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Mercy - Die Stunde Der Rache Ist Nah

Mercy - Die Stunde Der Rache Ist Nah

Titel: Mercy - Die Stunde Der Rache Ist Nah Kostenlos Bücher Online Lesen
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er
fest, dass sich auf dem Parkplatz etwas verändert hatte. Einer der beiden
Pick-ups war fort, stattdessen stand ein alter Datsun mit abgelaufenem
Nummernschild im Leerlauf vor dem Antiquariat. Ein Mädchen im Teenager-Alter
saß am Steuer und plapperte in ihr Handy. WASCH MICH parkte immer noch vor der
Gaststätte, doch der silberne Chevy mit dem verschossenen Parklizenzaufkleber
stand nicht mehr neben dem schmutzigen Van. Er fragte sich, ob eins der Autos
»Jennifer« - oder wer auch immer die Frau war - gehörte, denn dann war sie mit
Sicherheit kein Geist. Soweit er wusste, ließ der Staat Kalifornien nur
Fahrzeuge von lebenden Personen zu, außerdem brauchten Geister keine fahrbaren
Untersätze, schenkte man dem Volksmund Glauben.
    Aus einer Laune heraus ging er in die Gaststätte
und nahm die Bedienungen und die wenigen Gäste unter die Lupe, die an einer
langen Theke zusammenstanden oder auf einen großen Bildschirm in der Ecke
starrten. Zufrieden, dass die Person, die er verfolgt hatte, nicht im Lokal
Zuflucht gesucht hatte, bestellte Bentz ein alkoholfreies Bier, plauderte mit
der Kellnerin und erkundigte sich, ob sie wisse, wem der Chevy gehörte. Sie
starrte ihn ausdruckslos an, genau wie der Bartender, dem Bentz dieselbe Frage
stellte. Wenn sie etwas wussten, würden sie nicht damit herausrücken, doch sein
Instinkt sagte ihm, dass sie wirklich keine Ahnung hatten und dass es sie auch
nicht interessierte. Er ließ das Bier stehen und legte ein paar Geldscheine auf
den Tisch, dann ging er hinaus und hinüber zum Antiquariat, wo der
Ladeninhaber, ein Mann um die achtzig, darauf wartete, schließen zu können. Das
Mädchen, das in dem Datsun gesessen hatte, war mittlerweile hineingegangen und
sprach immer noch in ihr Handy, während sie durch die Regale schlenderte und
sich auf eine Wand zum Thema »Geister und Vampire« konzentrierte. Ohne ihr
Geplapper zu unterbrechen, zog sie verschiedene Bücher heraus, blätterte sie
durch und stellte sie zurück ins Regal. Der Laden war fast leer. Ein zur Glatze
neigender Typ Ende zwanzig grübelte über Computertexten, eine Frau und ein
kleines Mädchen mit Zöpfchen sahen sich bei den Kinderbüchern um.
    Keiner der hier Anwesenden konnte Jennifer
gespielt haben.
    Auch im Lebensmittelgeschäft befanden sich fast
keine Kunden. Bentz nahm sich eine große Pepsi und überprüfte die Gänge. Zwei
Teenager mit langen Haaren und in ausgebeulten Shorts standen bei den
Süßigkeiten und warfen dem Mädchen an der Kasse verstohlene Blicke zu. Eine
gestresste junge Mutter mit einem Kleinkind auf der Hüfte und mit besorgt
zusammengekniffenen Augenbrauen suchte nach Windeln und runzelte die Stirn, als
sie den Preis sah. Andere Kunden waren nicht da. Keine Jennifer. Natürlich
nicht. Bentz bezahlte und ging.
    Draußen hinter dem kleinen Einkaufszentrum
standen zwei Männer Anfang zwanzig neben einem Müllcontainer und rauchten.
    Nichts Außergewöhnliches zu sehen. Bentz trank
seine Pepsi und fragte sich, warum zum Teufel er hierhergekommen war. Was -
wenn überhaupt etwas - hatte er herausgefunden?
    Nichts, außer dass du ein
gutgläubiger Trottel bist, der gern Phantomen hinterherjagt.
    Er stieg in seinen Mietwagen und hätte sich
selbst in den Hintern treten können, dass er nicht so geistesgegenwärtig
gewesen war, Fotos von der Frau im Inn zu machen. Selbst ein schlecht
belichtetes Bild auf dem Handy wäre hilfreich gewesen.
    Er drehte den Zündschlüssel, dann blickte er auf
die leere Parklücke, wo der silberne Chevy gestanden hatte. Irgendetwas an dem
Wagen war ihm merkwürdig vorgekommen. Seine Cop-Instinkte liefen auf
Hochtouren, wie immer, wenn er etwas Außergewöhnliches bemerkte - etwas, das
nicht ins Bild zu passen schien.
    Er versuchte, sich jedes Detail ins Gedächtnis
zu rufen. Es handelte sich um einen Impala, vermutlich Baujahr 2000. Das
Nummernschild bekam er nicht mehr zusammen, er erinnerte sich nur daran, dass
es ein kalifornisches war. Doch es hatte eine Besonderheit gegeben ... zwei
oder drei Sechsen in der Nummer. Er war sich nicht sicher. An der
Windschutzscheibe hatte eine abgelaufene Parklizenz geklebt, von einem Krankenhaus
vielleicht, doch der Aufkleber war so verschossen gewesen, dass er ihn nicht
richtig hatte lesen können. Trotzdem war ihm etwas daran aufgefallen ... Was
bloß, zum Teufel?
    Er versuchte, sich zu erinnern, wie das
verdammte Ding ausgesehen hatte, dann gab er auf. Was immer seine Aufmerksamkeit
erregt hatte - er hatte es

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