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Mercy - Die Stunde Der Rache Ist Nah

Mercy - Die Stunde Der Rache Ist Nah

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zu schlau, um bei so etwas zu lügen. Wie
konnte der Mörder das vorausahnen?«
    »Vielleicht war er dort. Vielleicht war es ein
Trick, um Bentz in die Falle zu locken.«
    »Du meinst, der Mörder hat Newell gezwungen,
Bentz anzurufen, und sie dann kaltgemacht?«
    »Er behauptet, jemand würde Psychoterror mit ihm
betreiben.«
    »Psychoterror, dass ich nicht lache! Da will ihm
einfach jemand ganz gewaltig eins reindrücken.« Dem konnte Hayes nicht
widersprechen. Er lockerte seine Krawatte und blickte mit zusammengekniffenen
Augen auf den vorbeifließenden Verkehr. »Du weißt, dass wir ihn beschatten
lassen.«
    »Bringt ja echt 'ne Menge. Er fährt zum
Flughafen und liefert seinen Wagen ab.« Bledsoe schüttelte den Kopf. »So viel
zum Thema Polizeimittel verschwenden. Du pfeifst unsere Jungs besser zurück.«
Bledsoe öffnete die Wagentür und stieg ein. »Weißt du, Hayes, hier passt
einfach gar nichts zusammen. Ich habe mit Alan Gray gesprochen, der ebenfalls
auf Bentz' Liste steht. Er ist diese Woche in Vegas, und es fiel ihm schwer,
sich überhaupt an Jennifer Nichols-Bentz zu erinnern. Ein Mann mit so viel Geld
hatte vermutlich derart viele Frauen, dass er nicht mehr jede einzelne auf der
Liste hat.« Bledsoe ließ den Wagen an. »So ein Glückspilz war ich auch gern.«
    »Mitunter bedeuten mehr Frauen auch mehr Ärger.«
Doch Bledsoe hörte Hayes' weise Worte nicht. Er setzte bereits rückwärts aus
der Parklücke.
    Hayes schloss mit der Fernbedienung seinen
4Runner auf und stieg ein. Er klappte die Sonnenschutzfolie zusammen und
schleuderte sie auf den Rücksitz, dann startete er den Motor, stellte die
Klimaanlage ein und fuhr vom Parkplatz. Er hatte Fortuna Esperanzo angerufen
und ihr eine Nachricht auf Band gesprochen, dann hatte er mit Tally White
telefoniert und ein Treffen mit ihr für den späteren Nachmittag vereinbart.
    Anschließend wollte er, wenn alles gut lief,
nach Culver City zum Friedhof fahren.
    Der gesamte Papierkram war abgeheftet, der
Behördenkram erledigt. Jennifer Bentz' ehemaliger Zahnarzt schickte ihnen die
Unterlagen zu. Es sah ganz so aus, als würde Bentz' Wunsch nach einer
Exhumierung seiner ersten Frau stattgegeben werden.
    Gott allein wusste, worauf sie würden.
     
    27
     
    Als sie dem Fenster blickte, bemerkte Olivia
eine Streife, die langsam die an ihrem Haus vorbeiführende Landstraße
entlangrollte.
    Hier draußen. Mitten im Nichts. Die Straße lag
ein gutes Stück vom Haus entfernt und war durch die Bäume kaum zu sehen,
trotzdem erkannte sie, dass es sich um ein Polizeifahrzeug der Stadt New
Orleans handelte.
    Großartig. Dann
hatte Bentz also eine Patrouille zu ihrer Sicherheit hier rausgeschickt.
Während er in Kalifornien nach seiner Ex-Frau suchte. Obwohl sie ihm versichert
hatte, dass alles okay war. Sie nahm das Telefon und rief ihn an, aber wie zu
erwarten ging er nicht dran. Typisch. Immer wenn er mit einem Fall befasst war, war er kaum zu
erreichen. Das verstand sie. Was sie wurmte, war seine Besessenheit von
dieser geisterhaften Jennifer. Nichtsdestotrotz hatte er offenbar eingefordert,
dass die Polizei am Haus vorbeifuhr. Wenn es um Sicherheit ging, war er eben
ein echter Kontrollfreak, was ohne Zweifel mit seinem Beruf zu tun hatte. Immer
wieder war er mit den schlimmsten Seiten der menschlichen Natur konfrontiert
worden, mit unglaublicher Grausamkeit. Ganz zu schweigen davon, dass auch
seine Familie mehrfach in unmittelbare Gefahr geraten war.
    Sie seufzte. Ihr Unmut wich.
    Vielleicht war diese Sicherheitsmaßnahme gar
keine schlechte Idee. Schließlich war sie tatsächlich belästigt worden. Olivia
goss sich eine Tasse Tee ein, ging ins Arbeitszimmer und loggte sich in ihren
Computer ein. Sie hatte bereits die besten Angebote für Flüge an die Westküste
aufgerufen und ein passendes gefunden. Das Flugzeug ging heute Nachmittag und
landete gegen neunzehn Uhr in L.A. Früh genug, um mit Bentz zum Abendessen zu
gehen und ihm die Neuigkeit zu überbringen, dass er wieder Vater wurde. Sie
klickte die Website an und fand die Reservierung, die sie unter »Merken«
abgelegt hatte. Mit einem weiteren Mausklick hatte sie das Ticket gekauft.
Noch ein Klick, und das Ticket kam aus dem Drucker. Ihr blieben noch vier Stunden,
um zu packen und zum Flughafen zu fahren. Sie hatte Tawilda, die wusste, wo der
Ersatzschlüssel versteckt war, gebeten, ein paar Tage im Cottage zu wohnen und
sich um Harry S. und Chia zu kümmern. Nun galt es nur noch, ihrem Mann Bescheid
zu

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