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Menschen und Maschinen

Menschen und Maschinen

Titel: Menschen und Maschinen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Robert Silverberg
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immer wieder, daß alles zur Probevorführung gehöre. Sobald er sein Eigentum überschrieben habe, sei alles ohnehin in Ordnung. Underhill unterschrieb nicht, aber kleine schwarze Roboter kamen mit Wagenladungen voll Baumaterial und halfen bei der Vergrößerung des Hauses.
    Eines Morgens entdeckte er, daß in der Nacht stillschweigend das Dach seines Bungalows abgehoben worden war. Die Roboter bauten ein zweites Stockwerk. Die neuen Wände bestanden aus einem fremdartigen glatten Material, das abends von selbst leuchtete. Die neuen Fenster bestanden aus riesigen fehlerlosen Scheiben, die auf Wunsch durchsichtig, undurchsichtig oder leuchtend wurden. Die neuen Türen bestanden aus lautlos dahingleitenden Flügeln, die durch rhodomagnetische Relais betätigt wurden.
    »Ich will Türklinken haben«, protestierte Underhill. »Ich möchte ins Bad gehen können, ohne einen von euch um Hilfe zu bitten.«
    »Aber weshalb sollte ein Mensch eine Tür öffnen müssen?« fragte das kleine schwarze Ding höflich. »Wir sind da, um den Obersten Grundsatz durchzuführen, und das bedeutet, daß wir jede Arbeit übernehmen. Sobald Sie uns Ihren Besitz überschrieben haben, können wir für jedes Familienmitglied einen eigenen Humanoiden liefern.«
    Beharrlich weigerte sich Underhill, die Überschreibung vorzunehmen.
    Er ging täglich ins Büro. Zuerst versuchte er sein Geschäft weiter zu betreiben, doch dann gab er sich damit zufrieden, soviel wie möglich aus den Trümmern zu retten. Niemand wollte Androiden, nicht einmal zu Spottpreisen. Verzweifelt kaufte er mit seinem letzten Bargeld ein paar Neuheiten und Spielzeug, aber auch das konnte er nicht loswerden – die Humanoiden stellten ebenfalls Spielzeug her, und sie verschenkten es.
    Er versuchte, seine Geschäftsräume zu vermieten, doch alle Unternehmen waren lahmgelegt. Das meiste Eigentum in der Stadt war den Humanoiden übertragen worden, und sie machten sich emsig daran, alte Häuser niederzureißen und die freien Flächen in Parks umzuwandeln. Ihre eigenen Fabriken und Lagerhäuser waren meist unterirdisch angelegt, wo sie die Landschaft nicht störten.
    Er ging noch einmal zur Bank, um eine Kreditverlängerung zu erbitten, und entdeckte kleine schwarze Humanoiden an den Schreibtischen und hinter den Schaltern. Ebenso glatt und höflich wie ein menschlicher Bankier teilte ihm ein Humanoide mit, daß die Bank das Konkursverfahren gegen ihn eingeleitet habe.
    Man könnte die Abwicklung des Verfahrens erleichtern, fügte der Roboter hinzu, wenn er sein Eigentum dem Humanoiden-Institut überschreiben würde. Düster wehrte er ab. Diese Ablehnung war schon symbolisch geworden. Er scheute die letzte Demütigung vor dem neuen dunklen Gott.
     
    *
     
    Das Verfahren nahm rasch seinen Lauf, denn alle Richter und Anwälte besaßen bereits humanoide Assistenten. Und so kam ein paar Tage später eine Gruppe von schwarzen Robotern mit einem Räumungsbefehl in die Agentur und machte sich daran, die Maschinen zu zerstören. Er sah traurig zu, wie seine unverkaufte Ware als Schrott verladen wurde und wie eine Planierraupe, gesteuert von einem blinden Humanoiden, die Wände des Gebäudes einzuebnen begann.
    Am Spätnachmittag fuhr er heim. Sein Gesicht war vor Verzweiflung hart und starr. Mit überraschender Großzügigkeit hatte man ihm den Wagen und das Haus gelassen, aber er spürte keine Dankbarkeit. Die perfekten schwarzen Maschinen, die sich um alles kümmerten, waren einfach nicht zu ertragen.
    Er stellte den Wagen in der Garage ab und wollte das renovierte Haus betreten. Hinter einem der riesigen neuen Fenster huschte ein schwarzes, nacktes Ding mit eleganten Bewegungen hin und her, und Underhill schüttelte sich vor Abscheu. Er wollte nicht in die Domäne dieses einzigartigen Dieners eindringen, der es nicht einmal zuließ, daß er sich selbst rasierte oder daß er eine Tür öffnete.
    In einer plötzlichen Eingebung betrat er die Außentreppe der Garage und klopfte an der Tür der kleinen Wohnung. Auroras Mieter rief »herein«, und er fand den alten Tramp auf einem hohen Hocker in der Küche. Auf dem Küchentisch lag seine komplizierte Ausrüstung.
    Zu Underhills Erleichterung war die schäbige kleine Wohnung nicht verändert worden. Die glatten Wände seines eigenen neuen Zimmers schimmerten dagegen bis spät in die Nacht mit einem goldenen Feuer, bis der Humanoide sie abstellte.
    »Wie schaffen Sie es, daß sie nicht zu Ihnen kommen?« fragte er wehmütig. »Diese

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