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Mercy - Die Stunde Der Rache Ist Nah

Mercy - Die Stunde Der Rache Ist Nah

Titel: Mercy - Die Stunde Der Rache Ist Nah Kostenlos Bücher Online Lesen
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hab mich nie mit dem Papierkram
befasst. Ich dachte, Sebastian würde sich darum kümmern, aber er ist sehr
beschäftigt...« Carlos verstummte, als würde ihm klar, dass er einen Fehler
machte, wenn er weitere Fragen beantwortete.
    »Schon gut. Ich versuche nur, den Wagen
ausfindig zu machen. Wir gehen davon aus, dass er für ein Verbrechen genutzt
wurde.«
    »Dios«, murmelte
Carlos, dann drehte er sich vom Hörer fort und rasselte etwas auf Spanisch
herunter. Montoya bekam nur ein paar Worte mit, doch es war klar, dass sich
Carlos Sorgen machte. Eine andere Stimme antwortete - eine Frauenstimme -, aber
Montoya verstand nicht, was sie sagte.
    Nach einer im Schnellfeuertempo geführten
Unterhaltung sagte Carlos ins Telefon: »Ich glaube, Yolanda hat das Auto noch.«
    »Die Frau heißt Yolanda?« Montoya machte sich
eine rasche Notiz.
    »Jaja, Sebastians Frau.«
    »Wohnen die beiden in Ihrer Nähe?«
    »Nein ... sie haben eine Wohnung in Encino. Wenn
es ein Problem gibt, sollten Sie sich an sie wenden. Ich habe einen Kaufvertrag
für den Wagen. Ich habe nichts Falsches getan.«
    »Kein Problem«, versicherte ihm Montoya. »Geben
Sie mir einfach die Telefonnummer und Adresse.«
    »Vielleicht hätte ich nicht mit Ihnen reden
sollen«, sagte Carlos zögernd.
    »Hat der Sohn Ihres Cousins ein Problem mit der
Polizei?«
    »Nein. Es sind anständige Leute. Lassen Sie sie
in Ruhe. Der Vertrag ist rechtmäßig. Ich werde mich darum kümmern, dass der
Wagen neu zugelassen wird.« Er legte auf, bevor Montoya noch etwas aus ihm
herausholen konnte. Immerhin war das ein Anfang. Montoya versuchte, Bentz
anzurufen, aber wieder einmal konnte er seinen Partner nicht erreichen. Also
hinterließ er ihm eine kurze Nachricht auf der Mailbox und sagte, er würde
weitergraben. Er verspürte denselben Adrenalinrausch wie immer, wenn er in
einem besonders kniffeligen Fall einen Fortschritt erzielt hatte. Es wäre doch
gelacht, wenn er nicht weiterkäme! Als Nächstes würde er Yolanda Salazar
ausfindig machen. War sie möglicherweise die Frau, die Bentz vorgaukelte, seine
Ex zu sein?
    Wenn ja, dann war der Spaß bald vorbei.
     
    Ruf an, dachte
Bentz, als er Jennifers Doppelgängerin betrachtete. Er hätte die Polizei schon
vor zehn Minuten benachrichtigen sollen, als er sie vor der Ankunfts- und
Abflugtafel entdeckt hatte. Hätte sie festnehmen lassen und das Spiel beenden
sollen.
    Doch er wollte sie sich erst selbst vorknöpfen,
bis er endlich besaß, weshalb er hergekommen war: Antworten. Antworten, die
sie ihm zu geben versprochen hatte, wenn er ihr einen kleinen Ausflug
gestattete. »Wenn du die Wahrheit erfahren willst, RJ, werde ich sie dir auf
der Fahrt nach Point Fermin erzählen«, sagte sie und verschränkte die Arme.
»Anschließend begleite ich dich zum Präsidium. Doch wenn du jetzt die Polizei
rufst, sage ich gar nichts mehr, und du wirst die Wahrheit nie erfahren.«
    Die Sache gefiel ihm nicht - er traute der Frau
nicht. Er zog sein Handy aus der Tasche. »Ich rufe jetzt die Cops. Ein Freund
von mir ist bei der Mordkommission, und der würde gern mit Ihnen reden.«
    »Er kann reden, so viel er will, aus mir kriegt
er nichts raus. Ruf nicht an, RJ.« Sie verzog die Lippen wie Jennifer und
zeigte auf sein Telefon. »So wirst du die Wahrheit nie erfahren. Und das wird
dich auffressen.«
    Sie wusste, wie sie ihn manipulieren konnte.
Aber das hatte sie immer schon gewusst.
    Widerwillig hatte er nachgegeben. Letztendlich
war er derjenige mit der Knarre. Sie konnte ihm nicht entkommen. Was aber
nicht bedeutete, dass er nicht trotzdem nervös war, dass er nicht die Stimme in
seinem Kopf hörte, die ihn einen Narren schimpfte.
    »Ich fahre«, sagte er und schloss den Impala
auf. »Sie nehmen auf dem Beifahrersitz Platz.« Er holte Pistole und
Schulterholster aus dem Trolley, legte es an und warf sein Gepäck auf den
Rücksitz. Als er hinters Steuer glitt, gingen ihm all die Dinge durch den Kopf,
die schiefgehen konnten, doch er versuchte, nicht daran zu denken. So
transportierte man einfach keinen Tatverdächtigen, aber schließlich war er hier
in L.A. nicht im Dienst. Er war bloß ein Mann, der einem surrealen Alptraum
ein Ende setzte. Sie blickte seine Waffe an und schürzte die vollen Lippen.
»Nett.« Ihre Stimme triefte vor Sarkasmus, doch sie wirkte nicht besonders
verunsichert. Und das ließ ihn noch misstrauischer werden. Führte sie ihn in
eine Falle? Er musste auf der Hut sein. Bereit sein. Es war einfach unheimlich.
Ihr

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