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Melodie der Liebe

Melodie der Liebe

Titel: Melodie der Liebe Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Patrick Hansen Nora Roberts
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deutlichen ukrainischen Fluch aus und griff nach der Türklinke. „Sie wollen also mit mir eine Tasse Kaffee trinken? Gut. Wir trinken Kaffee … und rufen Ihre Frau an. Vielleicht möchte sie mitkommen.“
    „Meine was?“ Er legte seine Hand auf ihre, sodass die Tür zunächst aufging und sich knallend wieder schloss. „Ich habe keine Frau.“
    „Wirklich?“ Das Wort triefte vor Verachtung. Ihre Augen blitzten. „Dann ist die Frau, die mit Ihnen in den Laden kam, wohl Ihre Schwester?“
    Eigentlich hätte er es lustig finden sollen, aber er brachte den Humor nicht auf. „Nina? In der Tat, das ist sie.“
    Natasha riss die Tür mit einem abfälligen Knurren auf. „Das finde ich erbärmlich.“
    Voll ehrlicher Entrüstung stürmte sie den Flur entlang und durch den Haupteingang. Ihre Absätze knallten in einem Stakkato auf den Beton, der ihrer Stimmung hörbar Ausdruck verlieh. Sie hastete die Stufen hinunter, als sie plötzlich herumgerissen wurde.
    „Sie haben vielleicht Nerven!“
    „Ich?“ stieß sie hervor. „Ich habe Nerven?“
    „Sie bilden sich ein, Sie wüssten alles, was?“ Daer größer war als sie, konnte er auf sie herunterstarren. Schatten wanderten über sein Gesicht. Seine Stimme klang hart, aber kontrolliert. „Selbst, wer ich bin.“
    „Dazu gehört nicht viel!“ Der Griff an ihrem Arm war fest. In ihren Zorn mischte sich eine ganz elementare sexuelle Erregung, und das gefiel ihr überhaupt nicht. Sie warf das Haar zurück. „Sie sind eigentlich ziemlich typisch.“
    „Ich frage mich, ob ich in Ihren Augen noch weiter sinken kann.“
    „Das bezweifle ich.“
    „In dem Fall brauche ich mich ja nicht länger zurückzuhalten!“
    Das Notizbuch flog ihr aus der Hand, als er sie an sich zog. Ihr blieb nur Zeit zu einem kurzen, verblüfften Aufschrei, bevor er sie küsste.
    Natasha hatte sich vorgenommen, sich gegen ihn zu wehren. Immer wieder hatte sie sich das geschworen. Doch es war der Schock, der sie widerstandsunfähig machte. Jedenfalls hoffte sie, dass es nur der Schock war.
    Es war ein Fehler. Ein unverzeihlicher Fehler. Und es war wunderbar. Er hatte instinktiv den Schlüssel zu der Leidenschaft gefunden, die so lange in ihr in einer Art Winterschlaf gelegen hatte. Sie spürte, wie sie erwachte und sich in ihrem Körper ausbreitete. Wie durch Watte hörte sie jemanden auf dem Fußweg unterhalb der Treppelachen. Eine Autohupe, ein Begrüßungsruf, dann wieder Stille.
    Ihr ohnehin schon klägliches Protestgemurmel erstarb, als seine Zunge in ihren Mund glitt. Er schmeckte wie ein Bankett nach langem Fasten. Obwohl sie die Hände an den Seiten zu Fäusten geballt hatte, drängte sie sich in den Kuss.
    Sie zu küssen war wie ein Marsch durch ein Minenfeld. Jeden Augenblick konnte eine explodieren und ihn in Stücke reißen. Er hätte schon nach dem ersten Schock aufhören sollen, doch die Gefahr besaß ihren eigenen Reiz.
    Und diese Frau war gefährlich. Als er seine Finger in ihr Haar grub, fühlte er, wie der Boden zitterte und bebte. Es war sie, das Versprechen, die Bedrohung einer titanischen Leidenschaft. Er schmeckte es auf ihren Lippen. Er spürte es an ihrer starren Haltung. Wenn sie dieser Leidenschaft freien Lauf ließe, würde sie ihn zum Sklaven machen können.
    Bedürfnisse, die er nie gekannt hatte, schlugen wie Fäuste auf ihn ein. Bilder voller Feuer und Rauch tanzten vor seinen Augen. Irgendetwas in ihm wollte sich befreien, wie ein Vogel, der gegen das Gitter seines Käfigs flog. Er fühlte, wie das Metall nachzugeben begann. Doch dann entzog Natasha sich ihm und starrte ihn aus geweiteten, vielsagenden Augen an.
    Der Atem blieb ihr weg. Sekundenlangfürchtete sie, auf der Stelle zu sterben. Mit diesem ungewollten, schamlosen Verlangen als letztem Gedanken auf Erden. Sie schnappte nach Luft.
    „Ich hasse Sie so sehr, wie ich nie wieder jemanden hassen könnte!“
    Er schüttelte den Kopf, um ihn wieder klar zu bekommen. Ihre Nähe hatte ihn schwindlig und völlig wehrlos gemacht. Er wartete, bis er sicher sein konnte, dass seine Stimme ihm gehorchte. „Das ist ein hoher Sockel, auf den Sie mich da heben, Natasha.“ Er ging die Stufen hinunter, bis er ihr direkt in die Augen sehen konnte. „Lassen Sie uns sichergehen, ob Sie mich aus dem richtigen Grund hinaufbefördern. Ist es, weil ich Sie geküsst habe oder weil Sie es mochten?“
    Sie hob den Arm, doch er packte ihr Handgelenk rechtzeitig. Gleich darauf bereute er es, denn hätte sie ihn geohrfeigt,

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