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Mercy - Die Stunde Der Rache Ist Nah

Mercy - Die Stunde Der Rache Ist Nah

Titel: Mercy - Die Stunde Der Rache Ist Nah Kostenlos Bücher Online Lesen
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rasch so viel Abstand wie möglich
zwischen sich und den Cop zu bringen. Bentz wandte sich an Rebecca. »Sie
sagten, Sie können mir eine Kopie davon machen?«
    »Ja. Null
Problemo«, erwiderte sie, ihren Sohn nachahmend. Dann zog
sie rasch eine Kopie und reichte sie ihm. »Viel Glück«, sagte sie. »Ich hoffe,
Sie finden sie. Und zwar bald.«
    »Das hoffe ich auch«, bestätigte Bentz und eilte
zurück zu seinem Wagen. Er fügte im Kopf hinzu, was sie beide dachten: bevor es zu spät ist.
     
    »Ich habe die Liste der Haftentlassenen mit der
Chronik von Gewaltverbrechen verglichen und nach Verdächtigen gesucht, auf die
das Täterprofil des Einundzwanziger-Killers zutrifft«, sagte Bledsoe, der vor
Hayes' Schreibtisch Aufstellung genommen hatte.
    Hayes lehnte sich auf seinem Stuhl zurück.
Martinez hockte auf seiner Schreibtischkante. Sie warteten auf den Anruf von
Doug O'Leary, dem Dentologen der Gerichtsmedizin, den man hinzugezogen hatte,
damit er Jennifer Bentz' Zahnarztunterlagen mit dem Gebiss der exhumierten Leiche
verglich.
    »Das sind die Jungs, die nach dem Verbrechen an
den Caldwell-Zwillingen eingebuchtet wurden und noch vor der Ermordung der
Springer-Mädchen wieder rausgekommen sind«, fuhr Bledsoe fort. »Das Täterprofil
trifft lediglich auf drei von ihnen zu, und das auch nur ansatzweise. Das hier
ist Freddy Baxter. Er ist letzten Januar entlassen worden: Hat seine Freundin
mit dem Auto über den Haufen gefahren und anschließend auf unzurechnungsfähig
plädiert. Aber er hat ein Alibi, und zwar ein wasserdichtes. War mit seinem
Bruder in Vegas, als die Springer-Mädchen entführt wurden.« Bledsoe hielt die
rechte Hand hoch und streckte drei Finger in die Höhe, Daumen und kleiner Finger
blieben unten. Als klar war, dass Baxter als Tatverdächtiger ausschied, nahm
er den Ringfinger runter. »Hier haben wir Mickey Eldridge, ist bei einem Streit
mit dem Messer auf seine Alte losgegangen. Wurde im Dezember entlassen, gerade
rechtzeitig zu Weihnachten. Die Frau, die fast an ihren Fleischwunden krepiert
wäre, behauptet steif und fest, er habe sich geändert, sei religiös geworden
oder was auch immer. Angeblich war sie in der fraglichen Nacht bei ihm.«
Bledsoe knickte den Zeigefinger ein, so dass jetzt nur noch der Mittelfinger in
die Höhe stand. »Unser letzter Psycho mit genügend Mumm und Wut, eine solche
Sache durchzuziehen, ist George St. Arnaux. Er ist mein persönlicher Favorit.
Erinnert ihr euch an ihn? Der Irre, der seinen Opfern systematisch Finger und
Zehen abgeschnitten hat? Ich frage mich, wie zum Teufel er es geschafft hat,
aus dem Knast zu kommen. Irgendeine Staranwältin schwört, sie verfüge über die
Aussage eines Augenzeugen, dass der Killer ein Weißer und kein Schwarzer gewesen
sei, also ist unser Freund George entlassen worden. Die Steuerzahler werden
schon bald für eine neue Gerichtsverhandlung aufkommen müssen, darauf wette
ich. George war zur Tatzeit mit der Anwältin zusammen, zumindest behauptet sie
das. Ich schätze, die haben da was am Laufen, wenn ihr wisst, was ich meine.«
    »Nicht alle haben so schmutzige Gedanken wie
du«, warf Martinez ein. »Du sagst doch selbst, sie ist seine Anwältin.«
    »Und sie bumst ihn, das sage ich euch auch.« Er
senkte die Stimme. »Manche Frauen fahren total auf diese durchgeknallten,
gefährlichen Typen ab.«
    »Sie bumst ihn? Werd erwachsen, Mann! Wir sind nicht mehr in der
siebten Klasse.« Martinez zählte nicht zu denen, die mit ihren Gefühlen hinter
dem Berg hielten. »Worauf wolltest du noch gleich hinaus ...?«
    »Ja, richtig.« Bledsoe ließ die Hand sinken und
warf ihr einen finsteren Blick zu, dem sie jedoch standhielt. So sehr er es
auch versuchte, sie ließ sich einfach nicht von ihm einschüchtern. »Was ich
damit sagen will: Ich habe in ganz Kalifornien keinen ehemaligen Häftling
gefunden, dem ich das anhängen kann. Scheiße.«
    Hayes fühlte die Last und den Druck der
Ermittlungen. Es waren schon zu viele Tage verstrichen, seit man die Zwillinge
tot aufgefunden hatte. Die Spur wurde langsam kalt, wenngleich sie auch vorher
nie heiß oder zumindest warm gewesen war. Der Mordfall Springer war in den
Zeitungen von Seite eins weiter nach hinten gerückt, doch der Killer lief immer
noch frei herum. Es war noch ein weiter Weg, bis der Gerechtigkeit Genüge getan
werden konnte. Bledsoe war noch nicht fertig. »Ich habe mit allen gesprochen,
die die Springer-Zwillinge gekannt haben, jeden ihrer Schritte

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