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Memiana 1 - Ewige Wacht: 1 Xeno 1.2 (German Edition)

Memiana 1 - Ewige Wacht: 1 Xeno 1.2 (German Edition)

Titel: Memiana 1 - Ewige Wacht: 1 Xeno 1.2 (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Matthias Herbert
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entsetzt und Hama nickte.
    „Was ist mit ihm passiert? Was habt ihr mit Ivian gemacht?“, hauchte Hama.
    Die Solo schüttelte verzweifelt den Kopf und schluchzte. „Ich weiß es nicht. Ich weiß es doch auch nicht!“

    Der mittlere Raum der Herberge war ganz mit Salasteinen ausgekleidet. Die Bänke strahlten noch immer eine behagliche Wärme ab, aber sie erreichte keinen der Gefährten, die dort rund um einen der großen Tische versammelt waren.
    Yala hat die Arme um ihre bloßen Schultern gelegt, Carb die großen Hände auf dem Tisch gefaltet und Adolo schlug die Beine übereinander und wickelte sich in seinen Umhang ein.
    Sie waren allein in dem verlassenen Bau mit den siebenundachtzig Schlafräumen. Alle sahen Mareibe an, die zusammengesunken da saß und es nicht wagte, den Blick zu heben.
    Hama hatte neben Jarek Platz genommen. Sein Gesicht war ausdruckslos und er sagte kein Wort.
    Es war Adolo, der als Erster sprach. „So, jetzt sind wir alle hier. Ich sage ja nicht, dass mich die Stimmung bei dem Fest zum Tanzen gebracht hätte, aber gegen das hier ...“ Er schaute Jarek auffordernd an. „Verrätst du uns endlich, was passiert ist? Warum mussten wir so eilig kommen? Alle?“
    Jarek hatte nicht darüber nachgedacht. Der Wächter und Beschützer hatte einfach übernommen, hatte Hama und Mareibe aus der Weberei geführt, die anderen aus dem Kontor geholt und alle hierher in die Herberge gebracht. Jetzt sah er einen nach dem anderen an, bemerkte, dass Yala zu dünn angezogen war, legte ihr seine Jacke um die Schultern und erklärte dann: „Mareibe möchte uns etwas erzählen. Über Kalahara.“
    Jarek hörte, wie die anderen heftig Luft holten, und alle sahen Mareibe in das verweinte Gesicht.
    Carb warbesorgt. „Was ist passiert? Was hat man dir gesagt? Was hast du über Kalahara gehört? Was hat dir Angst macht?“
    Mareibe starrte vor sich auf die Tischplatte und antwortete dumpf: „Keiner muss mir etwas über Kalahara erzählen. Ich weiß alles darüber. Ich war dabei.“
    „Was?!“, fragte Yala entsetzt. „Du warst dort, als ... als ...“
    „Als es passiert ist“, führte Mareibe den Satz fort. „Ja, ich habe erlebt, wie Kalahara gestorben ist.“
    „Erzähl uns die ganze Geschichte, Mareibe. Bitte. Von Anfang an.“ Jarek legte ihr die Hand auf den Arm und spürte, wie sie zitterte.
    Mareibe hob den Blick, sah Hama an und fing leise an zu sprechen. „Ollo und Chalak waren die Anführer“, flüsterte sie. „Die Bande war immer größer geworden, seit sie meine Eltern ermordet und mich gefangen hatten. Es waren dreiundsiebzig Männer, neunzehn Frauen, drei Kinder und ich. Ollo hatte einen Traum. Die Solo sollten nicht mehr Ausgestoßene sein, sondern ein Volk. Und ein Volk braucht einen Ort, der ihm gehört. An dem es leben kann und an dem es alleine die Regeln bestimmt. Aber man kann nicht einfach eine Stadt bauen. Alle Plätze rund um den Pfad sind belegt. Alle Stellen, an denen es Wasser gibt, gehören anderen. Wenn wir eine Stadt haben wollten, dann mussten wir sie uns nehmen. Ollo und Chalak haben die Bande aufgeteilt. In vier Gruppen sind sie rund um den Pfad gezogen und haben Ansiedlungen und Städte ausgekundschaftet. Dann haben wir uns alle hinter dem Raakgebirge getroffen, bei Dalaki, und Ollo hat verkündet, dass sie das Richtige gefunden hatten.“
    „Kalahara“, sagte Adolo und Mareibe nickte.
    „Wie sind sie auf diesen Ort gekommen?“, fragte Carb.
    „Kalahara liegt weit von den großen Städten entfernt. Es gibt eine sehr große Cave dort. Es war eine Siedlung der Mahlo, die keine guten Kämpfer sind. Und sie hatten keinen Kontrakt mit einem Clan der Xeno.“
    Mareibe sah Jarek an und legte ihre Hand auf seine, die immer noch ihren Arm hielt. „Sonst hätte Ollo sich nicht an die Ansiedlung herangetraut. Er hatte Angst vor den Xeno, immer.“
    „Wenn hundert Solo vor dem Tor stehen, wird doch sogar ein Mahlo misstrauisch“, meinte Jarek und warf einen Blick auf Hama, der reglos und aufmerksam zuhörte, ohne den Blick von Mareibe zu wenden.
    „Kalahara liegt in einem engen Tal“, fuhr Mareibe fort. „Man kommt um eine Biegung und steht vor den Mauern. Auch deshalb hatten sie die Siedlung ausgesucht, weil man sich so leicht anschleichen konnte. Vier Frauen und zwei Männer haben sich als Vaka gekleidet und die Wächter abgelenkt. Bevor sie gemerkt haben, was passiert, sind dreißig Männer heran und haben sie überwältigt. Sie haben die ganze Stadt besetzt und die

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