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Mephistos Erben: Kriminalroman (German Edition)

Mephistos Erben: Kriminalroman (German Edition)

Titel: Mephistos Erben: Kriminalroman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Sophie Heeger
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uns Herr Schäfer lapidar mit, sie sei schon länger nicht zur Arbeit erschienen, vielleicht sei sie krank oder habe vergessen, ihren Urlaub einzutragen.«
    »Meinen Sie, dass sie durch eine erneute Befragung dieser Frau irgendwelche nützlichen Informationen bekommen würden«, frage Lea vorsichtig hoffnungsvoll nach.
    »Wir werden sehen. Wir haben immerhin eine neue Frage, die wir dieser Zeugin stellen können.«
    »Und die wäre?«, fragte Lea gespannt.
    »Wir werden sie fragen, warum sie uns nicht davon erzählt hat, dass Ihre persönlichen Daten vom ISG abgefragt wurden.«
    »Und was könnte das ändern?« Lea hatte keine Idee, worauf Bender hinauswollte.
    »Wenn Ihre Daten, inklusive Beruf und vielleicht der Auskunft, wer sie vermittelt oder über das ISG informiert hat, bekannt waren, kann man sich vorstellen, dass gewisse Personen bei Frau Hollmann nachgefragt haben. Sie könnten damit auf die Idee gekommen sein, dass es kein Freundschaftsbesuch und auch keine informative Stippvisite war, die Sie dorthin geführt hat …«, Lea dachte an die Worte, die Cleo im Zusammenhang mit ihrer Person wohl verwendet hätte, »… und das bringt uns dem Motiv, warum man Sie nicht einfach ziehen lassen wollte, ein kleines Stück näher.«
    »Ich weiß nicht«, warf Lea zögerlich ein, »reicht es wirklich als Motiv für Freiheitsberaubung und Zwangshypnose aus, dass sie womöglich entdeckt haben, dass ich Informationen über Frau van der Neer bei ihnen gesucht habe?«
    Kommissar Bender ließ sich mit seiner Antwort einen Moment Zeit.
    »Allein die Verbindung zu Frau van der Neer, wenn sie diese hergestellt haben, erklärt sicher nicht deren Vorgehensweise. Ich denke an Fragen, die Sie womöglich gestellt haben, oder eine Vermutung, die Sie haben anklingen lassen.«
    »Vielleicht kehrt meine Erinnerung ja wirklich stückchenweise zurück?«
    »Das wäre natürlich das Einfachste, aber wir werden diese Frau Schlüter nochmals befragen und sehen, was sie als Begründung für ihre unvollständigen Angaben anzubieten hat.«
    »Werden Sie Frau Schlüter im ISG befragen?«
    »Ich denke nicht«, antwortete Bender, »Frau Kurz wird sie in ihrer Wohnung in Allendorf aufsuchen. Wir vermuten mal, sie wird dort gesprächiger sein als unter der Aufsicht dieses Marcion.«
    »Hoffentlich.«
    Lea fand, dass es nun an der Zeit war, richtig handfeste Informationen und nicht nur Hypnoseerfahrungen und zerstückelte Erinnerungen zu bekommen.
    Aber es gab noch andere Neuigkeiten: »Übrigens, dieser Unfall in Großbritannien, bei der auch eine Kursteilnehmerin eines Esoterikinstitutes ums Leben kam, wirkt mysteriös und wirft einige Fragen auf. Ich habe mir die Ermittlungsakten schicken lassen …«
    »Welcher Unfall? Ich erinnere mich nicht mehr an die Einzelheiten.«
    »Ein Unfall in der Nähe von Manchester. Eine Frau kam auf einer Landstraße in ihrem Auto ums Leben. Sie war auf schnurgerader Strecke, ohne Mitwirkung eines anderen Fahrzeugs, gegen einen Baum gefahren. Ohne die geringsten Anzeichen einer Bremsreaktion, sagen die Experten der Spurensicherung.«
    »Viele Selbstmörder fahren gegen Bäume.«
    »Stimmt, aber nicht alle vererben größere Summen einer spirituellen Gemeinschaft. Der Bruder der Toten hat daraufhin bei Gericht Einspruch erhoben, in Form einer Erbschaftsklage.«
    »Aber weshalb kein versteckter Selbstmord?«
    »Das haben unsere Kollegen in England sich zunächst auch gefragt. Was jedoch nicht dazu passt, ist die Aussage des Bruders, dass die Tote eine ausgeprägte Sehschwäche hatte, damit gerade noch Auto fahren durfte, aber vor höheren Geschwindigkeiten panische Angst hatte. Den Ermittlungen nach ist sie mit Vollgas gegen diesen Baum gerast. Der Tachometer zeigte umgerechnet fast 190 km/h an. Sie hätte sich bei Selbstmordabsichten wahrscheinlich Tabletten besorgt, hat der Bruder ausgesagt. Wegen dieser Sehschwäche sei sie mehr über die Straßen geschlichen als gefahren.«
    »Die Überlegung ist nicht ganz von der Hand zu weisen«, äußerte Lea vorsichtig und dachte an ihre Patienten mit Phobien, die sich niemals freiwillig in Situationen begaben, die bei ihnen massive Ängste auslösten. Also sicher auch nicht bei der Planung eines Selbstmordes.
    »Merkwürdig kam den Beamten auch der Zustand der Wohnung der Toten vor.«
    Lea horchte auf. Schon wieder ein auffälliges Domizil?
    »Die Wohnung von Margaret Witham«, fuhr Bender fort, »so der Name der Toten, war durcheinander, und das passte in keinster

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