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Memiana 1 - Ewige Wacht: 1 Xeno 1.2 (German Edition)

Memiana 1 - Ewige Wacht: 1 Xeno 1.2 (German Edition)

Titel: Memiana 1 - Ewige Wacht: 1 Xeno 1.2 (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Matthias Herbert
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sagte halblaut nur das eine Wort: „Reißer!“
    Alle blieben stehen, hatten sofort die Hände an den Waffen und bildeten einen Kreis um Hama, den sie mit ihren Rücken deckten. Jarek verspürte einen Anflug von Stolz auf seine Gefährten. Ohne dass er jemals die langwierigen und anstrengenden Übungen mit ihnen durchgeführt hatte, handelten sie inzwischen wie ein Jagdtrupp und nichts ließ mehr erahnen, dass der größte Teil von Jareks Gefährten noch bis vor wenigen Lichten einen Reißer ausschließlich zerteilt, eingelegt und in feine Streifen geschnitten auf dem Teller gekannt hatte.
    „Was ist es diesmal?“, fragte Yala, die ihren Schneider erhoben hatte und den Stecher in der anderen Hand bereit hielt.
    Jarek zögerte und witterte noch einmal. „Ich weiß es nicht. Es ist nicht mehr da. Aber es waren Reißer hier. Und es ist noch nicht lange her.“
    Adolo warf einen beunruhigten Blick über die Schulter in Hamas Richtung und fragte: „Ihr habt doch gesagt, hier gibt es nichts.“
    Hama war verwirrt. „Wir haben hier noch nie einen Reißer gesehen.“
    „Weiter, in Memianaformation“, befahl der Jäger in Jarek und alle nahmen ihre Positionen ein, ohne zu fragen.
    Adolo ging voraus, gefolgt von Hama. Hinter diesem kamen Yala und Carb, die Mareibe in der Mitte hatten. Jarek bildete den Schluss und hatte den Splitter schussbereit.
    Mit halber Marschgeschwindigkeit gingen sie vorsichtig über den festen Sand, in den sie mit keinem Fußtritt einsanken, und hielten wachsam Ausschau, ob sich irgendwo zwischen den Felsen am Rand der Schlucht etwas regte.
    „Halt!“, befahl Jarek und alle blieben nach der nächsten Biegung stehen. Er hatte aus dem Augenwinkel etwas gesehen. „Rechts, Formation bleibt.“
    Die Raute der wachsamen Memo bewegte sich vorsichtig zu den mehr als mannshohen Felsbrocken, die vor der Steilwand lagen, und verharrte. Alle starrten die tiefen Eindrücke im Sand an, die krallenbewehrte Pranken von mehr als doppelter Handbreite hinterlassen hatten. Zwischen den Spuren zog sich eine scharfe Linie entlang, die mal da war, mal verschwand, mal weiter seitlich davon wieder auftauchte.
    „Was ist das?“, fragte Yala und hielt den Atem an.
    Jarek betrachtete die Spuren, schaute in die Richtung, aus der sie kamen, dann nach vorne, wo sie verschwanden, schaute über die niedrigeren Felsen und verstand, dass das Tier den größten Teil seines Weges zurückgelegt hatte, indem es über die Steine gelaufen und gesprungen war.
    „Das hier, Yala“, sagte er leise, „das ist die Spur eines Fuuchs.“

    Der Wachplatz befand sich in einer Nische so weit oben im Fels, dass er nicht durch eine Treppe, sondern nur über in den Stein eingelassene Feratritte zu erreichen war. Jarek stand auf dem geteilten Bodengitter, das den Zugang zur Cava von oben verschloss, und lauschte.
    Es war so still, wie er es im Graulicht bislang nur erlebt hatte, wenn eine Jagd stattgefunden hatte und alle Tiere der Umgebung entweder vertrieben waren oder sich alle Aaser an der Stelle versammelt hatten, an der Blut vergossen worden war, um sich ihren Anteil an den Resten zu holen.
    Aber das hier war nicht die Stille nach der Hatz oder dem Kampf. Es war einfach ruhig, weil hier fast nichts lebte, das man hören konnte. Nur zweimal hatte er das japsende Kichern der Lachläufer vernommen, einer Aaserart, die weite Strecken auf ihren flinken Beinen zurücklegte, aber es hatte sich stets entfernt.
    Jetzt war es so still, als stünden nicht Polos und Nira am Himmel, sondern Sala. Jarek drehte sich zu Carb um, der neben ihm stand, und sagte halblaut: „Er muss weitergewandert sein. Sonst würden wir ihn hören. Ein Fuuch macht kein Geheimnis daraus, wo er sich befindet. Sein Gebrüll hörst du im Graulicht viele tausend Schritt weit.“
    Carb grinste. „Also ein Angeber?“
    Jarek schüttelte den Kopf. „Nein. Er gibt nicht vor, etwas zu sein, das er nicht ist. Er ist der Größte, Stärkste und Schnellste. Wenn er einmal auf deiner Spur ist, dann findet er dich und holt dich. Und er ist so stolz und selbstbewusst, dass er das ankündigt. Dass es für dich kein Entkommen gibt.“
    „Du hast einen Fuuch erlegt. Also ist er doch nicht so unbesiegbar, wie er denkt, oder?“
    Jarek zuckte die Achseln. „Wir hatten Glück.“
    Carb wies in die graue Landschaft vor ihnen. „Gelbschatten, Breitnacken und Räuberbanden. So ein kleiner Fuuch kurz vor dem Ziel, das wär’s doch.“
    Jarek erwiderte das Lächeln, aber er merkte, wie

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