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Mercy - Die Stunde Der Rache Ist Nah

Mercy - Die Stunde Der Rache Ist Nah

Titel: Mercy - Die Stunde Der Rache Ist Nah Kostenlos Bücher Online Lesen
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Bein spielte verrückt. Nicht jetzt!
Sein Knie würde doch nicht gerade jetzt schlappmachen! »Du hast keine
Vorstrafen, bist ein unbeschriebenes Blatt. Du könntest sogar eine Zukunft
haben, wenn du jetzt kooperierst und deine Freundin abschreibst.«
    »Was? Sie sind ja verrückt! Hände weg!« Fernando
versuchte sich loszureißen, aber Bentz ließ nicht locker. »Du sagst mir, wer,
was, wann und wo - alles, was du über diesen abgefahrenen Schwindel weißt, in
den der Impala und die Frau, die vorgibt, meine Ex zu sein, verwickelt sind.
Wer der Kopf dahinter ist. Wo diese Jennifer-Doppelgängerin steckt und - viel wichtiger
- meine Frau.«
    »Ich weiß nicht, wovon Sie reden, Mann.«
    »Gib auf, Valdez, es ist vorbei.« Endlich
dämmerte es dem Jungen. »Im Ernst.«
    »Sie?«, fragte er und kräuselte voller Abscheu
die Lippen, als er schließlich zwei und zwei zusammenzählte und Bentz' Gesicht
einem Namen zuordnete. »Ich soll Ihnen vertrauen? Dem Schwein, das meinen Bruder abgeknallt hat?«
    »Ja, das solltest du, sonst schleife ich dich so
schnell in den Knast, dass dir der Kopf schwirrt.«
    »Ich habe Ihnen nichts zu sagen.«
    »Gut. Dann erledigen wir das auf dem Präsidium.«
Bentz führte ihn Richtung Parkplatz ab, wo ihm der Sicherheitsmann behilflich
sein konnte, der dort in seinem Wachhäuschen saß.
    Unterwegs versuchte Fernando mit aller Kraft,
sich Bentz zu entwinden, so dass dieser sein verletztes Bein heftig ignorieren
musste.
    »Glaub nicht, dass du so aus der Sache
herauskommst«, knurrte Bentz. »Ich lasse mich nicht verarschen.«
    »Lass mich los, du Scheißkerl!«
    »Keine Chance.«
    »Was zum Teufel wollen Sie von mir?« Das Gesicht
des Jungen war hart. Unnachgiebig.
    »Das hab ich dir bereits gesagt: die Wahrheit!«
    »Ich weiß nicht, wovon Sie reden.«
    »Na klar.« Mit seiner freien Hand zog Bentz sein
Handy vom Gürtel und drückte die Kurzwahltaste für Hayes. Es klingelte. Einmal.
Zweimal. »Komm schon!« Dreimal. Dann ging der Detective zum Glück dran. »Hayes.«
    »Hier ist Bentz. Ich habe Fernando Valdez.« Sie
gingen an der Sporthalle vorbei. Ein paar Studenten beäugten sie neugierig,
aber keiner blieb stehen, um sich zu erkundigen, was los war.
    »Wie bitte?«, fragte Hayes. »Du hast ihn
gefunden?«
    »Am Whitaker College.« Er warf Fernando einen
Blick zu. »Scheint so, als hätte er sein 19-Uhr-Seminar nicht verpassen
wollen.«
    Fernando riss heftig den Arm zurück, woraufhin
Bentz die Finger tief in seine Muskeln und Sehnen grub. »Scheiße, Mann«,
flüsterte der Junge, doch er versuchte nicht länger, sich loszumachen.
    »Bin schon unterwegs«, sagte Hayes. »Bin in
zehn, höchstens fünfzehn Minuten da.«
    »Komm einfach her«, sagte Bentz. »Ich bin
bewaffnet, aber ich will ihn nicht verletzen.«
    Bentz spürte, wie angespannt Fernando war, und
hörte ihn leise auf Spanisch fluchen.
    »Wir treffen uns auf dem Westparkplatz«, sagte
Bentz. »Neben dem Wachhäuschen.«
    »Alles klar.«
    Bentz legte auf. Als er das Handy wieder an den
Gürtel steckte, versuchte der Junge noch einmal, die Flucht zu ergreifen, was
Bentz mit einem weiteren Stechen im Bein zu spüren bekam. Er zuckte zusammen
und stieß ein finsteres Brummen aus. Über seinen Augenbrauen bildeten sich
Schweißtropfen.
    »Ich habe nicht gegen das Gesetz verstoßen«,
beharrte Valdez. Er verzog die Lippen, als freute er sich, Bentz Schmerzen
zufügen zu können.
    »Ich kann dir nicht helfen, solange du mir nicht
hilfst«, sagte Bentz. »Wenn du ein kleines bisschen Hirn im Schädel hast, erzählst
du mir was über die junge Frau, die du darauf angesetzt hast, sich als meine Ex
auszugeben. Du hast ihr deinen Wagen geliehen.«
    »Sie sind ja verrückt. Loco. Ich habe keinen blassen
Schimmer, wovon Sie eigentlich reden!«, beharrte Fernando, doch in seinen
dunklen Augen lag ein Anflug von Furcht, eine Sekunde des Zögerns, als spürte
er, dass es für ihn eng wurde.
    »Es wäre um einiges einfacher, wenn du aufgibst,
bevor du verhaftet wirst.«
    »Verhaftet? Haben Sie den Verstand verloren?«
    »Das weiß ich genauso wenig wie du.« Sie kamen
an den Rand des Parkplatzes. Der Mann vom Campus-Sicherheitsdienst, der die
Gegend vorher zu Fuß kontrolliert hatte, war nirgends zu sehen. Wo bist du,
wenn man dich braucht?, fragte Bentz stumm und blickte suchend über den Parkplatz.
Anschließend wandte er sich warnend an Fernando: »Du hast etwa drei Minuten
Zeit zu reden, bevor Detective Hayes auftaucht.« Er wünschte, die

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