weidlich aus.
    »Ich möchte, dass du in den nächsten Tagen die Burg und das umliegende Gelände im Auge behältst«, sagte sie und achtete sorgfältig darauf, eine entschlossene, aber auch leicht gelangweilte Miene aufzusetzen. Das funktionierte bei wankelmütigen Geistern am besten. »Du hältst Ausschau nach einer weißen Flagge am zweiten Turm. Sobald sie gehisst wird, achtest du auf einen Vogel – es kann alles sein, aber wahrscheinlich ist es ein Falke – mit einem Brief in den Klauen. Ich möchte wissen, wo er herkommt und wo er hinfliegt, sobald der Brief ausgeliefert wurde, außerdem alles Interessante, was du sonst noch siehst.«
    »Vogelbeobachtung?«, sagte Eril. Sein dramatisches Seufzen wehte Miranda die Haare in die Augen. »Das klingt so langweilig. Kann ich nicht etwas anderes machen?«
    »Nein«, sagte Miranda bestimmt. »Vergiss nicht, ein Auge auf die gesamte Umgebung zu halten – die Stadt, die Felder und den Wald im Norden, wo der König seine Hirsche hält. Ich möchte einen Bericht über alles.«
    »In Ordnung, in Ordnung, ich habe Euch auch schon beim letzten Mal verstanden«, schnaubte er. »Nie darf ich Spaß haben«, hörte Miranda ihn noch murmeln, als der Wind sich langsam legte.
    Miranda blieb auch noch wie erstarrt stehen, als die Luft sich schon beruhigt hatte. Auf ihrem Gesicht lag ein düsterer Ausdruck.
    »Er ist weg«, sagte Gin.
    »Gut«, meinte Miranda und schüttelte sich kurz. »Er bleibt gerne noch ein wenig, nur um zu hören, was ich so über ihn zu sagen habe. Ich finde das unheimlich.«
    Der Hund schnaubte voller Mitgefühl. »Wie hast du ihn überhaupt gefangen, wenn du ihn nicht sehen kannst?«
    »Ich habe Rauch benutzt«, erklärte Miranda, löste

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