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Meister und Margarita

Meister und Margarita

Titel: Meister und Margarita Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Michail Bulgakow
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Süden von Russland.
    S. 506 Pensa: Eine Stadt, etwa 550 km südöstlich von Moskau.
    S. 506 Naturwissenschaftler: Im russischen Original »Kandidat der Chemischen Wissenschaften«, ein akademischer Grad in der Sowjetunion.
    S. 506 »Doch es köchelte kräftig in den Köpfen …«: Im Russischen: »Byo bol’šoe broženie umov …«
    S. 508 »Es galt, herauszufinden, ob die zwei Frauen von der Mörder- und Brandstifterbande entführt worden waren …«: Die gesamte Passage macht deutlich, dass Bulgakow mehrere unterschiedliche Konzepte vom Ausgang des Romans erwog, die am Schluss jedoch durcheinandergerieten. Siehe Anmerkung zu Kapitel 30.
    S. 509 »Kein plausibler Grund fand sich indes für die Entführung eines Geistesgestörten …«: Diese Stelle widerspricht dem am Ende des Kapitels 30 geschilderten Tod des Meisters. Auch vergaß Bulgakow, Gella im Epilog zu erwähnen, die in Kapitel 32 nicht im Gefolge Wolands Moskau verlässt.
    S. 511 Samoskworetschje: Ein Bezirk von Moskau.
    S. 511 Brjansk: Eine Stadt südwestlich von Moskau.
    S. 512 Wjatka: Eine Stadt in Russland, etwa 900 km östlich von Moskau, 1934 zu Ehren des im selben Jahr ermordeten hohen Parteifunktionärs Sergej Kirow umbenannt in »Kirow«.
    S. 513 Institut für Geschichte und Philosophie: Ein Institut mit diesem Namen hat es nicht gegeben.
    S. 514 »Bei ihrem Näherkommen – wenn zugenommen – wenn golden erglommen jenes Gestirn …«: Auch im Russischen eine rhythmische Reihe von drei aufeinanderfolgenden Reimen: »Liš’ tol’ko ono načinaet približat’sja, liš’ tol’ko načinaet razrastat’sja i nalivat’sja zolotom svetilo …«
    S. 515 »Die Physiognomie fast ferkelhaft …«: Auch im Russischen eine dreifache Klangballung: »s čut’-čut’ porosjačimi čertami lica …«

Ein Buch mit sieben Buckeln
    Notizen des Übersetzers
    Michail Bulgakows Roman »Meister und Margarita« ist eines der rätselhaftesten Werke der Weltliteratur, und der Übersetzer begegnet seinen Geheimnissen Seite für Seite, Satz für Satz, oft genug dort, wo sie vom Lesepublikum – sogar dem russischen – übersehen werden. Die Mysterien betreffen nicht allein den Text, sondern auch seine Entstehungsgeschichte und die Legenden, die ihn überwuchern.
    Die Entdeckung und ihre Folgen
    Als der Roman 1966–67 zur Tauwetterperiode – stark zensiert – in zwei Ausgaben des Almanachs Moskwa erschienen war, sorgte das für ein wahres Erdbeben. Der längst vergessene Autor erwachte aus seinem Dornröschenschlaf. Blitzartig wurde den russischen Intellektuellen bewusst, dass sie ein Jahrhundertwerk der russischen Prosa in den Händen hielten. Das Buch war nicht nur politisch brisant. Für viele dissident eingestellte Leser jener Zeit dienten gerade die Pilatus-Kapitel als Einstieg ins Christentum. In diesem Sinne wurde der Bulgakow-Roman schnell selbst zu einer Offenbarungsschrift stilisiert, deren Maximen das persönliche Denken und Handeln prägten. Hinzu kam die beinahe selbstverständliche Identifizierung Bulgakows mit dem Meister, während man in der Publikation den schlagenden Beweis für Wolands Worte erblickte: »Manuskripte brennen nicht.«
    In den 1990er Jahren schließlich breitete sich das nunmehr unzensierte Werk millionenfach aus und erlangte einen Kultstatus auch unter den Jugendlichen. Die Vertreter des Undergrounds aller Couleur – ob Hippies, ob Mystiker, ob Satanisten – fanden in ihm ihre geistigen Wurzeln, verehrten es, lernten es auswendig, und die »nicht geheure Wohnung« in der Gartenstraße in Moskau wurde zum inoffiziellen Treffpunkt der gesamten alternativen Szene.

    Die Legendenbildung
    Eine beinahe religiöse Ehrfurcht umgibt das Buch bis auf den heutigen Tag und steht am Beginn zahlloser Mythen. Denn auch jetzt noch wird die Phantasie der Menschen weiter und weiter angeheizt. Stets erscheinen neue sensationelle Enthüllungen, welche den »verborgenen Sinn« des Textes offenlegen, alle seine »Codes« knacken und die »wahren Hintergründe« aufzeigen wollen.
    Mit dieser Entwicklung halten die Philologen Schritt. Auch sie sehen in dem Werk ein großangelegtes Vexierbild, ein Puzzle aus Theorien und Konzepten. Über kaum ein Buch wird so viel geschrieben. Jedes Kapitel ist mehrfach kommentiert, jede Gestalt motivgeschichtlich untersucht. Die Vorstellung, wonach Bulgakow die Personen und Ereignisse nicht aus einer langen Liste von Quellen, sondern aus seiner eigenen Phantasie heraus zu erschaffen gewagt habe, wirkt da schon

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