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Mercy - Die Stunde Der Rache Ist Nah

Mercy - Die Stunde Der Rache Ist Nah

Titel: Mercy - Die Stunde Der Rache Ist Nah Kostenlos Bücher Online Lesen
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Worte aus
dem Jungen herausquetschen zu können. Die Wahrheit ... die Antworten ... den
Ort, an dem er Olivia finden würde. »Das LAPD will dich hinter Gittern sehen.
Wenn ich du wäre, würde ich mich daher lieber kooperativ zeigen.«
    »Sollen sie mich doch einsperren«, sagte
Fernando. »Ich hab nichts verbrochen.« Er funkelte Bentz aus hasserfüllten
Augen an. »Aber Sie ... sehen Sie sich doch mal an, Sie schwitzen wie das
Schwein, das Sie sind. Was immer Sie gerade durchmachen - ich hoffe, es tut
höllisch weh.« Bentz lockerte seinen Griff nicht, um sich den Schweiß von der
Stirn zu wischen. Jennifers Doppelgängerin war ihm entwischt, aber Valdez würde
ihm nicht durch die Lappen gehen. »Schluss mit dem Theater, Junge. Wenn du
nicht auspackst, wirst du die Sonne nicht mehr außerhalb der Gefängnismauern zu
sehen bekommen. Wer ist deine Freundin, und wo hältst du meine Frau gefangen?
Ihr habt von Anfang an zusammengearbeitet, hab ich recht? Bist du der Jogger?
Kümmerst du dich um die Drecksarbeit?«
    »Was reden Sie für ein verrücktes Zeug?«
    »Vielleicht bin ich verrückt, aber du bist
derjenige, der wegen Entführung in den Knast wandert«, sagte Bentz. Sein Griff
um den Unterarm des Jungen verstärkte sich. »Wegen Entführung ... und
möglicherweise wegen mehrfachem Mord.«
     
    37
     
    Das Blue Burro brummte, die Gäste strömten in
die Bar. Farbenprächtige Pinatas und bunte, künstliche Papageien hingen im
offenen Gebälk, das in ebenso leuchtenden Farben gestrichen war. Die
Bedienungen, die schwarze Hosen, weiße Hemden und Bandanas um den Hals trugen,
eilten durch die angrenzenden Räume, sorgfältig darauf bedacht, einander und
den Gästen auszuweichen. Sie trugen Tabletts voller Gerichte oder klappten
tragbare Serviertische auf, um hausgemachte Guacamole zuzubereiten. Von Zeit zu
Zeit formierten sie sich, stülpten einem Gast einen riesigen Mexikanerhut auf
den Kopf und sangen ein mexikanisches Geburtstagslied.
    Es war ein freundliches, überfülltes Restaurant.
Montoya vermutete, dass die Polizei schon da gewesen war und nach Fernando
Ausschau gehalten hatte, also beschloss er, äußerst behutsam vorzugehen und
sich erst mal unter die Leute zu mischen. Er zog seinen Ehering ab und setzte
sich an der Bar auf einen der wenigen freien Hocker neben den Schwingtüren zur
Küche, dann bestellte er bei der Bartenderin, die aussah, als wäre sie keine
einundzwanzig, einen Scotch.
    Mexikanische Live-Musik ging im Lärm der
Gespräche und dem Klirren der Gläser unter. Montoya lauschte angestrengt und
versuchte, etwas über Fernando Valdez aufzufangen. In kleinen Schlucken trank
er seinen Whisky und ließ den Blick zu dem Spiegel über der Bar wandern, so dass
er unauffällig das Treiben hinter ihm beobachten konnte. Eine Zeitlang ließ er
das belanglose Geschwätz über sich ergehen, und erst als er seinen Drink fast
geleert hatte, hörte er durch die Schwingtüren, wie in der Küche Fernandos
Name fiel. Eine Kellnerin beschwerte sich darüber, dass er nicht zur Arbeit
erschienen war und sie seine Schicht hatte übernehmen müssen. Obwohl ihr das
Geld gelegen kam, war sie sauer, dass ausgerechnet er ihr eine Doppelschicht
aufdrückte, wo sie sich doch um das Baby kümmern musste. Sie hatte ihre Mutter
anrufen und bitten müssen, auf den Kleinen aufzupassen, oder so ähnlich.
Montoya versuchte, sich sein Interesse nicht anmerken zu lassen, und
beobachtete aus dem Augenwinkel die Schwingtür zur Küche. Die Tür öffnete
sich, und Montoya erhaschte einen Blick auf eine junge Frau mit einem runden
Gesicht und schmalen Lippen. In ihr fast schwarzes Haar, das sie straff aus dem
Gesicht zu einem Knoten zurückgenommen hatte, waren platinblonde Strähnchen
gefärbt. Sie war wütend, und Fernando schien der Grund dafür zu sein.
    »O je«, sagte er zur Bartenderin, als die Tür
wieder zugeschwungen war. Aus der Küche war erneut die schrille Stimme der
jungen Frau zu vernehmen. »Da ist aber jemand gar nicht glücklich.«
    »Stimmt. Acacia ist nie glücklich.« Sie lächelte
ihn an und füllte Gläser mit Eis.
    »Nicht mit Fernando«, stellte er fest.
    Sie ließ die Eisschaufel sinken und betrachtete
ihn eingehend. »Sie kennen ihn?«
    Er schüttelte den Kopf. »Kaum. Ich habe ein paar
Seminare am Junior College besucht, Wirtschaft, abends, wegen meines Jobs. Ich
bin Sachbearbeiter bei einer Versicherung. Fernando war in einem der Seminare
und hat erwähnt, dass er hier arbeitet.«
    »Nicht mehr lange,

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