Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Melodie des Südens

Melodie des Südens

Titel: Melodie des Südens Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Gretchen Craig
Vom Netzwerk:
Mann mit der Laterne, hielt sein Licht hoch, um Pearl zu betrachten. »Dreh sie mal rum«, sagte er zu dem Tabakkauer.
    »Warum sonst sollten Sie uns in unserer Nachtruhe stören? Wir haben offensichtlich keine Goldbarren oder teure Weine bei uns. Wenn Sie an einem Spinnrad interessiert sind, können wir Ihren habgierigen Impulsen wohl nachkommen. Anderenfalls bitte ich Sie, uns so zu verlassen, wie Sie uns vorgefunden haben.«
    Monroe grinste wieder und warf seinem Kumpan neben ihm einen Blick zu. »Nettes Mädel, hm?«
    Der vierte Mann zog die Decke aus dem Wagen und schob die Körbe herum. »Keiner mehr drin, Boss.«
    Wilson hielt die Laterne nahe an Pearls Gesicht. »Und du gehörst diesem alten Kerl, Süße?« Er fuhr mit der Hand über ihre Brust. Pearl stand wie erstarrt, aber Joseph machte eine Bewegung, um sie zu schützen. Der Angreifer schlug ihm sofort mit dem Handrücken ins Gesicht, schnell und heftig, sodass Joseph zu Boden ging.
    Wilson stellte die Laterne ab. »Pass auf ihn auf, Jack.« Dann packte er Pearl am Arm, zog sie zu sich und ging mit ihr auf die dunklen Schatten unter den Bäumen zu.
    Joseph lag da, Jacks Gewehrlauf auf seinen Bauch gerichtet. Pearl versuchte, sich aus Wilsons Griff zu befreien, aber er schlang ihr einen Arm um die Taille und hob sie halb hoch, während er weiterging. »Miss Marianne!«, schrie sie. Er schlug sie, und sie schrie noch einmal.
    Marianne drehte ihren Freunden den Rücken zu, wandte sich an den Anführer und hob ihre Flinte. Der Mann, der die Decke vom Wagen gezogen hatte, stand kaum anderthalb Meter von ihm entfernt. Sie konnte sie beide töten, wo sie standen.
    »Sagen Sie Ihrem Freund, er soll sie loslassen.«
    Der Anblick der Flinte ließ das Lächeln aus Monroes Gesicht verschwinden. Er blickte den Mann neben ihm an. »Hast du denn nicht gesehen, dass sie eine Knarre hat? Du bist ein so wertloses Stück Scheiße, Sonny!«
    Dann sah er wieder zu Marianne hinüber und hob in einer friedfertigen Geste die Hände. Das Lächeln war schon wieder da. »Na na, nur keine Aufregung, Miss. Wilson tut dem Mädchen doch nicht weh. Er will doch nur seinen Spaß. Sie verstehen doch Spaß, oder? Ein hübsches Mädchen wie Sie … Sie hatten doch sicher auch schon Ihren Spaß, oder?«
    Gott allein war es wohl, der ihr die Kraft gab, die Flinte ruhig zu halten. Sie zielte genau zwischen die beiden Männer. »Ich weiß mit dem Gewehr umzugehen, meine Herren, und ich rate Ihnen, rufen Sie den Mann zur Ordnung.«
    Monroe trat einen Schritt vor, die Hände immer noch erhoben. »Na na, Miss, Sie wollen doch wohl nicht mit einer Waffe auf einen Mann zielen? Wenn das Ding losgeht, könnten Sie jemanden umbringen. Kommen Sie doch einfach runter, ich tue Ihnen ja nichts. Wenn Sie auch ein bisschen nett zu mir sind, wird niemandem etwas geschehen.«
    Sein Grinsen verursachte ihr Übelkeit. Ihr Finger, schon ganz nass vom Schweiß, verkrampfte sich um den Abzug. Der Geruch von Waffenöl stach ihr in die Nase, aber das Gewicht der schweren Waffe schien ihr nichts auszumachen.
    »Nein, ich bleibe hier oben. Sie werden diesen Mann zurückrufen und meine Leute in Ruhe lassen.«
    Er war jetzt so nahe gekommen, dass sie die Richtung des Gewehrlaufes verändern musste. Sie hatte nur noch ihn im Blick. Im Schein der Laterne konnte sie seine Augenfarbe erkennen, eher gelb als braun, wie die Augen eines Fisches.
    Sie schluckte schwer. Joseph lag auf dem Boden, nach wie vor zielte Jack mit dem Gewehr auf ihn. Er hatte sich kaum bewegt. Pearl hatte nicht mehr geschrien, wahrscheinlich hatte der Mann sie inzwischen vergewaltigt.
    »Ich sag Ihnen was«, fing der Anführer wieder an. Sonny trat zur Seite und war nicht mehr zu sehen. Wenn sie weiterhin auf den Anführer zielte, konnte er sie umrunden.
    »Ich sag Ihnen was. Sie lassen die Waffe herunter, und ich sorge persönlich dafür, dass der Mann und das Mädchen wieder auf den Wagen kommen. Die Leute, hinter denen wir her sind, haben Sie nicht bei sich, wie auch?«
    Sie konnte abdrücken. Sie konnte ihn erschießen, sich dann umdrehen und den zweiten Mann erwischen. Die Spannung in ihrem Finger wurde stärker. Aber was würde ihr das nützen? Dann waren immer noch zwei Männer übrig.
    »Ich sehe, dass einer Ihrer Männer da hinten rumschleicht«, sagte sie. »Aber ich schieße, bevor er mich erreicht. Bringen Sie Pearl her. Sofort.«
    Wieder verließ den Mann der Humor. Er starrte sie wütend an, dann nickte er Sonny zu. »Geh und hol Wilson

Weitere Kostenlose Bücher