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Mercy Thompson 01 - Ruf des Mondes-retail

Titel: Mercy Thompson 01 - Ruf des Mondes-retail Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Patricia Briggs
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viele Werwölfe in der Stadt, die mich – und Kyle – sicher gerne für das, was ich gerade gesagt hatte, tot gesehen hätten. »Warren wird gegen sie kämpfen, aber es sind zu viele. Er würde sterben, und du mit ihm.«
    Kyle hob die Hand. »Moment mal. Ein bisschen früh, Warren und mich gleich umzubringen, oder?«
    Ich holte tief Luft. »Das hoffe ich. Du musst es mir glauben – sie nehmen ihre Geheimhaltung sehr ernst. Wieso, denkst du, hat man sie so lange nicht entdeckt?«
    »Mercy.« Er nahm meine Hand – seine war kalt, aber das hätte auch vom Wind herrühren können. »Ein Werwolf?«

    Nein, er glaubte mir offenbar nicht – und das konnte noch gefährlicher sein. »Vor zwanzig Jahren hat auch niemand an das Feenvolk geglaubt. Warte mal, ich kann es dir beweisen.«
    Ich schaute zu einem leblosen Gebüsch hinüber. Die Büsche standen nicht wirklich dicht genug, um mich auszuziehen und mich ungesehen zu verwandeln, aber auf dem Wasser waren keine Boote, und solange nicht wieder im falschen Moment ein Radfahrer vorbeikam … ich hätte mich auch einfach innerhalb meiner Kleidung verändern können – immerhin werde ich kleiner, nicht größer –, aber ich war eher bereit, einen Strafzettel für die Erregung öffentlichen Ärgernisses zu riskieren. Ein Kojote in Menschenkleidung sieht einfach zu lächerlich aus.
    »Warte hier.« Ich gab ihm den Trenchcoat, damit er nicht schmutzig wurde, dann sprang ich von der Schaukel und ging durch das alte Gras ins Gebüsch. So schnell ich konnte, zog ich mich aus, und ich verwandelte mich, sobald ich die letzte Hülle fallen gelassen hatte.
    Dann spazierte ich auf den Weg hinaus, setzte mich und versuchte, harmlos auszusehen.
    »Mercy?« Kyle hatte sein Anwaltsgesicht aufgesetzt, was mir deutlich machte, wie schockiert er war. Er hatte mir offenbar wirklich nicht geglaubt.
    Ich wedelte mit dem Schwanz und gab ein leises, freundliches Geräusch von mir. Er stand von der Schaukel auf wie ein sehr alter Mann und kam auf mich zu.
    »Ein Kojote?«, fragte er.
    Als ich meine Kleidung holte, folgte er mir. Ich verwandelte mich direkt vor ihm – dann zog ich mich schnell an, denn ich hörte einen weiteren Radfahrer, der in unsere Richtung strampelte.

    »Ich bin kein Werwolf«, sagte ich und fuhr mir mit den Fingern durchs Haar. »Aber ich bin wahrscheinlich das Ähnlichste, was du zu sehen bekommst, bis du Warren dazu überreden kannst, sich für dich zu verwandeln.«
    Kyle gab ein ungeduldiges Geräusch von sich, zog meine Hände vom Kopf weg und begann, mein Haar selbst zurechtzuzupfen.
    »Werwölfe sind größer«, sagte ich, denn ich hatte das Gefühl, ihn warnen zu müssen. »Erheblich größer. Sie sehen nicht wie Wölfe aus. Sie sehen aus wie wirklich große, große Wölfe, die dich fressen könnten.«
    »In Ordnung«, sagte er und trat zurück. Ich dachte, er hätte über mein Haar gesprochen, bis er fort fuhr. »Warren ist also ein Werwolf.«
    Ich hatte immer noch sein Anwaltsgesicht vor mir und seufzte. »Er konnte es dir nicht sagen. Aber ich sage es dir, und wenn du nichts Dummes tust, ist alles in Ordnung. Aber wenn er es dir selbst verraten hätte, ganz gleich, wie du reagiert hättest, hätte er damit gegen einen direkten Befehl verstoßen. Die Strafe dafür ist ziemlich drastisch.«
    Er ließ sich immer noch nichts anmerken. Er war so mit sich beschäftigt, dass ich nicht spüren konnte, was er empfand. Die meisten Menschen verfügen nicht über eine solche Selbstbeherrschung.
    »Wird sein Rudel –« Er stolperte über dieses kleine Wort. »Werden sie nicht annehmen, dass er es mir gesagt hat?«
    »Viele Werwölfe können spüren, wenn jemand lügt«, sagte ich. »Sie werden wissen, wie du es herausgefunden hast.«
    Er kehrte zur Schaukel zurück, griff nach dem Trenchcoat und hielt ihn mir hin. »Erzähl mir mehr.«
    Ich steckte gerade mitten in einem kleinen Bericht darüber, wie gefährlich ein Werwolf sein konnte, und warum es keine
gute Idee war, mit Samuel oder Darryl zu flirten, als mein Handy klingelte.
    Es war Zee.
    »Diese Sache mit Adam?«, fragte Kyle, als ich auflegte.
    »Ja.« Ich biss mir auf die Unterlippe.
    Er lächelte. »Schon in Ordnung. Ich glaube, ich habe für heute genug Geheimnisse erfahren. Ich nehme an, du musst zurück zu Warrens Haus?«
    »Sprich noch nicht mit ihm darüber«, riet ich. »Warte, bis du es ein bisschen verdaut hast. Wenn du mehr Fragen hast, kannst du mich gerne anrufen.«
    »Danke, Mercy.« Er legte den Arm um

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