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Mercy - Die Stunde Der Rache Ist Nah

Mercy - Die Stunde Der Rache Ist Nah

Titel: Mercy - Die Stunde Der Rache Ist Nah Kostenlos Bücher Online Lesen
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zu Hafen verfrachtet. Deutsche
Doggen.«
    »Dann haben Sie mich also angerufen? Sie
stecken hinter den nächtlichen Telefonaten, stimmt's?«, fragte Olivia, um die
Frau aufs Thema zurückzubringen. »Du bist ja so clever«, spottete ihre
Entführerin. »Dein IQ muss stratosphärische
Höhen erreichen. Aber so schlau kannst du auch wieder nicht sein, wenn man die
Umstände bedenkt. Hier -« Sie bückte sich und blätterte das Album auf einer
neuen Seite mit Fotos von Ricks und Jennifers Hochzeit auf, die Braut in einem
weißen Spitzenkleid und langer Schleppe, der Bräutigam, so viel jünger als
jetzt, stolz und stattlich in einem schwarzen Smoking. Wieder waren
Blutstropfen auf dem Plastik zu sehen, die Gesichter verschmiert. »Das hier
ist gut.« Sie schob das Album mit dem Zeh nach vorn und wandte sich erneut
ihrer Kamera zu. Olivias Haut kribbelte. »Was tun Sie da?«, fragte sie. »Ich
bereite alles vor, damit du bezahlen kannst.«
    »Bezahlen?«
    »Für die Sünden deines Ehemannes.«
    »Ich verstehe nicht ...«
    Die Frau blickte hoch und lächelte
selbstgefällig. »Natürlich nicht.«
    »Hören Sie, warum lassen Sie mich nicht einfach
gehen?«
    »Oh, richtig, nach zwölf Jahren des Planens,
Wartens und der Suche nach einer geeigneten Person, die Jennifers Part spielen
kann, soll ich aufgeben, weil du das für eine gute Idee hältst.« Sie blickte
Olivia direkt an, die Augen zusammengekniffen und kalt wie Eis. »Du kapierst
es nicht, oder? Ich will, dass Bentz bezahlt. Dass er so leidet wie ich. Dass
er weiß, wie es ist, jemanden zu verlieren, den man liebt. Er soll in Zukunft
jeden Tag in dem Bewusstsein verbringen, dass er nicht nur dich hat sterben
lassen, sondern auch sein eigenes Leben zerstört hat. Dass er allein ist, mutterseelenallein.«
Sie steigerte sich wie in einen Rausch, sprach lauter, nachdrücklicher,
leidenschaftlicher, ihr Gesicht rötete sich, und sie ballte die Fäuste.
    Die Frau musste sich sichtbar anstrengen, ihren
Zorn im Zaum zu halten und ihre Finger wieder zu lösen. Als sie weitersprach,
war ihre Stimme ein harsches Flüstern. »Der Mann hat mich durch die Hölle
geschickt, >Liwie<, und jetzt ist die Reihe an ihm. Zeit, dass er ein
bisschen Schmerz verspürt. Weiß, was das bedeutet. Er hat nie rausbekommen,
dass ich Jennifer umgebracht habe, hat nicht mal einen Verdacht gehegt. Was für
ein großartiger Detective! All die Auszeichnungen für heldenhafte Verdienste?
Lächerlich!« Sie stieß ein höhnisches Lachen aus, als hätte sie Olivia angesehen,
wie schockiert sie war. »Tja, das hast du nicht gewusst, oder? Jennifer
verrottet in ihrem Grab, zumindest tat sie das, bis er sie hat exhumieren
lassen. Dieses kranke, verdrehte Luder, das Bentz um den kleinen Finger gewickelt
hat. Er hat sie geliebt, verstehst
du? War besessen von dieser untreuen Schlampe, obwohl sie ihn wieder und wieder
betrogen hat ... Es war nicht mit anzusehen, und trotzdem hat er sie geliebt!«
    Sie bebte jetzt vor Zorn, die Videokamera in der
Hand. »Sogar noch nach der Affäre mit seinem Halbbruder, einem gottverdammten
Priester, dem leiblichen Vater seiner Tochter! Allmächtiger, er hat's einfach
nicht dick genug kriegen können, ein echter Masochist!«
    Die Frau war wirklich durchgedreht. Voller Hass
und Rachegelüste.
    »Das ist doch alles längst Geschichte«,
versuchte Olivia sie zu beruhigen.
    »Willst du nicht mal wissen, wie ich's gemacht
habe? Wie ich das mit ihr erledigt habe?«
    »Mit Jennifer?«
    »Natürlich mit Jennifer! Wir sprechen hier wohl
kaum von der Queen, oder? Es war so einfach«, prahlte die Frau. »Ich habe ihre
Tabletten ausgetauscht, ihr was in den Gin getan und gewartet. Als sie
losgefahren ist, bin ich ihr gefolgt und habe dafür gesorgt, dass sie einen
Unfall baut.« Sie hielt inne, kostete die Erinnerung aus. »Es war ein
hinterhältiger Anschlag, ich weiß. Feige, sie mit dem Auto zu verfolgen und sie
so in den Wahnsinn zu treiben. Aber es hat funktioniert.«
    »Sie haben sie tatsächlich umgebracht?« Olivia
wollte das gesamte Geständnis hören.
    »Nein, nein, nein. Sie hat sich selbst
umgebracht, erinnerst du dich? Und was den Abschiedsbrief anbelangt: Davon habe
ich nicht mal was gewusst. Sie hatte ihn wohl schon eine Weile vorher
geschrieben. Nicht sonderlich gefestigt, unsere Jennifer. Aber Bentz ... er
konnte einfach nicht genug von ihr kriegen. Die Scheidung hat ihn nicht
abgehalten. Er musste wieder was mit ihr anfangen. Manche Männer kapieren es
nie.« Sie lachte

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