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Memento für Maybelle

Memento für Maybelle

Titel: Memento für Maybelle Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Carter Brown
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auftauchen
sollten. Sofern sie mich nicht zuerst umlegten natürlich. Und wenn es mir nun
gelang, die beiden zu erledigen, überlegte ich weiter, was hatte ich damit gewonnen?
Zwei Leichen, deren Vorhandensein ich der Polizei erklären mußte. Aber Dalton
war ich noch immer keinen Schritt näher gekommen.
    Ich zog mich resigniert aus und
stieg ins Bett. Helles Mondlicht fiel zum Fenster herein. Ich kämpfte mit mir,
noch einmal aufzustehen und den Vorhang zuzuziehen, aber dann ließ ich es doch
bleiben. Das Mondlicht änderte sowieso nichts an der Tatsache, daß ich hellwach
war und nicht einschlafen konnte. Ich richtete mich auf und knipste die
Nachttischlampe an. Es hatte zögernd an meine Tür geklopft.
    »Rick?« Ihre Stimme klang
gedämpft und noch zögernder als das Klopfen geklungen hatte. »Sind Sie noch
wach ?«
    Ich stand auf und machte die
Tür auf. »Nein«, sagte ich grinsend, »ich schlafe fest .«
    Erst in diesem Augenblick wurde
mir bewußt, daß ich überhaupt nichts anhatte. Aber das war ganz in Ordnung so.
Ich war für die Gelegenheit angemessen bekleidet. Auch Yvonne war
splitternackt. Sekundenlang starrten wir uns wortlos an. Dann kam sie in das
Zimmer und drückte die Tür hinter sich zu.
    »Ich habe mich so schrecklich
einsam gefühlt !« flüsterte sie.
    Das Licht der Nachttischlampe
fiel mit sanftem Schimmer auf ihre vollen Brüste, den weichen Schwung ihres
Leibes und die langen, wohlgeformten Beine.
    »Armer Rick!« Sie kam näher an
mich heran und fuhr mit beiden Händen über meinen Körper. »Es muß scheußlich
weh getan haben !« Ihre Hände glitten weiter nach
unten. »Gott sei Dank sind wenigstens ein paar Stellen verschont geblieben !«
    Ich legte die Arme um sie und
zog sie zu mir heran. Ihr Mund mit den feuchten, warmen Lippen fand den meinen.
Dann spürte ich, wie sich ihre Zungenspitze zwischen meine Lippen drängte. Ich
packte mit beiden Händen ihr Hinterteil und preßte sie an mich, während sie
eifrig mit der Zunge meinen Mund erforschte.
    Wir blieben sekundenlang so
stehen. Dann hob ich sie in meine Arme und trug sie zum Bett hinüber.
    Hinterher lagen wir noch lange
Zeit eng umschlungen, die Beine ineinander verschränkt. Dann richtete sich
Yvonne plötzlich auf, beugte sich vor, um mich ins Ohrläppchen zu beißen und
sprang aus dem Bett, bevor ich mich revanchieren konnte.
    Sie reckte wohlig die Arme
empor. »Ich fühle mich so herrlich, Rick! Das muß unbedingt gefeiert werden,
findest du nicht ?«
    »Da hast du recht«, pflichtete
ich ihr bei.
    »Ich habe noch eine Flasche
Sekt im Kühlschrank. Die werden wir jetzt austrinken !«
    Sie war im Handumdrehen mit der
geöffneten Flasche und zwei Gläsern zurück. Wir ließen uns nebeneinander auf
der Bettkante nieder und tranken. Nachdem sie ihr zweites Glas fast geleert
hatte, warf sie mir einen lüsternen Blick zu.
    »Ich merke schon, daß mir der
Sekt in den Kopf steigt«, verkündete sie.
    »Und mir steigt er noch ganz
woanders hin«, erwiderte ich. »Trink dein Glas aus, dann werde ich es dir
zeigen !«
    Sie kippte den Sekt mit einem Zug
nach hinten, dann stand sie auf und stellte ihr Glas weg. Dabei stolperte sie
über meine Tasche, die noch auf der Erde stand.
    »Räumst du nie deine Sachen weg ?« wollte sie wissen.
    »Nicht, wenn ich eine nackte
Frau bei mir habe, die das für mich tun kann«, erklärte ich. »Es macht mir Spaß
zuzusehen, wie du dich bewegst. Aber wenn du den Anzug in den Schrank gehängt
hast, kommst du gleich ins Bett zurück. Verstanden?«
    Sie ging kichernd mit meinem
Anzug zum Schrank hinüber und machte die Tür auf. Dann begann sie erneut
loszukichern.
    »Was ist denn so Komisches in
dem Schrank ?« fragte ich.
    Sie fuhr fort, die gleichen
Laute von sich zu geben, doch dann merkte ich, daß es gar kein Kichern, sondern
eher eine Art Ächzen war. Mein Anzug fiel zu Boden, während sich Yvonne langsam
zu mir umdrehte. Ihre Augen waren vor Entsetzen geweitet, und sie zitterte wie
Espenlaub.
    »Was ist denn los ?«
    Ich kam gerade noch rechtzeitig
aus dem Bett, um sie aufzufangen. Ich ließ sie behutsam zu Boden sinken und sah
nach, was sie so erschreckt hatte.
    Jemand hatte ihm einen
Kleiderbügel unter das Jackett geschoben und ihn in den Schrank gehängt. Seine
vergrößerten Augen starrten mich blicklos durch das dicke Brillenglas an. Sein
Mund war noch immer mit ungläubigem Ausdruck geöffnet. Um den Hals trug er eine
teuer aussehende Kamera. In der Mitte seiner Stirn klaffte ein

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