Melville
gutes Gewissen... bin mal gespannt, wann du Berlin-Brujah mich
aus dem Klüngel drängst, um meine Aufgabe zu übernehmen!“, sagt
der Große wieder und Alex scheint sichtlich getroffen. Ich habe von
der Ausgrenzung der Gangrel in Berlin gehört und seitdem sind
allgemein Gangrel auf Brujah in deutschen Domänen nicht gut zu
sprechen.
„Wie
ist denn Ihr Name, wenn ich fragen darf?“, richte ich an ihn, denn
anscheinend kann er seine Kommentare eh nicht im Zaun halten.
„Du
willst also wissen wer ich bin? Ich bin Noah Rothschild, Gangrel, und
ich bin die ausführende Gewalt hier!“, sagt er voller Inbrunst.
Ich nicke ihm nur zu und wende meinen Blick dann an die zwei Frauen.
Die Frau, die mir auch als erstes einen guten Abend gewünscht hatte,
trägt einen alten Aktenkoffer auf den Knien und eine übergroße
Fliegeruhr am Handgelenk. Leicht nervös schiebt sie die Brille auf
ihrer Nase zurecht.
„Ich
bin Katharina Meier... ähm... ach ja, Nosferatu und ich kümmere
mich um alles Technische.“, sie scheint fast erleichtert, als sie
diese paar Worte über die Lippen gebracht hat. Ich lächle ihr kurz
freundlich zu und sie wirkt erfreut, dass ich es tue. Dann blicke ich
zur vierten Person im Bunde. Sie grinst immer noch etwas und mit
überdeutlich förmlichem Ton sagt sie
„Ich
bin Laurencia Rodriguez, kannst mich aber Laura nennen. Meine
Aufgaben hier sind zu vielfältig, als dass ich sie jetzt alle
aufzählen könnte und ich stamme vom besten Clan in der Camarilla!“,
ich blicke sie mit leicht hochgezogenen Augenbrauen an, doch weiter
scheint sie nichts sagen zu wollen, sondern blickt nur mit einem
breiten Grinsen zurück.
Das
sind sie also. Der Haufen, den ich in den nächsten Wochen zu
kontrollieren und leiten versuche. Das kann ein Spaß werden.
Ich
nehme mir auch einen Stuhl und setze mich zu ihnen. Alex hat bereits
einen Stift und einen Block vor sich und hat wohl auch schon etwas
notiert. Ich bin es nicht gewohnt, dass Besprechungen protokolliert
werden, aber so ist das in Deutschland nun mal sicherlich.
„Man
hat mir leider noch keinerlei genauen Informationen übermitteln
können, also würde es mich freuen, wenn sie mich auf den aktuellen
Stand bringen.“.
„Ich
könnte Ihnen die Aufzeichnungen der letzten Besprechungen geben,
dann sind Sie ganz im Bilde.“ und stolz lächelt Alex dabei.
„Müssen
wir uns jetzt die ganze Zeit siezen oder wie?”, mault der Gangrel
plötzlich. Und ich merke, dass es hier nicht von Vorteil ist, auf
meine geschäftliche Distanz zu beharren, denn ich möchte diesen
Dienst so unkompliziert wie möglich halten und sage
„Wenn
Sie alle es vorziehen, können wir uns auch beim Vornamen nennen und
duzen.”. Noah nickt zufrieden und die anderen scheinen nichts
dagegen zu haben.
„Ich
danke... dir... Alex, dass du diese Möglichkeit aufzeigst und gerne
nehme ich sie an. Dennoch, ein kleiner Umriss unserer eigentlichen
Aufgabe wäre jetzt hilfreich.”.
„Du
hast ja echt garkeinen Plan, was Melville?”, sagt Laura und kichert
wieder.
„Nein,
leider nicht.”, antworte ich etwas trocken.
„Lustiger
Name übrigens, Mel - ville.“.
„Danke,
Lau - ren - cia.”, antworte ich nur knapp. Sie kichert.
Alex
fährt fort
„Wir
untersuchen das Verschwinden einiger Camarilla-Mitglieder in dieser
und umliegenden Domänen. Wir stehen in Kontakt mit Klüngel aus
Mainz, Wiesbaden und Offenbach. Es scheint kein Muster zu geben,
jedenfalls ist uns noch keines aufgefallen und dennoch passiert es in
regelmäßigen Abständen.“.
„Wie
lang sind diese Abstände?”.
„Ziemlich
genau alle zwei Wochen.“, antwortet Katharina.
„Auf
jeden Fall wäre es hilfreich, wenn du dich besser mit den anderen
Klüngelsprechern verstehst als die Nulpe vor dir.“, sagt Noah.
„Nulpe?”.
„Ja,
Trottel, Versager, Weichei... was auch immer.”. Ich merke, dass es
besonders mit Noah eine wunderschöne Zeit werden wird.
„Ich
denke doch, dass ich mit den anderen Klüngelsprechern zurecht kommen
werde. Ich nehme an, dass sie auf eine ähnliche Weise kommunizieren
wie ich.“, er lacht daraufhin nur kurz kehlig und man sieht sein
Brusthaar, nein, viel mehr, Brustfell unter dem langen T-Shirt
hervorluken. Und jetzt, wo ich es weiß, fallen mir seine
Ausbeulungen unter seinem Shirt auch mehr auf. Mein Blick scheint
soweit abgelenkt, dass er schließlich etwas aggressiv fragt
„Probleme?”.
„Nein,
ganz und gar nicht, Noah” und blicke ihm wieder aufgesetzt
freundlich in
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